LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Warum so mittelmäßig?

betr.: „Ich will auch lustige Tage“, taz vom 1. 7. 15

gute/r artikel, die analyse von doris akrap!

die haben zu recht klar und deutlich verloren – leider!

warum waren und sind sie spielerisch – als europameister und sehr erfahrene mannschaft – spielerisch so mittelmäßig!? zu viele spielzüge, pässe, ballannahme etc. einfach schlecht!

und frau neid hat schon wieder, wie 2011, schlecht, beziehungsweise viel zu spät gewechselt. ich hoffe die frauen lernen in zukunft auch international fußball nicht zu schieben, sondern zu spielen! mit neuer trainerin. kampf und krampf reicht nicht mehr.

und hoffentlich gewinnen die nicht den dritten.platz durch elfmeter. als europameister kann verlangt werden, dass nationalspielerinnen auch den ball stoppen, kontrollieren können und die mittelfeldpässe ankommen.

GERALD KOENIG, Berlin

Nur Äußerliches thematisiert

betr.: „Mehr Walldürnerin als Weltttrainerin“,taz vom 2. 7. 15

Solche Artikel wie den , den ihr heute von Doris Akrap abgedruckt habt, will ich in meiner Zeitung nicht lesen. Wenn eurer Sportreporterin nichts anderes einfällt, als einen Menschen hämisch zu diffamieren, dann sollte sie es lieber lassen.

Ich bin auch kein Fan von dem Fußball, den Frau Neid spielen lässt, und habe deshalb auch nichts gegen eine kritische Wertung. Hier wird sich aber über drei Spalten über Äußerlichkeiten, wie konservative Kleidung, Schmuck und fehlenden Glamour, ausgelassen, und hirnlose Vergleiche zwischen Hillary Clinten und Silvia Neid, natürlich zu Ungunsten von Frau Neid, werden gezogen. Frau Neid wird als autoritäre fast diktatorische, mit fehlendem Wortwitz gesegnete und wenn man bös wollte, könnte man auch rauslesen, dumme Person dargestellt.

Ein ganz furchtbarer Artikel und was für mich noch das „Schlimmste“ ist: Hier demontiert eine Frau eine andere Frau, nicht dort wo man sie kritisieren kann, nämlich weil sie keine Fußballweltmeisterin geworden ist oder weil sie keinen schönen Fußball spielen lassen konnte, sondern weil sie so ist, wie sie ist.

Möchte mal wissen, ob sich einer von euch getraut hätte, einen solchen Artikel über den Bundesjogi zu drucken. Aber auch dann würde ich mich aufregen, das ist niveaulos.

Mit diesem Artikel habt ihr die Grenze einer fairen Berichterstattung meilenweit überschritten.

HILDE THEOBALD, Saarbrücken

Zarte Pflanze Frauenfußball

betr.: „Wo ist die Idee?“, taz vom 2. 7. 15

Oh, Frau Akrap („Mehr Walldürnerin als Welttrainerin“, taz vom 2. 7. 15) und Herr Rüttenauer,

Nachtreten, auch wenn’s als Polemik deklariert wird, ist? Ja: unfair!

Auch wenn vieles, was ihr da schreibt, durchaus berechtigt ist. Revanchefoul bleibt Revanchefoul – erinnert ihr den Kopfstoß von Zizou? Oder hättet ihr das nach gewonnener Weltmeisterschaft am nächsten Tag auch so geschrieben?

Die immer noch zarte Pflanze Frauenfußball muss anders gepflegt werden als der unkontrolliert wild wuchernde, durch und durch raubtierkapitalistische, menschenhändlerische Dschungel der Männer.

Eigentlich hab ich mich gefreut: toll, jeden Tag Berichte über die WM und die taz vorneweg mit Frau Akrap vor Ort ! Doch was bleibt?

Fragen über Fragen: Hat sie ihr Bändchen mit dem Zettel dran wieder? Traut sie sich noch mal in einem exotischen Land in ein Taxi? Ich jedenfalls hoff auf ein gutes Spiel (und das ist es letztendlich) gegen Japan. Und, dass Lenadinha spielen darf und spielt!

KURT LOTZEN

Etwas mehr Normalität

betr.: „Spaß am Rampenlicht“, taz vom 30. 6. 15

Ich bin immer davon angetan, etwas über gute Sportler und deren beruflichen Hintergrund zu erfahren. Ein Grund, warum ich die taz für die Zeit der WM in Kanada abonniert habe – vielen Dank noch einmal für diese Möglichkeit.

Was mich am Artikel über Nadine Angerer stört, ist der Hinweis auf die Bisexualität – auch wenn sie sich öffentlich dazu bekennt – unserer Torfrau. Ich vermute, Frau Akrap versucht mit der Erwähnung der sexuellen Ausrichtung, etwas mehr Normalität in der öffentlichen Wahrnehmung zu erzielen. Wie Sie sich denken können, bin ich nicht der Ansicht, dass das Privatleben dermaßen breitgetreten werden sollte. Es ist Angerers Privatsache, sich über ihr Leben zu äußern, aber nicht der Presse.

Ich habe den Eindruck, dass die deutschen Mädels immer mit dem „Vorurteil“ kämpfen müssen, dass sie alle lesbisch „oder gar“ bisexuell sind, sonst könnten sie ja keinen solch guten Fußball spielen. Bitte tun Sie mir den Gefallen und springen nicht auf denselben Zug auf, auch wenn Ihre Absichten ganz andere sind als die der Bild-Redakteure und -Leser.

ANGELIKA SCHUKNECHT, Bottrop