Stromsperre bei Hafenparty

MOORBURG Elbblockade beim Hafengeburtstag gegen Kohlestrom. Vattenfall: Revision wegen Kühlwasser

„Mit der SPD und Vattenfall kommt die Energiewende nie“

JENS KERSTAN, GRÜNE

Eine Blockade der Elbe wird während des Hafengeburtstages stattfinden. Um gegen das Kohlekraftwerk Moorburg zu protestieren, will das Bündnis „Gegenstrom.13“ am Freitag, den 10. Mai, am Nachmittag für zweieinhalb Stunden den Fluss vor den Landungsbrücken mit Booten sperren. Die Abschlusskundgebung wird auf der Süderelbe vor der Baustelle des Kraftwerks stattfinden.

Grund für die Aktion, die offiziell angemeldet und genehmigt wurde, ist der geplante Einsatz von Kohle aus Südamerika im Kraftwerk Moorburg. Wenn dieses 2014 den Betrieb aufnehme, werde es „extrem klimaschädliche Steinkohle“ vornehmlich aus Kolumbien verbrennen, heißt es im Aufruf. Eben dort würden für den Kohleabbau schwere ökologische Schäden angerichtet und Menschen vertrieben, zugleich sei „der globale Süden vom Klimawandel am härtesten betroffen“ Im Bündnis „Gegenstrom.13“ arbeiten Gruppen wie Moorburgtrasse-stoppen, Robin Wood, El Rojito, Klimaallianz und andere zusammen.

Unterdessen teilte Moorburg-Betreiber Vattenfall mit, gegen den Beschluss des Hamburger Oberverwaltungsgerichts Revision einzulegen. Dieses hatte am Montag die Entnahme von Kühlwasser aus der Elbe untersagt und damit den wirtschaftlichen Betrieb des Kraftwerks infrage gestellt. Der grüne Fraktionschef Jens Kerstan kritisierte, dass Vattenfall mit dieser Ankündigung „seiner Anti-Umweltpolitik treu bleibt“. Es sei falsch vom Senat, „mit diesem Konzern gemeinsame Sache bei den Energienetzen zu machen“, so Kerstan: „Mit der SPD und Vattenfall kommt die Energiewende nie.“  SMV