„Lamas riechen gut“

VORTRAG Eine Heilpraktikerin erklärt, warum ihre Tiere Kindern folgen, aber nicht allen Erwachsenen

ist Unternehmensberaterin und Heilpraktikerin für chinesische Medizin.

Frau Molzahn, warum arbeiten Sie Lamas und Alpakas?

Michaela Molzahn: Sie sind nicht beängstigend, sondern erfüllen wie Delfine mit ihren großen runden Augen das Kindchenschema. Und sie riechen ganz wunderbar!

Sie schreiben auf Ihrer Homepage, dass Ihre Tiere Kindern folgen, Erwachsenen nicht unbedingt. Woran liegt das?

Kinder sind echt, die verstellen sich nicht und werden deshalb nicht als Gefahr betrachtet. Wenn man einem Fünfjährigen sagt, „geh einfach deines Weges, das Tier wird dir folgen“, dann geht auch unser größtes Lama hinter ihm her. Bei Erwachsenen kommt es vor, dass diese ungeduldig werden oder sich unbedingt durchsetzen wollen, dann werden die Tiere störrisch und stemmen sich wie dickköpfige Esel in den Boden. Diese unmittelbare Reaktion macht sie auch so interessant für Coaching: Das ist „Biofeedback“.

Tiere werden oft eingesetzt, um Arbeitsleistungen von Menschen zu verbessern, etwa Führungskräftetraining mit Pferden. Das klingt artfremd.

Unsere Tiere werden sehr sparsam eingesetzt und sie dürfen auch nicht einfach angefasst werden, es sei denn, sie suchen den Kontakt. Meine Zielsetzung ist auch eine andere als im Führungskräftetraining – ich bin ja nicht umsonst aus der Wirtschaft ausgestiegen. Mir geht es darum, Wahrhaftigkeit und emotionale Intelligenz zu schulen, weil ich davon ausgehe, dass jemand, der mit sich im Reinen ist, auch andere gut behandelt. Die Arbeit mit den Lamas und Alpakas hilft dabei, wenn Menschen ihnen respektvoll begegnen. Interview: eib

Vortrag „Tiergestützte Pädagogik mit Lamas und Alpakas“: Samstag, 11 Uhr, Haus der Wissenschaft