SOMALIAS KRISE

Seit 1991 hat Somalia keine zentrale Regierung mehr. Damals stürzten Rebellen das Regime von Militärdiktator Siad Barre. Die Rebellen konnten sich untereinander nicht einigen; in der Hauptstadt Mogadischu brach Bürgerkrieg aus, während der Norden des Landes sich unter dem Namen „Somaliland“ für unabhängig erklärte. Eine US-geführte Militärintervention 1992/93 scheiterte, als die US-Truppen den Warlords von Mogadischu den Krieg erklärten. Nach hohen Verlusten zogen die US-Truppen ab. In der Folge errichteten Somalia Warlords informelle Adminstrationen in den verschiedenen Landesteilen. Vierzehn Anläufe zur Bildung einer neuen Regierung für Somalia hat es seit 1991 gegeben. Der letzte endete im Oktober 2004 bei einer Friedenskonferenz in Kenia mit der Wahl des Warlords Abdullahi Yusuf zum Präsidenten einer Übergangsregierung, die auch international anerkannt ist. Sie zog vor wenigen Monaten in das somalische Jowhar und will nun mit Hilfe aus dem Ausland die Macht über ganz Somalia gewinnen. D. J.