DAILY DOPE (599)

Olympiasieger Andy Murray will mehr Dopingkontrollen im Tennis. Rekord-Grand-Slam-Champion Roger Federer ist ebenfalls dafür und die Nummer eins der Welt, Novak Djokovic, der am Dienstag durch ein 6:1, 4:6, 6:1, 6:4 gegen den Tschechen Tomas Berdych ins Halbfinale der Australian Open eingezogen ist, wundert sich, warum er „sechs, sieben Monate lang“ keine einzige Blutprobe zur Untersuchung abgeben musste. Auch in Melbourne ist Doping ein Thema. Murray und Federer fordern schon länger ein Blutpass-Programm. Der Internationale Tennis-Verband ITF will sich darum kümmern. Ende 2013 soll es so weit sein. Bis dahin bleibt es sehr unwahrscheinlich, dass ein Dopingkontrolleur einen Tennisprofi zum Aderlass zwingt. 2011 gab es insgesamt 131 Blutkontrollen. Nur 21 davon waren Trainingskontrollen.

Dass Tennis, was das Doping betrifft, nicht sauber ist, das hat nun Guy Forget bestätigt. Der ehemalige Davis-Cup-Spieler und -Kapitän für Frankreich, jetzt Direktor des Masters-Turniers von Paris-Bercy, unterstützt Federer und Murray in ihren Forderungen und erinnert sich an seine eigene Karriere: „Ich habe wahrscheinlich Spiele gegen Konkurrenten verloren, die einen unfairen Vorteil hatten, weil sie gedopt waren.“ Und er selbst? Forget: „Ich kann immer in den Spiegel schauen, weil ich weiß, dass ich nichts genommen habe.“