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Geheimnisse über Afghanistan-Einsatz
: Funke muss Papiere offline nehmen

ESSEN | Wegen eines Rechtsstreits mit der Bundesregierung hat die Funke-Mediengruppe (WAZ, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost) Dokumente zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan aus dem Netz genommen. Nach Androhung einer Zwangsvollstreckung seien die 5.000 Seiten umfassenden staatlichen Dokumente, die als Verschlusssache „VS – nur für den Dienstgebrauch“ gestempelt sind, nun offline gestellt worden, teilte die Mediengruppe gestern mit. Mithilfe der Papiere aus den Jahren 2005 bis 2012 hatte das Ministerium den Verteidigungsausschuss über den Afghanistaneinsatz informiert. Durch die Veröffentlichung der Papiere sei zum ersten Mal bekannt geworden, dass das Risiko für die deutschen Soldaten in Afghanistan höher gewesen sei als offiziell eingestanden, so Funke. Das Verteidigungsministerium klagt seit 2013 gegen die Veröffentlichung. (epd)