„Kulturtaxe nur der Anlass“

Freie Kulturschaffende schmieden eine Koalition

■ 45, Schauspieler, ist Vize-Vorsitzender des Dachverbandes Freier Theaterschaffender in Hamburg und betreibt einen Online-Theater-Stellenmarkt.

taz: Herr Fenner, die sogenannte Kulturtaxe ist längst beschlossen und seit Januar in Kraft. Warum organisiert sich die freie Szene jetzt noch dagegen?

Sören Fenner: Weil wir nicht damit gerechnet haben, dass Hamburgs Politiker die Taxe einführen würden, bevor klar war, ob Hoteliers erfolgreich dagegen klagen.

Was glauben Sie, nun noch bewegen zu können?

Zunächst mal: Die Tatsache, dass der – für die gesamte freie Szene gültige – Elbkulturfonds mit jährlich 500.000 Euro nur 20 Prozent der Gesamtsumme bekommt, ist nur der Anlass.

Wofür genau?

Von der Politik ein grundlegend neues Kulturverständnis einzufordern – und mehr Wertschätzung der freien Szene, die selbstausbeuterisch die Kulturszene Hamburgs bereichert.

In welcher Form werden Sie Ihre Forderung stellen?

Ich will hier nichts vorwegnehmen. Als Dachverband der freien Theaterschaffenden sind wir ja nur Initiator der Koalition und wollen uns nicht in den Vordergrund drängen. Aber letztlich wird es um die Forderung nach mehr Vertrauen in die freie Szene gehen.

Und um Geld – wodurch Politiker ihre Wertschätzung für gewöhnlich ausdrücken.

Wenn das so ist, dann ja: Letztlich geht es auch um Geld.

Die Berliner Koalition der Freien – das Vorbild für die Ihre – hat eine Liste mit Geldforderungen für die diversen Sparten erstellt. Wird die Hamburger das auch tun?

Wie gesagt: Das werden diejenigen entscheiden, die sich heute Abend hoffentlich bereit erklären, in einem Team mitzuarbeiten, das über das weitere Prozedere berät.  INTERVIEW: PS

Gründungsversammlung: 19.30 Uhr, Kampnagel