Kurzkritik: Limited Express, Seein’ Red, Mörser
: Sport-Metall

Gleich drei Bands spielten am Samstag im Freizi Friesenstraße: Limited Express (Has Gone?) aus Japan, Seein’ Red aus Holland und die Lokalmatadore Mörser, die geladen hatten, weil es sie heuer seit zehn Jahren gibt. Limited Express (Has Gone?) spielten kantig groovenden Experimental-Rock, der nicht zuletzt durch einen hyperaktiven Gitarristen und die wie ein Gummiball hüpfende Bassistin unterhielt. Die Veteranen von Seein’ Red führten vor, wie schnörkelloser Hardcore in reinster Form funktioniert. Ihre Songs waren knapp gehalten, leidenschaftlich heruntergebrettert und angeführt von politisch aufgeladenen Ansagen.

Die Gastgeber bewährten sich als ausgesprochene Gasgeber. So genüsslich wie Mörser treiben nur wenige Bands die härtesten, schwersten und schnellsten Spielarten des Heavy Metal auf die Spitze – Mörser nennen ihre Musik mit einem Augenzwinkern „Sport-Metal“ und nehmen sich und ihre Musik auch sonst nicht allzu ernst. Für Kurzweil sorgte beispielsweise ein „Growl“-Wettbewerb, bei dem die Kandidaten das Wort „Sponge Bob“ in Deathmetal-Manier grunzen sollten. Derart gut gelaunt spielten Mörser einen Querschnitt ihrer Songs: von den Kurz- und Kürzest-Gewittern ihres Debüts „Two Hours Till Doom“ über den ausladenderen, gewitzten Kompositionen des zweiten Albums „10.000 Bad Guys Dead“ bis zu einem Comic-Soundtrack.

Den besonderen Charme macht dabei die Besetzung mit drei Sängern, zwei Bassisten, zwei Gitarristen und einem Schlagzeuger aus, die eine Menge Krach machen. Dafür werden Mörser von Freunden harter Töne auf der ganzen Welt geliebt. Und offensichtlich auch im eigenen Lande. Andreas Schnell