kinotaz

bremen, bremerhaven, delmenhorst, hannover und oldenburg

A

Am Tag als Bobby Ewing starb Deutschland 2005, R: Lars Jessen, D: Gabriela Maria Schmeide, Peter Lohmeyer

„Im Frühjahr 1986 stoßen eine geschiedene Städterin und ihr 17-jähriger Sohn in der Provinz der Wilster Marsch zu einer kleinen Kommune, die sich im routinierten Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf eingerichtet hat und dabei ihre politischen Ideale allmählich überlebt. Eine unterhaltsame, präzis rekonstruierte und hervorragend gespielte Mischung aus Polit-Satire, Provinzkomödie und Coming-of-Age-Geschichte.“ (filmdienst) HB:City; H: Kino im Künstlerhaus

B

Basta, Rotwein oder Totsein Österreich/Deutschland 2004, R: Pepe Danquart, D: Henry Hübchen, Moritz Bleibtreu

“Moritz Bleibtreu hilft einem alternden Geldeintreiber bei der Rentenvorsorge. Nach seiner faszinierenden Tour-de-France-Dokumentation ‚Höllentour‘ enttäuscht Oscar-Preisträger Pepe Danquart mit einem unausgegorenen Mix aus makabrer Krimigroteske und Gangsterklamauk.“ (Cinema) HB:Gondel

Before Sunset USA 2004, R: Richard Linklater, D: Ethan Hawke, Julie Delphy

“Before Sunrise“ war einer der romantischsten Filme der 90er Jahre, so etwas wie das „Casablanca“ der Generation Golf. Der neue Film flaniert nun genauso charmant und entspannt wie sein Vorgänger mit dem Amerikaner Jesse und der Französin Céline durch eine sommerliche Metropole. Dabei reden die beiden fast pausenlos miteinander.

Aber das war ja bei „Sunrise“ auch nicht anders, man muss sich halt im Laufe des Films ein wenig mit verlieben, und dazu verführt uns Linklater mit seinem genauen Ohr für die Zwischentöne, seinem guten Blick für das idyllische Paris abseits der Postkartenaussichten und seiner immer leicht ironisch gebrochenen Romantik. (hip) HB:City

Broken Flowers USA/Frankreich 2005, R: Jim Jarmusch, D: Bill Murray, Sharon Stone / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein anonymer Brief bringt den bindungsunwilligen Don Johnston auf die Idee, er könnte einen halberwachsenen Sohn haben. Also durchkämmt der Ex-Don-Juan alte Kalender, sucht die möglichen Mütter seines hypothetischen Sohnes auf und erlebt auf seiner Reise manche Überraschung. Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ ist ein Roadmovie mit fabelhaftem Soundtrack.“ (tip) HB:Cinema, H: Kinos am Raschplatz

Brothers Grimm Großbritannien/Tschechien 2005, R: Terry Gilliam, D: Matt Daon, Heath Ledger

„Die Wanderjahre der Gebrüder Grimm als frei erfundene Phantasmagorie, in der Wilhelm und Jakob als Unterhaltungskünstler und Beutelschneider zur Zeit der französischen Besatzung durch die deutschen Lande ziehen. Ein Film von barocker Bildgewalt und überbordender Fantasie, der seine recht dünne Geschichte mit Leitmotiven aus deutschen Märchen aufforstet und an lustvollen Abschweifungen, kuriosen Figuren und Blödeleien Gefallen findet.“ (filmdienst) HB:CinemaxX; City; Cinespace, OL: CinemaxX; DEL: MaxX; H: CinemaxX Raschplatz

C

Charlie und die Schokoladenfabrik USA 2005, R: Tim Burton, D: Freddie Highmore, Johnny Depp

„Tim Burtons überbordende Verfilmung des englischen Kinderbuch-Klassikers von Roald Dahl. Der mysteriöse Schokoladenhersteller Willy Wonka lädt fünf Kinder in seine Fabrik ein, die seit Jahren kein Mensch betreten hat. Doch dies ist kein netter Kinderfilm, sondern ein wunderbar sadistischer Kinotraum, in dem fiese Kinder ihr wohlverdientes Fett abbekommen. Burton veranstaltet ein riesiges Farbspektakel in einer fantastischen, nie gesehenen Candy-Welt.“ (tip) HB: City, Cinespace

Citizen Kane USA 1941, R: Orson Welles, D: Orson Welles, Joseph Cotton

“Wir lieben diesen Film abgöttisch, weil er so vollständig ist – psychologisch, sozial, poetisch, dramatisch, komisch, grotesk. ,Kane‘ demonstriert zugleich den Willen zur Macht und macht sich darüber lustig: Er ist eine Hymne auf die Jugend und eine Meditation über das Altern, eine Studie der Eitelkeiten allen Ehrgeizes und ein Gedicht über den Verfall. Und unter all dem eine Reflexion über die Einsamkeit von außergewöhnlichen Menschen, über Genies oder Monster, monströse Genies.“ (Francois Truffaut) HB:City

Cowboys & Angels Großbritannien/Irland/Deutschland 2004, R: David Gleeson, D: Michael Legge, Alan Leech

„Irische Coming-of-Age-Geschichte über einen unsicheren 20-Jährigen vom Land, der nach Limerick zieht und sich nach einem Platz im Leben sehnt. Solider, streckenweise auch witziger Jugendfilm, der die emotionale Fragilität der Adoleszenz gut herausarbeitet, was über die künstliche Aneinanderreihung unglaubwürdiger Ereignisse und Zwischenfälle hinweg sehen lässt. (filmdienst) HB: City

Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul Deutschland, Türkei 2004, R: Fatih Akin

„Was für Regisseur Fatih Akin als Fanprojekt begann, wurde zum faszinierenden Porträt der Metropole Istanbul: Musikfilm, Generationenporträt, kulturelle Visitenkarte einer Stadt. Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke steht ihm als deutscher ‚Musikbotschafter‘ zur Seite. Neben Stars wie Sezen Aksu oder Orhan Gencebay beeindrucken vor allem die jungen Bands, die orientalische mit westlichen Klängen verknüpfen, ohne sich an Europa anzubiedern. Für Akin das erfolgreiche Debüt als Musikfilmer.“ (tip) HB:City

D

Dear Wendy Dänemark/Frankreich/Deutschland/Großbritannien 2005, R: Thomas Vinterberg, D: Bill Pullman, Novella Nelson

„Das ziellose Leben des 18-jährigen Dick gewinnt mit einem Mal Sinn und Perspektive, als er seine rein platonische Liebe zu Schusswaffen entdeckt. Zusammen mit anderen jugendlichen Außenseitern gründet er einen Geheimbund für einen romantischen Lebensentwurf und gegen die normative Kraft des Faktischen. Unterhaltsame und intelligente Analyse des amerikanischen Waffenfetischismus vom Dogma-Veteranen Thomas Vinterberg nach einen Drehbuch von Lars von Trier.“ (tip) HB: City

Der diskrete Charme der Bourgeoisie Frankreich 1972, R: Luis Bunuel, D: Delphine Seyrig, Fernando Rey

“Sechs Freunde treffen sich zum Abendessen – doch zu dem wird es nie kommen. Ist das schon eine richtige Kino-Geschichte? Dem spanischen Bürgerschreck Luis Bunuel reicht sie allemal, um daraus eine elegante und hellsichtige Farce zu zaubern. Eine Boulevardkomödie beinahe, doch eine, in der das Amüsement im Erschrecken liegt und der Schrecken im Amüsement.“ (Paul Werner) HB: Kino 46

Don’t Come Knocking Deutschland/Frankreich 2005, R: Wim Wenders, D: Sam Shepard, Jessica Lange

„Ein alternder Westerndarsteller ist seines Daseins überdrüssig und flieht vom Set zurück zu seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Als er erfährt, dass er Vater eines erwachsenen Sohnes ist, setzt er alles daran, um Kontakt zu seiner „Familie“ aufzunehmen, kann sein Fremdsein aber nur schwer überwinden. Ein in farbenprächtigen Scope-Bildern fotografierter Film über einen in die Jahre gekommenen Mann, der über sein vergeudetes Dasein nachsinnt, ohne daraus einen Ausweg zu finden. Dank seiner Kinder deutet sich am Ende jedoch die Möglichkeit einer Aussöhnung an.“ (filmdienst) HB: City

Doom USA 2005, R: Andrzej Bartkowiak, D: Karl Urban, The Rock

„Auf einer Forschungsstation auf dem Mars werden Wissenschaftler von grässlichen Kreaturen gemeuchelt. Ein Sonderkommando unter Leitung von Dwayne „The Rock“ Johnson muss aufräumen. Die Adaption des gleichnamigen Ego-Shooter-Spiels, das eine ganze Generation elektrisierte, kann nur gegen Ende der Nerven zerfetzenden und splatterigen Vorlage gerecht werden. Davor bleibt der Film irritierend lange durchschnittliche Actionware, die Game-Fans mangels Spannung und oftmals billiger Optik vor den Kopf stoßen dürfte.“ (Cinena) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; DEL: Maxx; H: CinemaxX; OL: CinemaxX

Der Duft von Lavendel Großbritannien 2004, R: Charles Dance, D: Judi Dench, Maggie Smith

„Um eine späte Liebe und deren Verwirrungen geht es in diesem britischen Ausstattungsstück, das Charles Dance nach einer Kurzgeschichte von William J. Locke inszenierte: In einer stürmischen Nacht im Jahre 1936 finden Ursula Widdington (Judi Dench) und ihre distinguierte Schwester Janet (Maggie Smith) einen bewusstlosen jungen Mann (Daniel Brühl) und nehmen ihn bei sich auf. Für Ursula ist es Liebe auf den ersten Blick. Der junge Mann, ein Pole, ahnt davon nichts und überbrückt die Sprachbarriere mit Musik. Andrzej entpuppt sich als ebenso begnadeter wie unbekannter Geigenvirtuose, dessen Spiel das ganze Dorf - und bald auch die junge russische Touristin Olga verzückt. Melancholisch-romantisches Drama mit den „Grandes Dames“ des britischen Kinos vor der pittoresken Kulisse der Küste Cornwalls.“ (Rheinischer Merkur) HB: Atlantis; H: Kinos am Raschplatz

E

Edelweißpiraten Deutschland 2004, R: Nikon von Glasow-Brücher, D: Ivan Stebunov, Jochen Nickel

„Es gibt Geschichten, von denen man nie wieder loskommt. Für Regisseur Niko von Glasow war es die der Edelweißpiraten, Jugendliche aus Kölns Arbeiterklasse, die sich in der Endphase des Zweiten Weltkriegs gegen die Nazis auflehnten. ‚Eigentlich wollte ich keinen historischen Film machen. Aber je mehr wir recherchierten, 7,5umso faszinierter waren wir von dem, was damals passiert ist‘, sagt er. Den Anspruch auf historische Genauigkeit habe er aufgeben müssen, ‚weil die Geschichte so nicht funktionierte‘, erklärt von Glasow. Nun verliert sie sich in greller Action und unausgereifter Dramaturgie. Gerecht wird der Film dem wichtigen Thema damit nicht.“ (Cinema) HB:Atlantis; CinemaxX Nikolaistraße

