5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Merkel macht alles richtig

Man muss nur die richtigen Fragen stellen, dann erhält man auch die gewünschten Antworten. Auf diese Weise fand das Meinungsforschungsinstitut Forsa heraus, dass drei Viertel der Grünen-Wähler Merkels Griechenland-Politik gutheißen. Das Problem dabei: Die Frage war auf alternativlose Weise manipulativ gestellt und das Ergebnis also wertlos. An dieser Stelle daher ein aktueller Fragenvorschlag zu Merkels Performance im Umgang mit von der Abschiebung bedrohten Flüchtlingsmädchen: „Was meinen Sie: Hat Bundeskanzlerin Merkel einfühlsam auf die Sorgen des Mädchens reagiert, oder sollen im Berliner Zoo unschuldige Pandababys getötet werden?“

2. Pluto ist ein Star

Rein astronomisch stimmt das natürlich nicht, er ist kein Stern. Aber ein Popstar ist Pluto schon. Der Vorbeiflug der Raumsonde „New Horizons“ wird weltweit aufmerksam verfolgt, die scharfen Fotos bewundert. Manche Berichterstatter wollen sich nicht mit der Herabstufung Plutos abfinden und nennen ihn weiter Planeten. Zwar soll sein Durchmesser größer sein als bislang gedacht. Aber nur 40 Kilometer. Nach den offiziellen Kriterien bleibt er ein Zwerg.

3. Der Euro ist beliebt

Es gibt mehr Falschgeld in Deutschland. Wie die Bundesbank mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 2015 fast ein Drittel mehr gefälschte Euroscheine aus dem Verkehr gezogen als im Halbjahr zuvor. Mit gut 50.000 Blüten sei die Gesamtzahl aber absolut gesehen gering, heißt es aus Frankfurt. Und wenn der neue 20-Euro-Schein eingeführt wird – der zusammen mit dem 50er am meisten gefälscht wird –, soll die Zahl wieder sinken. Denn der neue Zwanni ist schwerer zu kopieren.

4. Grexit trifft die Falschen

Mit der jüngsten Einigung ist der Austritt Griechenlands aus der Eurozone erst einmal abgewendet. Aber jetzt schon hat der sogenannte Grexit ein erstes Opfer gefordert. Ein kalifornisches IT-Start-up namens Grexit (dessen Software die Zusammenarbeit erleichtern soll), wird sich umbenennen. Weil der Name nun negativ besetzt ist und die Firma bei Google kaum noch zu finden ist.

5. Totgesagte leben länger

Altkanzler Helmut Kohl geht es nicht gut, das ist seit Längerem bekannt. Seit Wochen liegt er im Krankenhaus, er wurde mehrfach operiert. Nachdem in der vergangenen Woche die Welt seinen Tod vermeldet hatte, gab es auch in dieser Woche wieder Sterbegerüchte. Während Journalisten im ganzen Land die Eilmeldungen vorbereiten und Nachrufe aktualisieren, kommt aus Ludwigshafen die Meldung: Kohls Zustand sei ernst, aber nicht hoffnungslos.Offenbar hat ihn auch der frühe Tod seines politischen Zöglings Philipp Mißfelder mitgenommen, der mit 35 an einer Lungenembolie starb. Kohl lebt. Bis Redaktionsschluss gab es jedenfalls keine anderslautenden Meldungen. Sebastian Erb