5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Selfies bleiben erlaubt

Ein Selfie vor dem Münchner Olympiastadion oder der Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz? Das ist schnell gemacht und bei Facebook oder Instagram hochgeladen. Ist das bald illegal, weil Urheberrechte für Bauwerke beachtet werden müssen? Das Europaparlament lehnte am Donnerstag den eingebrachten Vorschlag zur Einschränkung der Panoramafreiheit ab. Wer aber mithilfe eines Selfiesticks seinen Mitfotografen eine Armlänge voraus sein will, sei gewarnt: Viele Veranstalter von Sportevents und Musikfestivals untersagen die Benutzung der Teleskopstangen inzwischen. Aus Angst, dass Besucher verletzt werden.

2. Die Deutschen sind

Stadtmenschen

Immer weniger Menschen in Deutschland wollen auf dem Land leben. Das zumindest ergab eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Laut deren „Wegweise Kommune“ wird die Einwohnerzahl bis 2030 trotz Zuwanderung um mehr als eine halbe Million schrumpfen. Während die Städte eher wachsen, wird die Landbevölkerung laut Prognose schrumpfen. Offenbar befriedigen die Deutschen ihre Landlust vor allem als Leser von Printmagazinen.

3. Pluto ist immer noch wer

Als „New Horizons“ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral startete, war Pluto noch ein Planet. Im Januar 2006 war das, sieben Monate später wurde er auf den Rang eines Zwergplaneten herabgestuft. Nach einer 5-Milliarden-Kilometer-Reise erreicht die Weltraumsonde nun ihr Ziel und soll die erste Nahaufnahme liefern seit der Entdeckung des Himmelskörpers vor 85 Jahren.

4. Koka ist nicht des Teufels

In den Andenländern haben die Blätter des Kokastrauchs eine jahrhundertelange Tradition, sie werden gekaut und bei religiösen Zeremonien eingesetzt. Weil sie aber auch der Grundstoff für Kokain sind, verdammt der Westen sie als Teufelszeug. Papst Franziskus ist da anderer Meinung. Auf seiner Südamerikareise, die ihn unter anderem nach Bolivien führte, trank er demons­trativ einen Tee, der Kokablätter enthielt. Gegen die Auswirkungen der Höhe, wie er verlauten ließ. Ob das Oberhaupt der Katholiken auch andere Substanzen nimmt, um seine bis Sonntag dauernde Mammuttour durchzustehen, ist nicht bekannt.

5. Nostalgie-Nervenkitzel sticht Bürokratie

Paternoster fahren ist gefährlich, meinte das Arbeitsministerium und brachte einen „Paternoster-Führerschein“ auf den Weg. Nach öffentlichem Protest wurde er schnell wieder abgeschafft. Der Bundesrat stimmte am Freitag einer Entschärfung der Betriebssicherheitsverordnung zu. In den rund 250 verbliebenen sogenannten Personen-Umlaufaufzügen darf man sich nun wieder ohne Einweisung in Gefahr begeben. Sebastian Erb