Elizabethtown USA 2004, R: Cameron Crowe, D: Orlando Bloom, Kirsten Dunst

„Lebensmüder Schuhdesigner (Orlando Bloom) soll die Leiche seines Vaters überführen und trifft dabei auf eine süße und lebenskluge Stewardess (Kirsten Dunst). Der Regisseur und ehemalige „Rolling Stone“-Reporter Cameron Crowe hat seine Liebes- und Beerdigungskomödie mit Rock- und Popstücken überschüttet. Doch trotz der ununterbrochenen Musikbeschallung findet „Elizabethtown“ keinen Rhythmus, sondern besteht vor allem aus mal mehr, mal weniger gelungenen Miniaturen.“ (tip) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: CinemaxX; H: CinemaxX; DEL: MaxX

Es ist ein Elch entsprungen Deutschland 2005, R: Ben Verbong, D: Marion Adorf, Anja Kling

„Es ist ein Elch entsprungen“ zeigt, was passiert, wenn es den Weihnachtsmann vor Heiligabend mit seinem Schlitten aus der Kurve trägt: Mario Adorf irrt graumeliert und mit echtem Bart durch die Gegend und sucht sein Zugtier, das aus freiem Flug in ein Haus gestürzt ist. In der Verfilmung des Kinderbuch-Bestsellers von Andreas Steinhöfel erzählt Regisseur Ben Verbong (“Das Sams“) schwungvoll von einer schönen Bescherung: Ein sprechender Elch lässt Kinderherzen höher schlagen, sein bärtiger Chef betört die Frauen, und am Ende bekommen alle ihre Geschenke noch rechtzeitig.“ (Der Spiegel) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; BMH: Apollo; DEL: MaxX; H: CinemaxX; OL: CinemaxX

F

Der Fischer und seine Frau Deutschland 2005, R: Doris Dörrie, D: Christian Ulmen, Alexandra Maria Lara

„Das Märchen der Gebrüder Grimm war eine frühe Studie des Geschlechterkampfes: „Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will“, klagte der Fischer. Jedoch es nützte nichts: Zur Strafe für weibliche Geltungssucht musste das Paar am Ende wieder zurück auf „Los“. In der modisch aufgemotzten Komödienversion von Doris Dörrie (Untertitel: „Warum Frauen nie genug bekommen“) ist der Fischer zum Experten für japanische Koi-Karpfen mutiert, der eine ehrgeizige Modedesignerin heiratet. Sie will unbedingt raus aus der schäbigen Wohnung und Karriere machen, er aber will nur seine Ruhe. Dafür ist er leider im falschen Film: Sogar einige Fische labern in dieser arg bemühten Satire ununterbrochen, während die Handlung dahinplätschert wie eine schlecht gewartete Aquariumpumpe. Die gute Nachricht: Bei den Dreharbeiten kam angeblich kein Fisch zu Schaden.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, CineStar, Cinespace; Ol: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz

Flight Plan – Ohne jede Spur USA 2005, R: Robert Schwentke, D: Jodie Foster, Peter Sarsgaard

„Eine junge Mutter, deren Mann plötzlich ums Leben gekommen ist, vermisst ihre sechsjährige Tochter in einem zweistöckigen Riesenflugzeug und gerät in Panik, als Crew und Passagiere sie glauben machen wollen, das Kind sei nie an Bord gewesen. Der schwache und unglaubwürdige Plot dient als Vorwand für einen virtuos inszenierten Thriller, in dem sich die Technik – des Flugzeugs und der Filmemacher – als alleiniger Zweck verselbständigt.“ (filmdienst) HB:CinemaxX, Cinespace, CineStar; DEL: MaxX, OL: CinemaxX, H: CinemaxX

Der Flamenco Clan Deutschland/Spanien 2005, R: Michael Meert / Originalfassung mit Untertiteln

„Ketama sind die Kelly Family Spaniens: eine ehemalige Wandersippe, die seit Generationen Talente hervorbringt und die Medien mit Familienanekdoten füttert. Anhand der Band-Biografie arbeitet Michael Meerts erhellende Dokumentation die Geschichte des Flamenco auf: Mit Rückblenden in die 70er Jahre zur Zeit Francos über die späten Achtziger mit ihren pompösen Bühnenshows bis hin zu aktuellen Selbstberichten deckt der Film die Karrierestationen der Familie ab. Ein Film, der nicht nur Weltmusik-Fans Neues bietet, sondern auch vom andalusischen Lebensgefühl erzählt.“ (tip) HB: City, H: Apollo Studio

G

Garden State USA 2003, R: Zach Braff, D: Zach Braff, Ian Holm

„Lithium und Valium begleitet Andrew Largeman seit seiner Kindheit als dämmendes Ruhekissen, bis der mäßig erfolgreiche TV-Schauspieler zum Begräbnis seiner Mutter ins heimatliche New Jersey zurückkehrt und die Psychopharmaka absetzt – mit unabsehbar erfrischenden Nebenwirkungen fürs ganze müde Leben. „Garden State“, inszeniert von Hauptdarsteller und Debütregisseur Zach Braff, erzählt davon mit extratrockenem Humor, unverwüstlichem Romantizismus und souveränen Spielpartnern wie Natalie Portman und Ian Holm. Im grünen New Jersey warten Abenteuer in den unscheinbarsten Winkeln.“ (tip) HB:City, H: Apollo Studio

