Alu-Gipfel gescheitert

Aluminiumwerke in Hamburg und Stade werden dichtgemacht. Treffen im Kanzleramt ohne Ergebnis

BERLIN dpa ■ Der Versuch, die von Schließung bedrohten Aluminiumwerke in Hamburg und Stade im letzten Augenblick zu retten, ist am Freitag gescheitert. Wie der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) nach einem Spitzentreffen im Kanzleramt am Freitag mitteilte, lehnte es der norwegische Hauptanteilseigner Norsk Hydro strikt ab, die Werke weiterzubetreiben oder zu verkaufen. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sagte, es gehe dem norwegischen Konzern offenkundig um „Marktbereinigung“.

Mit der Schließung der Aluminiumhütten werden in Hamburg und Stade (Niedersachsen) zum Ende des Jahres jeweils mehr als 400 Arbeitsplätze verloren gehen. Wulff sagte, dass der Vorstandsvorsitzende von Norsk Hydro, Eivind Reiten, abermals einen Verkauf an die Georgsmarienhütte GmbH abgelehnt habe. Hamburg und Niedersachsen hätten angeboten, alle Risiken, die für Norsk Hydro aus einem solchen Verkauf entstehen könnten, zu übernehmen. „Das Ergebnis ist enttäuschend“, so Wulff.

Bei dem mehr als 90 Minuten langen Gespräch ging es auch um das Problem der hohen Strompreise in Deutschland. Reiten sagte anschließend vor der Presse, dass Norsk Hydro die Schließung von Hamburg und Stade weiter vorantreibe. Fragen ließ er nicht zu. Nach Aussage von Beusts gab Norsk nur die Zusage, alles zu tun, um die Arbeitsplätze im Hamburger Walzwerk zu erhalten. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sagte, der Aluminium-Standort Neuss sei gesichert.