… zeigt der HSV seine NS-Vergangenheit

Seine sportliche Karriere war brillant, seine politische unrühmlich: Der HSV-Spieler Otto Fritz „Tull“ Harder war überzeugter Nazi und trat früh in die SS ein. Später war er Wachmann in den KZ Sachsenhausen und Oranienburg, dann Lagerverwalter im KZ Neuengamme. Nach 1945 distanzierte er sich nicht vom Nazi-Regime und wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Als prominentes Beispiel für die Kollaboration des Hamburger Sportvereins wird von ihm auch während der Führung durch das HSV-Museum im Stadion am Sonntag um 14 Uhr die Rede sein. Dort wird direkt vor dem Derby gegen Werder Bremen die neue Lernstation zum HSV in der NS-Zeit eröffnet. Der Erlös der Führung soll an die KZ-Gedenkstätte Neckarelz gehen. Dorthin wurde der HSV-Spieler Asbjørn Halvorsen – einst enger Freund Harders – deportiert. Er wurde 1945 durch die „Weißen Busse“ des schwedischen Roten Kreuzes gerettet, und starb 1955 mit 56 Jahren, vermutlich an Spätfolgen der Lagerhaft.