Garam Masala Indien 2005, R: Priyadarshan, D: Akshay Kumar, John Abraham / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„‚Garam Masala‘ ist eine der in Bollywood üblichen überdrehten Liebeskomödien, die ihren Humor daraus beziehen, dass die Charaktere sich gegenseitig durch (Liebes-)Lügen in haarige Situationen bringen. Zwar ist die männliche Seite mit Akshay Kumar und John Abraham prominent besetzt und der wirklich wunderbare Komödiant Paresh Rawal immer ein Gewinn, auf Seite der Frauen sieht es aber eher mager aus, neben Rimi Sen, die man aus Nebenrollen in ‚Dhoom‘ und ‚Baghban‘ kennt, sind die anderen weiblichen Darstellerinnen nicht sehr bekannt. Die kommerziellen Aussichten für diesen Film sind somit eher durchwachsen, wobei das aber durchaus auch gut gehen kann. (oliblog)HB:Cinemaxx

H

Harry Potter und der Feuerkelch USA 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Emma Watson

„Das vierte von voraussichtlich insgesamt sieben Filmabenteuern um den Zauberlehrling Harry Potter, mit dem J.K. Rowling die erfolgreichste Buchreihe aller Zeiten erschaffen hat, ist das erste, das von einem Briten realisiert wurde: Mike Newell, der als Spezialist im Umgang mit Schauspielern gilt. Die Action kommt dennoch nicht zu kurz: Die Quidditch-Weltmeisterschaft und das Zauberturnier versprechen auch visuellen Hochgenuss. Erstmals gibt es auch den bösen Voldemoort zu sehen – er wird von Ralph Fiennes gespielt.“ (Blickpunkt:Film) HB:Schauburg, Cinemaxx, CineStar, Cinespace; BHV: Apollo; OL: Casablanca, CinemaxX; DEL: Maxx; H; Cinemaxx

Harry Potter und der Gefangene von Askaban USA 2003 & 2005, R: Mike Newell, D: Daniel Radcliffe, Ema Watson

HB: CinemaxX, CineStar

Hitler, ein Film aus Deutschland Deutschland/Frankreich/Großbritannien, 1976/77, R: Hans Jürgen Syberberg

„Ein ausufernder Versuch Syberbergs, sich der Figur Hitler über die irrationalen Schichten der deutschen Volksseele zu nähern. In einer Kompositionsform, die der Musik angenähert ist, entwirft er ein komplexes Geflecht aus wechselnden Perspektiven und Darbietungsformen, das mit unzähligen Zitaten aus Literatur, Malerei, Musik und Film gespickt ist. Syberbergs positive Mythologie bricht radikal mit den Gesetzen des narrativen oder rational argumentierenden Kinos. Als monumentales Gesamtkunstwerk konzipiert, polemisiert sein Film gegen modernen Kulturverfall und gegen die bundesdeutsche ‚Kulturhölle‘, die als Fortsetzung der faschistischen Korruption dargestellt wird. Die einfallsreiche Nutzung der Montage zeigt hohes künstlerisches Vermögen, zahlreiche Querverweise und Zitate erschweren aber den Zugang und machen den sehr intellektuellen Film ebenso reichhaltig wie kontrovers.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46

Die Höhle des gelben Hundes Deutschland 2005, R: Byambasuren Davaa

„Mit der „Geschichte vom weinenden Kamel“ bewies die Regisseurin Byambasuren Davaa ihr Gespür für atemberaubende Naturdarstellungen. Mit „Die Höhle des gelben Hundes“ entführt sie den Zuschauer erneut in ihre mongolische Heimat und zeigt ein kleines Mädchen, das in der Steppe einen Hund findet. Trotz des Widerstandes ihrer Familie will sich die Kleine nicht von dem Tier trennen und versteckt es. Als es verloren geht, macht sie sich auf die Suche nach ihm und hört dabei von einer alten Frau die Legende von der „Höhle des gelben Hundes“. Die Geschichte betont das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur und die Lebendigkeit alter Mythen und religiöser Vorstellungen in Zeiten des Umbruchs.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

I

In den Schuhen meiner Schwester USA 2005, R: Curtis Hanson, D: Cameron Diaz, Toni Collette

„Pummelchen Rose (Toni Collette) und Partygirl Maggie (Cameron Diaz) verbindet nichts als die Gene und die Leidenschaft für sündhafte Stilettos. Oder? Die wundersame Geschichte einer Familienzusammenführung. Mit viel Herz, schrulligem Witz und einer Prise Kitsch zeigt Curtis Hanson, wie Rose daraufhin zaghafte Schritte aus dem Spießertrott wagt, während Maggie in Ermangelung einer Bleibe zur Großmutter ins Altenheim nach Florida zieht. Dort lernt das oberflächliche Luder ein paar Lektionen über das Leben. Ein Frauenfilm? Vielleicht. Doch einer mit außergewöhnlich viel Charme und Selbstironie.“ (Cinema) HB:CinemaxX, CineStar, Cinespace; BMH: Apollo; DEL: MaxX; H: CinemaxX; OL: CinemaxX, Wall-Lichtspiele; H: CinemaxX

