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Warnung vor einer heiligen NutteDeutschland 1971, R: Rainer Werner Fassbinder

Es geht um ein Filmteam, das anfangs auf seinen Regisseur wartet, dann mit ihm kämpft und ihn schließlich zusammenschlägt. Fassbinder hat sich selbst porträtiert – und spielt darin zugleich ein Mitglied des Filmteams, das unter dem Regisseur leidet. Drumherum ist alles, wie wir es lieben: Ingrid Caven und Hanna Schygulla sind geheimnisvoll, unnahbar und schön, Harry Baer, Ulli Lommel und Lou Castel sind Burschen mit Herz, Kurt Raab ist Kurt Raab, und der große Eddie Constantine spielt sich selbst.

Do, 17 Uhr; Mo, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

Salad Days: A Decade of Punk in Washington D.C. (1980–1990)USA 2014, R: Scott Crawford

Die Punkszene Washington D. C.s, zu deren Protagonisten Ian MacKayes Band Fugazi zählt, bildet der Dokumentarfilm „Salad Days. A Decade of Punk in Washington, D. C.“ gut ab. Regisseur Scott Crawford beschreibt einen Wendepunkt – mit dem Entstehen eines Sounds, den man später Emo­core nannte, wollte man sich neu definieren und repolitisieren.

Do, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

UnderdogUngarn 2014, R: Kornél Mundruczós, D: Zsofia Psotta, Luke und Body

Von Freiheit hat Hagen keinen Begriff. Hagen ist ein Hund, der dem zwölfjährigen Mädchen Lili gehört. Er schenkt ihr jene unbedingte Zuneigung, die sie durch ihre Familie kaum erfährt. Hagen ist eine hellbraune Promenadenmischung, die im gegenwärtigen Ungarn nicht gerne gesehen wird, nur reinrassige Exemplare gelten etwas. Ist „Underdog“ auch als Parabel auf das xenophobe Ungarn ernst zu nehmen? Wie jeder gelungene Film geht er über solche einfachen Analogien hinaus.

Do, Fr, So–Mi, 21 Uhr; Sa, 22 Uhr, 3001-Kino, Hamburg

Goyas GeisterSpanien/USA 2006, R: Milos Forman, D: Javier Bardem, Natalie Portman, Stellan Skarsgård

Die Königin ist hässlich! Jeder kann es auf dem Porträt von Goya sehen. Das ist im späten 18. Jahrhundert fast ein revolutionärer Akt. „Ich male, was ich sehe“, war Goyas Credo, und er sah die die Geschlagenen, den Hofstaat und die „Desaster des Krieges“. Milos Forman erzählt von Goya, aber darunter liegt eine Meditation über die Aufgabe des Künstlers.

So, Mo, Di, 15.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover