Das Ende des Jiepers: Tschüss, Spargel!
:

Foto: Spargeljieperfoto: dpa

„Kirschen rot, Spargel tot!“ So lautet eine alte Bauernregel, die kurz fasst, was ab heute gilt. Denn an diesem Mittwoch ist Johannistag. Um das Fest herum ist Sonnenwende, die Tage werden wieder kürzer. Oder wie es ein anderer Spruch erklärt: „Wenn Johannes ist geboren, gehen die langen Tag verloren.“ Verloren geht aber vor allem eins: der Spargel. Was für alle Aficionados des edlen Gemüses ein trauriger Tag ist. Zum letzten Mal werden die schlanken weißen Jieperstangen gekocht – und zwar nicht in einem dieser neumodischen Spargelkochköpfe, sondern im Bratschlauch, wie es sich für Spargelisten gehört. Dazu ganz wenig Wasser, mit dem man zuvor die Schalen ausgekocht hat, etwas Zucker und einen Hauch Weißwein – und ab in den Backofen. Nach zehn Minuten bläht sich der Schlauch voll auf, und nach weiteren rund zwanzig Minuten ist der Spargel gar und behält seinen Eigengeschmack, den er in kochendem Wasser verloren hätte. Je nach gusto Butter oder Sauce Hollandaise zugeben und die Stangen noch einmal in die Futterluke schieben. Tschüss, geliebter Spargel, danke für die feine Zeit und bis zum nächsten Jahr.