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The Wounded Brick

Deutschland/Italien 2013, R: Sue-Alice Okukubo, Eduard Zorzenoni

Wem gehört die Stadt? Dies ist im Moment eine spannende Frage: Wie man das hinkriegt mit dem Wohnen in einer Stadt, in der immer mehr wohnen wollen. In der die Mieten steigen. In der man auch nicht nur irgendwie die Neubauten reinstellen kann. Dies wird hier mit einem Umweg über Italien thematisiert: am Beispiel L'Aquilas nach dem Erdbeben 2009. Eine poetische Reflexion.

Mi, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

Le méprisDie Verachtung

Frankreich 1963, R: Jean-Luc Godard, D: Brigitte Bardot, Michel Piccoli

Die Ehe eines Drehbuchautors zerbricht während seiner Arbeit zu einem Film über die Irrfahrten des Odysseus. Trotzdem ist „Die Verachtung“ ein schön anzusehender Film: Streng sortierte Farben nicht nur um Brigitte Bardot. Und diese schwelgerische Musik von Georges Delerue. Weil es ein Godard ist, gibt es wunderbare Reflexionsschleifen über das Kino dazu, also bestes Action-Kino für den Kopf, ohne eine Sekunde lang die Augen zu vernachlässigen.

Do, 21 Uhr, B-Movie, Hamburg

B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin

Deutschland 2015, R: Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lange

Zwischen 1979 und 1989 war Berlin tatsächlich arm und sexy – vor allem aber kreativ. Von der blühenden Sub- und Popkultur erzählen viele Archivaufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen, die die Exzesse überlebt haben: Nick Cave, Blixa Bargeld, Nena, die Ärzte, die Toten Hosen und Christiane F., alle jung und hungrig. Der Film ist prall gefüllt mit der Musik, den Geschichten und dem Zeitgeist jener Ära – also sehenswert.

Fr + Sa, 21.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover

Alraune

Deutschland 1952, R: Arthur Maria Rabenalt, D: Hildegard Knef, Erich von Stroheim

H.H. Ewers Roman „Alraune“ ist ein klassischer Filmstoff des deutschen Kinos: eine fantastisch-erotische Geschichte um ein im Experiment künstlich geschaffenes Mädchen, das mit seiner Gefühlskälte alle um es herum in Verderben, Ruin und Tod stürzt. 1952 entstand unter der Regie von Arthur Maria Rabenalt mit Hildegard Knef und Erich von Stroheim in den Hauptrollen die vierte Verfilmung des Stoffes seit 1918. Zwar macht die Story nicht unbedingt mehr Sinn als in früheren Versionen, doch der (trashige) Film ist ausgezeichnet fotografiert: Die düster-romantischen Bildkompositionen von Ufa-Veteran Friedel Behn-Grund suchen im deutschen Kino der Zeit ihresgleichen.

Do, 15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Zuhause in der Wildnis

Deutschland 2014, R: Claudia Dejá

Die Hamburgerin Sanna Seven Deers lebt seit über zwölf Jahren mit ihrem indianischen Mann David und den vier gemeinsamen Kindern in der kanadischen Wildnis. Dort betreibt sie eine private Kunstakademie und arbeitet als Schriftstellerin. Die Filmemacherin Claudia Dejá hat sie mehrfach besucht und dabei diesen Dokumentarfilm gedreht, in dem sie einen alternativen Lebensentwurf vorstellt, in dem ein Einklang mit indianischer Spiritualität angestrebt wird.

Sa, 18 Uhr, Koki, Lübeck