Forscher: Schlafen statt Verhandeln

HAMBURG dpa ■ Nächtelange Verhandlungsrunden sind nach Ansicht des Schlafforschers Jürgen Zulley keine gute Voraussetzung für erfolgreiche Berliner Koalitionsgespräche. Durch langes Wachbleiben sei „auf jeden Fall unsere Konzentrationsfähigkeit und unsere Urteilskraft deutlich gemindert“, sagte Zulley. Das bedrohe auch die Qualität der Ergebnisse. „Es birgt ein hohes Risiko, dass man am nächsten Tag sagt: Oje, was haben wir in der letzten Nacht beschlossen“, sagte der Forscher vom schlafmedizinischen Zentrum in Regensburg. Bereits eine durchwachte Nacht schränke die Leistungsfähigkeit massiv ein, so Zulley. Fehler durch Konzentrationsmängel entstünden noch früher – „schon nach neun Stunden kontinuierlicher Arbeit“. Schlafmangel wirke sich zudem negativ auf die emotionale Verfassung der Gesprächspartner aus.