KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spiel­sachen

Das waren noch Zeiten. Als bei bruttigen Temperaturen auf dem Weg in die Ferien das Autoradio heiß lief und die liebevoll zusammengestellte Mixkassette zusammenschmolz. Wohl dem, der dann ein paar Lieder auswendig singen konnte. Denn wer aus vollem Halse Lieder in den Stau schmettert, hat schon Urlaub. Wenn das mit dem Auswendigsingen hakt, kein Problem, denn es gibt das Reiseliederbuch „Schön ist die Welt“!Die Autorin und Illustratorin Franziska Biermann und ihr Gatte, der Musiker Nils Kacirek haben „Die schönsten 16 Reiselieder zum Anschauen, Hören und Mitblubbern“ zusammengestellt und arrangiert. Eingebettet sind sie in eine Rahmengeschichte: Reporter Eddi Eichhorn findet eine Seekarte vom „Archipel der 16 Liederinseln“ und macht sich auf die Reise in den klingenden Ozean. Von „Eine Seefahrt, die ist lustig“ bis „Bolle reiste jüngst zu ­Pfingsten“ sind alle Reise-Smasher vertreten. Die (manchmal etwas arg hoch notierten) Lieder sind mit Gitarrengriffen versehen. Die Illustrationen sind so detailreich, hintergründig, witzig und liebevoll, dass auch bei wiederholter Besichtigung Neues ins Auge springt. Und wer heutzutage noch so krasse Geräte wie einen CD-Player an Bord hat, legt die prächtig arrangierte, von Kindern und Erwachsenen eingesungene CD ein und shuffelt zu dem anarchisch-irre instrumentierten „Drei ­Chinesen mit dem Kontrabass“ und „Wenn bei Capri die rote Sonne“ im Speedwalzertakt (terzio/carlsen, Buch mit CD 19,95 €).

Ob Gemüse Geräusche von sich gibt, finden Kinder am Samstag auf der Domäne Dahlem heraus. Dort hat im frisch sanierten Pferdestall das Culinarium eröffnet mit der Dauerausstellung „Vom Acker bis zum Teller“, die die Kulturgeschichte der Ernährung beleuchtet. ­Fragen wie „Wann ist für welches Gemüse Saison“, „Wie sieht das Leben eines konventionellen Mastschweins aus und wie das eines Schweins im Bio-Betrieb“, „Wann wurde die Konservendose erfunden und wie hat sich unser Essverhalten dadurch verändert“ werden beackert. Zwischen 14 Uhr und 16 Uhr werden Kopfhörer verteilt und Küchenforscher im Alter von 4 bis 12 horchen nach, ob es wirklich „Sprechende ­Gurken“ gibt (Eintritt 4 €, ermäßigt 2 €, bis 18 Jahre frei).

Bei einem Trip in die ­Tropen in der Biosphäre Potsdam lösen Kinder einen vertrackten Kriminalfall: Eine geheimnisvolle Pflanze ist verschwunden! Am „Tatort Regenwald“ sammeln junge Dschungel-Forscher während der Sommerferien täglich Indizien, gehen Hinweisen nach, die Tiere ihnen geben, machen die Pflanze ausfindig und die Täter dingfest (Eintritt ab 5 Jahren 7,80 €, ab 14 Jahren 11,50 €).