Portrait
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Dennis Thering hat ein Herz für Radfahrer. Sagt er  Foto: CDU

Der Vorsichtige

Den täglichen Weg zum Rathaus nimmt Dennis Thering lieber mit der U-Bahn auf sich. Zu weit zum Radeln ist dem CDU-Bürgerschaftsabgeordneten die Strecke aus dem beschaulichen Hummelsbüttel bis in die Innenstadt. Doch er sorgt sich um das Wohlergehen der Radfahrer in Hamburg. Dem massiven Ausbau von Radwegen in Hamburg sieht er nur ungern zu.

Für ihn gehören Zweiräder nicht in das gefährliche Getümmel der vielen Autos, die sich jeden Tag durch Hamburgs Straßen drängen: „Dass im vergangenen Jahr elf RadfahrerInnen bei Verkehrsunfällen gestorben sind, ist ein klares Indiz dafür, dass sich die Sicherheit der Radfahrer durch den Ausbau von Radwegen verschlechtert hat.“ Zumal es im Vorjahr lediglich zwei Tote waren.

Den Autofahrern gibt er für den Anstieg nur bedingt die Schuld. Er fordert sie zwar zu mehr Gelassenheit auf. Doch insgesamt prognostiziert der seit seiner Geburt 1984 in Hamburg ansässige Thering Autos weiterhin eine blühende Zukunft in der Hansestadt. Von festen Zielsetzungen zur Reduzierung des Autoverkehrs hält er nichts.

Zu sehr auf Fahrräder fixiert, wirkt auf ihn die Verkehrspolitik des rot-grünen Senats. Er fordert, man müsse sich vor solchen Entscheidungen zusammensetzen und ein für alle Verkehrsteilnehmer gelungenes Konzept ausarbeiten. „Ein friedliches Miteinander“ ist ihm wichtig. Auch die Verkehrsverbände, wie beispielsweise den Allgemeinen deutschen Fahrrad Club, wünscht er sich mit an den Planungstisch.

Die Ansicht des ADFC, der in den Radstreifen vor allem eine Stärkung der Radfahrer gegenüber ihrer motorisierten Konkurrenz sieht, stört ihn dabei nicht: „Man muss auch mal konträre Meinungen aushalten.“ Der Familienvater und gelernte Bankkaufmann sieht seine Kinder auf dem Rad am liebsten mit einem Helm auf dem Kopf. Und auf dem Bürgersteig.

Da gehören für ihn auch die anderen Radfahrer hin. Dass sich darüber viele Fußgänger beschweren, erscheint ihm kleinlich. „Klar könnten manche öfter klingeln. Aber man muss sich auch nicht über alles beschweren.“ Mit vielen der bereits umgebauten Radwege hat er sich noch nicht im Detail befasst: „Schließlich bin ich ja erst seit Beginn der Legislaturperiode verkehrspolitischer Sprecher der CDU.“ Kristof Botka