Into the Blue USA 2005, R: John Stockwell, D: Jessica Alba, Scott Caan

„Ein junges Traumpaar aus den USA entdeckt am Meeresgrund vor den Bahamas ein antikes Schiffswrack und ein abgestürztes Flugzeug mit kiloweise Kokain an Bord. Ein befreundeter geldgieriger Anwalt will den Stoff verkaufen und gerät an den kriminellen Vorbesitzer, der seine Ware unter Gewaltandrohung zurückverlangt. Banaler Unterwasser-Abenteuerfilm voller Klischees und ohne originelle Bild- oder Handlungsmotive.“ (tip) HB: CineStar, Cinespace

J

Jungfrau (40, männlich) sucht … USA 2005, R Judd Apatow, D: Steven Carell, Catherine Keener

„Andy Stitzer ist schon 40 und noch Jungfrau. Sein zufriedenes, zerosexuelles Leben wird allerdings auf den Kopf gestellt, als seine Arbeitskollegen davon erfahren und eine Sexoffensive für ihn starten. Auf diesem Weg zum ersten Mal verzichtet „Jungfrau (40), männlich, sucht“ auf herkömmliche Machomännerbilder. Stattdessen bewegt sich der grundkomische Steven Carell als Andy zwischen kultivierter Nerdhaftigkeit und irgendwie sympathischem Durchschnittstypen. (tip) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX, H: CinemaxX

K

Katze im Sack Deutschland 2005, R: Florian Schwarz, D: Jule Böwe, Christoph Bach

“Die „Katze im Sack“ lässt sich mit einem charmanten Streuner (Christoph Bach) und einer spröden Kellnerin (Jule Böwe) durch eine Stadt düster-sinnlicher Versuchungen treiben: Leipzig. Voller Lust an der Stilisierung zeigt Regisseur Florian Schwarz in seinem Debütfilm, dass in der sächsischen Metropole nachts mitnichten alle Katzen grau sind: Da singt ein Spanner plötzlich Karaoke, und zwei Schwestern spannen sich die Liebhaber aus. Für seinen wild romantischen Liebesfilm, der sich nur manchmal etwas zu sehr in seiner eigenen Coolness gefällt, erhielt Schwarz im vorigen Jahr den deutschen Nachwuchspreis für Filmschulabsolventen, den First Steps Award.“ (Der Spiegel) HB:City

Keine Lieder über Liebe Deutschland 2005, R: Lars Kraume, D: Florian Lukas, Heike Makatsch

„Keine Lieder über Liebe“ erzählt zwar die uralte Dreiecksgeschichte vom Leid an der Liebe, aber indem er Jürgen Vogel, Heike Makatsch und Florian Lukas ihre Dialoge improvisieren ließ und die Kamera sie dabei eher dokumentarisch begleitet als stilisiert in Szene setzt, wirkt der Film spontan und wie aus dem Ärmel geschüttelt. Vogel, Makatsch und Lukas turteln, streiten, philosophieren und lamentieren dabei manchmal etwas zu ungebremst und langatmig. Aber dafür trifft der Film wunderbar die Stimmung einer Band auf Tournee mit der Aufregung vor und während des Auftritts, den Besäufnissen nach den Konzerten, tristen Hotelzimmern und langweiligen Busfahrten. Und da die Band um Markus Hansen für den Film tatsächlich von Hamburg aus auf Tour durchs tiefste Niedersachsen ging, gibt es nasskalte Bilder von den Straßen und Clubs von Wilhelmshaven, Oldenburg und Bremen sowie umliegenden Landschaften, Stränden und Autobahnen. Und Jürgen Vogel kann tatsächlich gut singen. (hip) HB: Schauburg, H: Kinos am Raschplatz; OL: Wall-Lichtspiele

Kes Großbritannien 1959, R: Ken Loach, D: David Bradley, Colin Welland

„Im tristen Milieu eines englischen Kohlenreviers findet ein fünfzehnjähriger Einzelgänger in einem von ihm abgerichteten Falken einen Partner, den er unter den Menschen seiner Umgebung vergeblich gesucht hat. Psychologisch einfühlsamer und atmosphärisch dichter sozialkritischer Film, der menschliche Selbstsucht und Stumpfheit anklagt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB:Kino 46

Kiss Kiss, Bang Bang USA 2005, R: Shane Black, D: Downey Robert Jr., Val Kilmer

„Robert Downey Jr. spielt den kleinen Gelegenheitsdieb Harry Lockhart, der beim Plündern eines Spielwarengeschäftes in Hollywood ertappt wird, in ein Film-Casting flüchtet und prompt für die Rolle eines Privatdetektivs engagiert wird. Bei der Vorbereitung auf den Film hilft ein echter Detektiv. Eine etwas zu verknotete Krimikomödie mit gut gelaunten Stars, die gern ein sarkastisches Statement über die Traumfabrik abgeben würde.“ (Tip) HB: Cinespace, CineStar; H: CinemaxX Nikolaistraße

KlassenLeben Deutschland 2004, R: Hubertus Siegert

“Die Berliner Fläming-Schule, die in diesem Dokumentarfilm vorgestellt wird, setzt seit Jahren mit Erfolg auf das integrative Prinzip. Von den 20 Schülern der Klasse 5d, der Förderklasse der Schule, sind vier als behindert eingestuft. Regisseur Hubertus Siegert begleitet die Klasse durch ein Halbjahr und dokumentiert die kleinen Schwierigkeiten, vor allem aber die Vitalität und soziale Wärme dieser heterogenen Gemeinschaft.“ (tip) HB:Schauburg; H: Kinos am Raschplatz

