Potsdam ächtet rechten Spender

Was würde wohl die Stiftung Humboldt-Forum sagen, wenn sich herausstellte, dass einer der Spender ein unverbesserlicher Geschichtsleugner ist, der die These vertritt, Polen sei von Deutschland 1939 nicht angegriffen worden?

Kriegsschuld geleugnet

Der Potsdamer Schlossherrin, Landtagspräsidentin Britta Stark, ist es genau so ergangen. Bei der Wiederherstellung von 8 der ehedem 70 Attikafiguren hat der Potsdamer Schlossverein auch eine Spende von der Stiftung „Preußisches Kulturerbe“ angenommen. Doch dann kam heraus, dass ihr Vorsitzender, Ex-Bundeswehroberst Max Klaar, mit rechtsextremen Positionen aufgefallen war. Und mit seiner eigenen Version von der Kriegsschuld im Zweiten Weltkrieg.

Inzwischen hat der Potsdamer Landtag, der im wiederaufgebauten Stadtschloss sitzt, Konsequenzen gezogen. „Solange Herr Klaar dort Vorsitzender ist, werden wir von der Stiftung keine weiteren Spenden annehmen“, erklärte Schlossverein-Chef Michael Schöne. Das gelte aber nicht für eine 25.000 Eurospende von 2009. „Da kannte ich die Äußerungen noch nicht“, sagte Schöne. Der Landtag schloss sich dieser Auffassung an.

Höchste Zeit also zu prüfen, wer in Berlin so für das Stadtschloss spendet. (wera)