UNTERM STRICH

Der Münchner Maler Rupprecht Geiger ist tot. Der Künstler starb bereits am vergangenen Sonntag im Alter von 101 Jahren in seiner Heimatstadt. Er zählte zu den bedeutendsten abstrakten Künstlern der Nachkriegsgeschichte. Das Lebensthema des viermaligen Documenta-Teilnehmers war die Selbstständigkeit der Farbe im Kunstwerk. Dabei entwickelte er die gesamte Farbskala von Rot zu seinem künstlerischen Manifest.

Als Maler war Geiger Autodidakt. Der Sohn des Künstlers Willi Geiger hatte Architektur studiert und begann seine Künstlerlaufbahn erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Alter von 37 Jahren. Ab 1965 arbeitete Geiger, der im selben Jahr Professor an der Kunstakademie Düsseldorf wurde, mit fluoreszierender Acrylfarbe, die er mit der Spritzpistole auf die Leinwand auftrug, was ihre Wirkung noch intensiver und strahlender machte.