Der kleine Eisbär 2 – Die geheimnisvolle Insel Deutschland/USA 2005, R: Thilo Rothkirch Graf, De Piet Rycker

„Die beliebten Bilderbuchgeschichten vom kleinen Eisbären Lars aus der Feder von Hans de Beer eroberten 2001 zum ersten Mal das Kino. Nun folgt das zweite Abenteuer des knuddeligen Polarbewohners: Beim Versuch, ihren Pinguin-Freund aus einer misslichen Lage zu befreien, landen Lars und seine Gefährten auf den Galapagos-Inseln, wo sie einem prähistorischen Riesenfisch die Freiheit wiederschenken wollen. Äußerst gelungener, humorvoller Zeichentrickspaß, der ganz auf die Aufnahmefähigkeit seiner jüngsten Fans zugeschnitten ist und seine Botschaft von der Kraft der Freundschaft mit Charme, Poesie und Humor präsentiert.“ (Rheinischer Merkur) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar, OL: Wall-Lichtspiele, CinemaxX, DEL: MaxX; H: CinemaxX

L

L‘ auberge espagnole - Wiedersehen in St. Petersburg Frankreich/Großbritannien 2005 , R: Cédric Klapisch, D: Romain Duris, Kelly Reilly / teilweise Originalfassung mit Untertiteln

„Die Fortsetzung von „L‘auberge espagnole“ (2002) bietet kurzweiliges Kinovergnügen: Fünf Jahre nach seinem Auslandssemester in Barcelona muss ein mittlerweile knapp 30-jähriger charmant-chaotischer Träumer die Weichen für sein weiteres Leben stellen. Das Wiedersehen mit ehemaligen Kommilitonen in St. Petersburg spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle; in Paris oder London jobbt er als Ghostwriter und Autor einer Seifenoper, schwärmt von einer Traumfrau und stößt dabei an Grenzen. Verspielt-cartoonesk erzählt, unterhält der Film vor allem dank der vorzüglichen Darsteller und verdichtet sich zu einem liebenswürdigen Lehrstück und das Leben und die Liebe. (filmdienst) HB:Schauburg; H: Kinos am Raschplatz; OL: Casablanca

Die Legende des Zorro USA 2005, R: Martin Campbell, D: Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones

„In der offenbar unvermeidlichen Fortsetzung der Action-Burleske „Die Maske des Zorro“ muss der Titelheld (Antonio Banderas) nicht nur seine Gattin (Catherine Zeta-Jones) zurückerobern, sondern auch gleich ganz Amerika vor einem fiesen Franzosen retten. Immerhin dämpft Regisseur Martin Campbell, ein Neuseeländer, den Hurra-Patriotismus auf ein auch für Europäer erträgliches Maß und zitiert ansonsten munter die halbe Filmgeschichte: Die berühmte Szene aus dem Western „Cat Ballou“, in der Ross und Reiter besoffen an einer Hauswand lehnen, taucht ebenso auf wie diverse James-Bond-Versatzstücke. Kein Wunder: Campbell inszenierte bereits 1995 einen Bond-Thriller und soll auch beim nächsten Abenteuer von 007 Regie führen.“ (Der Spiegel) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; BMH: Apollo; DEL: MaxX; OL: CinemaxX: H: CinemaxX

L‘enfant Frankreich/Belgien 2004, R: Jean-Pierre & Luc Dardenne, R: Jérémie Regnie, Jeremie Segard

„In Cannes wurden die Dardennes in diesem Jahr für ‚L‘enfant‘ mit der goldenen Palme ausgezeichnet. Der Film ist eine emotionale Tour de Force, dynamisches Aktionskino und ethisches Drama, das seinen ersten Höhepunkt findet, als der junge Dieb Bruno eines Tages sein neugeborenes Kind an eine Hehlerbande verkauft.“ (tip) HB:Cinema; H: Kinos am Raschplatz

Lorenz im Land der Lügner Deutschland/Luxemburg 1996, R: Jürgen Brauer, D: Fabian Oscar Wien, Marianne Sägebrecht

„Jürgen Brauer (‚Gritta vom Rattenschloss‘) ist auch mit diesem Film eine sanfte Parabel auf die heuchlerische Welt der Erwachsenen gelungen. Der junge Lorenz wird auf eine Insel verschlagen, auf der die Erwachsenen mit jedem Satz lügen und selbst die Tiere sich verleugnen: Hunde miauen, Katzen bellen. Zusammen mit der gleichaltrigen Elise und dem animierten Kater Hintze gelingt es Lorenz, die Verschwörung aufzudecken. Während viele Kinderfilme sich auf Spezialeffekte beschränken, bleibt Brauer seinem nur scheinbar altmodischen Humanismus M

Madagascar USA 2005, R: Eric Darnell, Tom McGrath

„Eine Giraffe, ein Zebra, ein Löwe und ein Nilpferd geraten unter abstrusen Umständen vom New Yorker Zoo in den echten Dschungel. Verschreckt bemerken sie dort, dass Freundschaften unter verschiedenen Tiergattungen nicht vorgesehen sind. Die wunderbare Doppelbödigkeit, die DreamWorks-Produktionen wie „Shrek“ auch für Erwachsene zum Vergnügen machte, fehlt hier leider. Auffallend ist, dass die computeranimierte Optik mehr an die guten alten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney erinnert als an gepixelte Bilder. So geht das Trickabenteuer lediglich als solide Familienunterhaltung durch. (Cinema) HB: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Mad Hot Ballroom USA 2005, R: Marilyn Agrelo

