Unterm Strich
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Nachdem am Montag die seit 28 Jahren stattfindenden Jüdischen Kulturtage in Berlin überraschend abgesagt wurden, gibt der langjährige Organisator der jüdischen Kulturtage,Martin Kranz,dem Vorstand der Gemeinde die Schuld an dem Aus. Er habe es in seiner elfjährigen Tätigkeit mit vier Gemeindevorständen zu tun gehabt, sagte Kranz der Berliner Zeitung. „Es war immer klar, dass dies ein Intendantenfestival ist, das heißt, die Gemeinde ist zwar verantwortlich und kann sich im Erfolg sonnen, aber der künstlerische Leiter muss unabhängig von politischem Einfluss arbeiten können“, fügte er hinzu.

Das sei auch noch 2012 und 2013 so gewesen. Im vergangenen Jahr habe aber der Vorstand unter dem Gemeindevorsitzenden Gideon Joffe auf das künstlerische Programm Einfluss nehmen wollen. „Dafür stand ich nicht zur Verfügung“, so Kranz.

Der Berliner Gemeindevorstand hat die Absage damit begründet, dass die Jüdische Gemeinde auf diese Weise ihren Solidaritätsbeitrag leisten und den Berliner Haushalt ein Stück weit entlasten wolle, hieß es. Dabei geht es den Angaben zufolge um einen Betrag von rund 250.000 Euro.