Sternklare Debatte

„Wohl etwas schnell gewesen“: In der Bürgerschaft erregte der angekündigte Wegzug des Planetariums aus dem Stadtpark gestern gehörig die Gemüter

Der Erste Bürgermeister ließ die Katze aus dem Sack: „Ohne Planetariumsumzug ist das Risiko hoch, dass das Science Center in der Hafencity von der Stadt jährlich mit bis zu drei Millionen bezuschusst werden muss“, so Ole von Beust (CDU). Deshalb habe der Senat die Verlagerung des Sternentheaters betrieben.

„Sie holen einen Frequenzgeber in die Hafencity, um das Science Center zu finanzieren und reißen dafür ein Finanzierungsloch in Winterhude“, hielt der GAL-Fraktionsvize Willfried Maier dem entgegen. Das Beispiel Wassertum im Schanzenpark habe gezeigt, dass ein Erhalt durch eine öffentliche Nutzung nicht finanzierbar sei. „Wir werden Konzepte für eine anspruchsvolle Nutzung vorlegen“, kündigte flugs von Beust an.

Der geplante Planetariumsumzug bewegte gestern die Gemüter in der Bürgerschaft. „Leuchttürme in der Hafencity, Licht aus in den Stadtteilen“ – das sei das Konzept, dem die Verlagerung des Planetariums geschuldet sei, befand der SPD-Abgeordnete Jan Quast. „Mit dem Umzug beginnt der Ausverkauf der Quartiere, um die Hafencity zu vergolden.“ Da werde, so Quast, die SPD nicht mitspielen.

Für CDU-Fraktionschef Bernd Reinert gibt es „eine Reihe von guten Gründen“ für den Umzug. Die Einrichtung hätte im Wasserturm keine Entwicklungsperspektiven mehr und müsse schon heute aus Kapazitätsgründen Schulklassen nach Hause schicken. Reinert räumte ein, der Senat sei mit seinem Beschluss für einen Umzug „wohl etwas schnell gewesen“. Eine Entscheidung müsse erst bis zum Herbst 2006 fallen. mac