Nicht nur gedenken

Rund 150 Menschen hielten gestern zum 67. Jahrestag der Pogromnacht auf dem Joseph-Carlebach-Platz eine Mahnwache „Gegen das Vergessen“ ab. An der Stelle, wo sich einst die Kuppel der Bornplatz-Synagoge befand, legten sie Blumen ab und zündeten Kerzen an. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren in ganz Deutschland Synagogen sowie Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger zerstört worden. In Hamburg verhaftete die Gestapo danach mindestens 879 jüdische Bürger, die in die Strafanstalt Fuhlsbüttel gebracht oder in Konzentrationslager deportiert wurden. Vertreter der „Jüdischen Organisation Norddeutscher Studenten“ (JONS) riefen während der Mahnwache dazu auf, nicht in historischem Gedenken zu verharren, sondern dort einzugreifen, wo Antisemitismus und Gleichgültigkeit auftreten.

KA/Foto: Henning Scholz