LESERINNENBRIEFE
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Recht auf Menschenwürde

■ betr.: „Alle sagen: Scheiße, ich will hier raus“, taz.nord vom 26. / 27. 1. 2013

Diese Pädagogik nennt man schlichtweg „Schwarze Pädagogik“, deren einziges Ziel es ist, den Willen von jungen Menschen zu brechen und sie zu totaler Anpassung zu „erziehen“. Welche Staatsform braucht total angepasste Menschen? Die Diktatur. Wollen wir junge Menschen, die es meist aus nicht selbst zu verantwortenden Gründen schwer haben, sich in unserer Gesellschaft zurechtzufinden, zu angepassten, unkritischen, emotional verkümmerten Erwachsenen erziehen? Wo bleibt in diesen Heimen das Recht auf Menschenwürde, auf Intimität, auf soziale Kontakte, auf Bildung? Lernen geschieht überwiegend durch Vorbilder. Sollen die Erziehenden in diesem Heim etwa gute Vorbilder sein?

Diese Heime gehören sofort geschlossen, sie widersprechen allen Anforderungen heutiger Pädagogik und verstoßen gegen einige Gesetze der Jugendhilfe. Dagegen ist ja ein Knast noch human. BEATRIX FALKENBERG, Lingen

Blauäugig

■ betr.: „Antifa erwischt falsche Zielgruppe“ und „Blöde Verwechslung“, taz.nord vom 23. 1. 2013

Ausgesprochen blauäugig, bei Rockern und Neonazis so selbstverständlich von einer klaren Trennung auszugehen. Es gibt häufig Überschneidungen, Kooperationen, Personalunionen. UTE GREISER, Bremen

Sachverhalte weggelassen

■ betr.: „Abreibung für Werder“, taz.nord vom 28. 1. 2013

Ich hatte den Eindruck eines HSV-Fan-Berichtes. Ob etwas verdient oder nicht ist, mag noch als Meinung des Betrachters durchgehen. Warum das aber eine „Abreibung“ gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Vor allem ließ der Autor zwei Sachverhalte weg, die bei der NDR-TV-Berichterstattung einfach wahrzunehmen und von Aogo auch persönlich eingeräumt wurden: Aogos Tor wurde durch sein Handspiel möglich, und das letzte Hamburger Tor war Abseits, wenn auch knapp. EHRHARD BEYRAU, Wennigsen

Anstrengendes Mitdenken

■ betr.: „Ein riesiger Aufwand“, taz.nord vom 22. 1. 2013

Ich vermisse eine Erwähnung der Ehrenamtlichen im täglichen Bereich, zum Beispiel der Druckwerkstatt. Wäre eine Aufrechterhaltung ohne sie überhaupt möglich oder ist nur der Museumsladen wegen seiner Einnahmen wichtig? Sind freiwillige Helfer schwieriger und anstrengender, weil sie mitdenken und nicht jederzeit verfügbar sind? PETER STREICHER, Mitglied des Museums der Arbeit, Hamburg

Über Technik definiert

■ betr.: „Im Wald finde ich Geborgenheit“, 24. 1. 2013

Wieso wird aus handwerklichem Können alleine Kunst? Immer wieder auffällig, dass gerade in der Presse und Verlagsstadt Hamburg viele „Fotokünstler“ nah an der Dokumentation arbeiten und sich dabei über ihre Technik definieren. Die Kamera und das vorgefundene Motiv werden zum Garanten für eine erfolgreiche künstlerische Aussage? Ich kenne keinen Maler oder Zeichner, der sich über Pinsel und Stifte definiert. CHRISTINE STECKER, Hamburg

Überregionales Thema

■ betr.: „Eine unbeugsame Feministin“, taz.nord vom 25. 1. 2013

Danke, aber warum nur in der taz.nord (und überregional nur eine Kurzmeldung)? Ich hoffe sehr auf einen langen Artikel in der überregionalen taz! WOLFRAM GIESE, Neu Wulmstorf