in aller kürze
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Linke kritisieren Scheele

Die Linksfraktion stört sich an der Ankündigung von Sozialsenator Detlef Scheele (SPD), Flüchtlinge in Massenunterkünften am Stadtrand unterzubringen. In einem Interview hatte der Senator angekündigt, größere Flächen an der Peripherie zu suchen, um dort bis zu 3.000 Flüchtlinge unterzubringen. Die Linksfraktionsvorsitzende Cansu Özdemir fordert stattdessen vom Senat, mit der Umwidmung leerstehender Gebäude zu beginnen. Die weiten Wege zu Behörden, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten seien eine zusätzliche Belastung für Menschen, die häufig erschöpft und traumatisiert in Hamburg ankämen. (taz)

Hamburg freut sich über Sieg in Karlsruhe

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) hält die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Betreuungsgeld gleich in zweifacher Hinsicht für positiv. „Sie ist eine gute Botschaft für den Föderalismus“, teilte Scholz gestern von seinem Urlaubs­ort aus mit. „Und sie ist eine gute Botschaft für die Entwicklung der Kinderbetreuung und die Gleichstellung in unserem Land.“ Das Bundesverfassungsgericht hatte die Leistung nach einer Klage Hamburgs aus formalen Gründen gekippt: Nicht der Bund, sondern die Länder seien zuständig. (dpa)

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Kiffen könnte Ordnungswidrigkeit werden

Justizsenator Till Steffen (Grüne) will Cannabiskonsum zu einer Ordnungswidrigkeit herabstufen. „Es wäre wie beim Falschparken. Da kann abgewogen werden: Schreibe ich ein Knöllchen oder nicht“, sagte Steffen der Hamburger Morgenpost. Das bisherige System, wonach auch auf den Besitz kleiner Mengen Cannabis eine Strafanzeige folgen muss, sei gescheitert: Faktisch stelle die Staatsanwaltschaft danach alle Verfahren ein. „Das bringt nichts“, so Steffen, „und macht viel Arbeit.“ (dpa)

Neue Tagesklinik für Migranten

Die Hamburger Großsiedlung Mümmelmannsberg erhält eine erweiterte psychiatrische Tagesklinik mit besonderen Angeboten für Migranten. Von 30 teilstationären Behandlungsplätzen seien zehn für Menschen mit Migrationshintergrund vorgesehen, hieß es gestern. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) wird die Einrichtung heute eröffnen. Das Team der Klinik besitzt unter anderem Fremdsprachenkenntnisse in Türkisch, Polnisch, Farsi (Iran) und Dari (Afghanistan). (dpa)

Tchibo stößt Stromsparte ab

Der Hamburger Kaffeeröster Tchibo verabschiedet sich nach fünf Jahren aus dem Energiegeschäft. Der Kundenstamm der Tochterfirma Tchibo Energie wird auf den Öko-Stromanbieter Lichtblick SE übertragen. Für die Kunden ergäben sich daraus keine Änderungen, erklärten Sprecher beider Firmen. Über die Zahl seiner Energie-Kunden hält sich Tchibo bedeckt. Das Geschäft habe sich gut entwickelt und sei profitabel, heißt es. Tchibo überprüfe aber regelmäßig, welche Aktivität noch zum Kerngeschäft gehöre. So stieg Tchibo vor Jahren auch wieder aus den Finanzdienstleitungen aus. (dpa)

U-Bahn attackiert

Jugendliche sollen eine fahrende U-Bahn mit Steinen beworfen und die Frontscheibe zerstört haben. Der Zugführer der U2 habe am Montagabend in Billstedt auf einer Brücke einen Jugendlichen gesehen, der einen Stein auf den Zug geworfen habe, teilte gestern die Polizei mit. Die Frontscheibe der Bahn zerbarst, verletzt wurde niemand. Die Polizei nahm drei 14, 16 und 17 Jahre alte Verdächtige fest, ließ sie aber nach kurzer Zeit wieder frei. Die Ermittlungen dauerten an. (dpa)