Hitzewelle? Selbst schuld!

WETTER "Rekordheiße Monate" fünfmal häufiger als ohne Klimwandel, sagt Forscher

BERLIN dpa | Hoch „Annelie“ hat Deutschland mit fast 40 Grad das heißeste Wochenende des Jahres beschert. Strände und Seen waren überfüllt, doch häuften sich die tödlichen Badeunfälle. Mindestens zwölf Menschen starben in Gewässern, weitere wurden am Sonntag noch vermisst.

Auch an Land hatte die Hitze gefährliche Folgen. So kollabierten viele Menschen beim Arbeiten auf dem Feld. Auf die Tropenhitze folgten Unwetter. Zwei Menschen wurden durch Blitze verletzt. Bäume krachten auf Straßen, Starkregen flutete Keller.

Der Temperaturrekord wurde jedoch am Wochenende nicht geknackt. Am heißesten war es am Samstag im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim mit 39,2 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Die bisher höchste jemals gemessene Temperatur in Deutschland beträgt aber 40,2 Grad.

Mehr Hitzewellen als früher

„Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung lässt die Zahl solcher Hitzewellen stark steigen“, sagte Wissenschaftler Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Zum Beispiel seien rekordheiße Monate bereits jetzt fünfmal so oft zu verzeichnen, als sie durch Zufall auch in einer Welt ohne Klimawandel auftreten würden. Solche Hitzewellen führten oft zu Dürren und könnten Ernteverluste, Waldbrände und erhöhte Sterblichkeit verursachen. „Dieser Trend wird sich fortsetzen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen unvermindert anhält.“ Diese Entwicklung lasse sich seit etwa 1980 beobachten. Seitdem sehen wir ja auch eine stetige globale Erwärmung“, ergänzte Rahmstorf.