Unterm Strich
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Der Literaturwissenschaftler und Essayist Karl Heinz Bohrer wird die neunte Leipziger Poetikvorlesung halten. Der 82-Jährige werde aus seiner Werkstatt des Schreibens von literaturtheoretischen Essays berichten, teilten die Veranstalter gestern mit. Die Leipziger Poetikvorlesung soll die Bedeutung von Leipzig als Buchmesse- und Verlagsstadt hervorheben. Sie wurde vom Deutschen Literaturinstitut und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsens ins Leben gerufen. Die erste Vorlesung hielt 2007 Ingo Schulze, 2009 war die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller zu Gast, 2012 Herbert Grönemeyer, 2013 Harmut Lange und im letzten Jahr die Berliner Dramatikerin Dea Loher. Die öffentliche Veranstaltung findet in diesem Jahr am 30. Oktober im Festsaal des Alten Leipziger Rathauses statt.

Der US-Rapper Sean Price ist tot. Am Samstagmorgen sei er im Alter von 43 Jahren im Schlaf gestorben, berichteten US-Medien unter Berufung auf seinen Sprecher. Die Todesursache war zunächst unklar. Der 1972 in Brooklyn geborene Musiker befand sich zum Todeszeitpunkt in seiner Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Price arbeitete seit den 90er Jahren als Solo-Rapper und war Teil mehrerer Rap-Gruppen. Bekannt wurde er unter dem Künstlernamen Ruck als eine Hälfte des Rap-Duos Heltah Skeltah. Price brachte mehrere Alben heraus, die sich aber nie vorne in den Charts platzieren konnten. Noch im August sollte sein nächstes Musikprojekt erscheinen. Sean Price hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.

Berlin erhält eine neue Museumsdirektorin. Anja Siegemund wird die neue Leiterin des Berliner Centrum Judaicums.Das gaben der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, gestern Mittag bekannt. Anja Siegemund löst den bisherigen Direktor Hermann ­Simon ab. Die auf Jüdische Geschichte spezialisierte Historikerin war seit 2009 als Direktorin des Leo Baeck Instituts Jerusalem zur Geschichte der Juden Deutschlands und Zentraleuropas tätig. Das weit über das Land Berlin hinaus bedeutsame Centrum Judaicum verknüpft eine historische Stätte mit einem Ort der öffentlichen und kulturellen Wirksamkeit, des Lehrens und Lernens. Es ist eine gemeinsame Einrichtung der Jüdischen Gemeinde und des Landes Berlin. Seit 2007 ist es eine landesunmittelbare Stiftung öffentlichen Rechts, für die die jüdische Gemeinde sowie das Land Verantwortung tragen. Anja Siegemund sagt, das Centrum in der einstigen Synagoge in der Oranienburger Straße widme sich der Pflege und Bewahrung der jüdischen Kultur. Neben einer Dauerausstellung zur Geschichte der Synagoge zeigt das Zentrum auch Wechselausstellungen.