„Sie sind erst elf Jahre alt, und doch merken sie, dass sich plötzlich in ihrem Leben eine Menge ändert. Sie haben sich nämlich zu einem Tanzwettbewerb angemeldet, der alljährlich unter den New Yorker Schulen ausgetragen wird. Also lernen sie Merengue, Tango, Rumba und Foxtrott, aber sie lernen noch viel mehr. Viele Schüler kommen nämlich aus ziemlich schwierigen Familienverhältnissen, haben arme oder alleinerziehende Eltern, von denen viele aus der Dominikanischen Republik stammen. Einige von ihnen beherrschen die englische Sprache noch nicht. Regisseurin Marilyn Agrelo begleitet die Schüler in ihrer vor Lebensfreude sprühenden Dokumentation „Mad Hot Ballroom“ bei ihren ersten unsicheren Schritten, zeigt, wie sie Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – und tanzen. Zwischen den Tänzen reden die Kids über die kleinen und großen Dinge des Lebens. Und dazu gibt es auch noch gute Musik.“ (Hamburger Abendblatt) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: Kinos am Raschplatz

Manderlay Dänemark/SchwedenNiederlande 2005, R: Lars von Trier, D: Bryce Dallas Howard, Willem Dafoe

„Der Däne Lars von Trier präsentiert den zweiten Teil seiner mit ‚Dogville‘ begonnenen Anti-Amerika-Trilogie. Abermals sieht man tolle Schauspieler, abermals wird im Halbdunkel spärlichster Theaterkulissen sehr lehrstückhaft über große Menschheitsthemen diskutiert: Am Beispiel der Südstaaten-Baumwollplantage Manderlay und einer Story aus den dreißiger Jahren lernt der Zuschauer, dass in der Sklaverei manchmal auch die Sklaven ihre eigene Unterdrückung ganz okay fanden. Doch nicht die seltsame Moral ist das wirklich Irritierende an der neuen Kunstübung der genialen Nervensäge von Trier. Nein, die eigentliche Überraschung ist, wie konventionell die Provokationen des wilden Dänen inzwischen wirken: ‚Manderlay‘ besitzt schon beim ersten Ansehen den zwielichtigen Charme eines zwar asketischen, aber auch sehr braven Kinoklassikers.“ (Der Spiegel) HB:Cinema; H: Kinos am Raschplatz

Maskeli Besler - Die maskierte Bande Türkei 2005, R: Mulan Aslan, D: Safak Sezer, Mehmet Ali Alabora / Originalfassung mit Untertiteln

„Fünf junge Männer, die gemeinsam in einem Waisenhaus aufwuchsen, aber wegen ihrer Ungezogenheit von keiner Pflegefamilie aufgenommen wurden, verdienen ihren Lebensunterhalt als Kleinkriminelle auf der Strasse. Nach ihrem letzten unfreiwilligen Besuch im Staatsgefängnis, entscheiden sie sich, ihr Leben zukünftig als ordentliche Bürger zu führen. Als jedoch das Kind eines engen Freundes an Krebs erkrankt und im Ausland behandelt werden muss, wird es für die fünf Freunde, trotz all ihrer Tollpatschigkeit unvermeidlich, den größten Raubüberfall ihres Lebens zu planen. (TV-Movie) HB:CinemaxX, CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

Mathilde – Eine große Liebe Frankreich 2004, R: Jean-Pierre Jeunet , D: Audrey Tautou, Gaspar Ulliel

„Während des Ersten Weltkriegs werden fünf französische Soldaten wegen Selbstverstümmelung zum Tode verurteilt und an die vorderste Front versetzt. Doch statt im Gemetzel umzukommen, gelingt ihnen die Flucht. Die Verlobte einer der Soldaten glaubt nicht an den Tod des Verschollenen und macht sich mit Hilfe eines Detektivs auf die Suche nach ihm. Die als postmoderne Collage erzählte Geschichte führt verschiedene Handlungsstränge bravourös neben- und ineinander, wobei Zeiten, Orte und Erzählperspektiven ständig wechseln. Ein fesselnder Film von überbordender visueller und narrativer Fantasie.“ (filmdienst) HB:City

Mein Nikifor (Mój Nikifor) Polen 2004, R: Krzysztof Krauze / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Nikifor Epifan Drowniak war ein obdachloser Maler naiver Bilder. Der Film zeigt die letzten acht Lebensjahre des Malers, der zu den fünf weltbesten dieser Kunstrichtung gehört. Der Sohn von Bettlern war Analphabet und als Maler Autodidakt. Etwa 1915 begann er mit der Malerei, malte auf Papierabfällen und Zigarettenpackungen. Nikifors Leben war überwiegend von Verachtung und Verspottung seitens seiner Zeitgenossen geprägt. Er galt als verrückt, man fürchtete sich vor ihm oder lachte ihn aus. 15 Jahre später wurde man zum ersten Mal auf ihn aufmerksam, doch erst in den 1960er Jahren erlangte seine Arbeit mit Hilfe von Freund und Kurator Marian Wlosinski Weltruhm. (Kommunalkino) HB:Kino 46

