Somalia: Überfall auf Luxusliner

NAIROBI/LONDON afp ■ Vor der Küste Somalias ist ein Kreuzfahrtschiff mit 600 Touristen an Bord nur knapp einem Überfall schwer bewaffneter Piraten entkommen. Die Angreifer verfolgten den Luxusliner „MV Seabourn Spirit“ am frühen Samstagmorgen mit drei Schnellbooten, wie das kenianische Seenot-Rettungszentrum SAP mitteilte. Sie beschossen das Schiff nach Angaben von Augenzeugen mit Granaten und Maschinengewehren. Kapitän Sven Erik Pedersen setzte einen Notruf ab, fuhr mit voller Kraft aufs offene Meer hinaus und hängte die Piraten so schließlich ab. An Bord der „Seabourn Spirit“ waren hauptsächlich Briten und Amerikaner. „Als ich aus dem Fenster sah, erblickte ich ein kleines Boot mit fünf Leuten an Bord. Zwei von ihnen hatten Gewehre und einer eine Art Raketenwerfer“, erzählte der Brite Norman Fischer der britischen Nachrichtenagentur PA. Nach Angaben einer Reedereisprecherin wurde ein Tourist leicht verletzt. Den meisten der 600 Passagiere gehe es aber wieder gut. Vor der Küste Somalias wurden seit Mitte März bereits 23 Schiffe angegriffen und zum Teil entführt.