Melinda and Melinda USA 2004, R: Woody Allen, D: Radha Mitchell, Wallace Shawn

„In einem Bistro in Manhattan sinnieren vier Freunde darüber nach, ob das Genre der Komödie oder dasjenige der Tragödie die wahre Essenz unsrer „condition humaine“ enthalte. Und plötzlich beginnt einer mit der Erzählung über eine traurige Frauengestalt, die ein anderer, den Faden aufnehmend, unversehens in die Geschichte einer witzigen Neurose verwandelt. Mit „Melinda and Melinda“ – einem höchst lustvollen, von satten Dialogen getriebenen Wechselspiel zwischen den Genres - gelingt es Woody Allen beinahe, an seine großen Ehekomödien und deren unvergängliche Themen wie romantische Liebe, Ehebruch, Sex und Anti-Sex anzuknüpfen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City

Monte Grande - Was ist Leben? Schweiz 2005, R: Franz Reichle

„Anhand von Interviews, Archivaufnahmen und Impressionen aus dem nordchilenischen Dorf Monte Grande, dem Heimatort seiner Kindheit, portraitiert dieser Film den Neurobiologen und Wissenschaftsphilosophen Francisco Varela (1946-2001). Der Chilene verband biologische Forschung mit buddhistischer Weisheit und widmete sich vor allem der Frage, wie der menschliche Körper und Geist als ganzheitliches autonomes Wesen existieren kann, durch Interaktion über das Bewußtsein. Die Struktur des Films entspricht Varelas nicht linearem Denken, zu Wort kommen neben ihm selber auch Verwandte, Förderer und Freunde wie der Dalai Lama.“ (tip) HB: Cinemaund einer unspektakulären, aber psychologisch subtilen Darstellung treu.“ (tip) HB:Kino 46

M

Madagascar USA 2005, R: Eric Darnell, Tom McGrath

„Eine Giraffe, ein Zebra, ein Löwe und ein Nilpferd geraten unter abstrusen Umständen vom New Yorker Zoo in den echten Dschungel. Verschreckt bemerken sie dort, dass Freundschaften unter verschiedenen Tiergattungen nicht vorgesehen sind. Die wunderbare Doppelbödigkeit, die DreamWorks-Produktionen wie „Shrek“ auch für Erwachsene zum Vergnügen machte, fehlt hier leider. Auffallend ist, dass die computeranimierte Optik mehr an die guten alten Zeichentrickfilme aus dem Hause Disney erinnert als an gepixelte Bilder. So geht das Trickabenteuer lediglich als solide Familienunterhaltung durch. (Cinema) HB: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

Mad Hot Ballroom USA 2005, R: Marilyn Agrelo

„Sie sind erst elf Jahre alt, und doch merken sie, dass sich plötzlich in ihrem Leben eine Menge ändert. Sie haben sich nämlich zu einem Tanzwettbewerb angemeldet, der alljährlich unter den New Yorker Schulen ausgetragen wird. Also lernen sie Merengue, Tango, Rumba und Foxtrott, aber sie lernen noch viel mehr. Viele Schüler kommen nämlich aus ziemlich schwierigen Familienverhältnissen, haben arme oder alleinerziehende Eltern, von denen viele aus der Dominikanischen Republik stammen. Einige von ihnen beherrschen die englische Sprache noch nicht. Regisseurin Marilyn Agrelo begleitet die Schüler in ihrer vor Lebensfreude sprühenden Dokumentation „Mad Hot Ballroom“ bei ihren ersten unsicheren Schritten, zeigt, wie sie Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – und tanzen. Zwischen den Tänzen reden die Kids über die kleinen und großen Dinge des Lebens. Und dazu gibt es auch noch gute Musik.“ (Hamburger Abendblatt) HB: Schauburg; OL: Casablanca; H: Kinos am Raschplatz

Manderlay Dänemark/SchwedenNiederlande 2005, R: Lars von Trier, D: Bryce Dallas Howard, Willem Dafoe

„Der Däne Lars von Trier präsentiert den zweiten Teil seiner mit ‚Dogville‘ begonnenen Anti-Amerika-Trilogie. Abermals sieht man tolle Schauspieler, abermals wird im Halbdunkel spärlichster Theaterkulissen sehr lehrstückhaft über große Menschheitsthemen diskutiert: Am Beispiel der Südstaaten-Baumwollplantage Manderlay und einer Story aus den dreißiger Jahren lernt der Zuschauer, dass in der Sklaverei manchmal auch die Sklaven ihre eigene Unterdrückung ganz okay fanden. Doch nicht die seltsame Moral ist das wirklich Irritierende an der neuen Kunstübung der genialen Nervensäge von Trier. Nein, die eigentliche Überraschung ist, wie konventionell die Provokationen des wilden Dänen inzwischen wirken: ‚Manderlay‘ besitzt schon beim ersten Ansehen den zwielichtigen Charme eines zwar asketischen, aber auch sehr braven Kinoklassikers.“ (Der Spiegel) HB:Cinema; H: Kinos am Raschplatz

Maskeli Besler - Die maskierte Bande Türkei 2005, R: Mulan Aslan, D: Safak Sezer, Mehmet Ali Alabora / Originalfassung mit Untertiteln

„Fünf junge Männer, die gemeinsam in einem Waisenhaus aufwuchsen, aber wegen ihrer Ungezogenheit von keiner Pflegefamilie aufgenommen wurden, verdienen ihren Lebensunterhalt als Kleinkriminelle auf der Strasse. Nach ihrem letzten unfreiwilligen Besuch im Staatsgefängnis, entscheiden sie sich, ihr Leben zukünftig als ordentliche Bürger zu führen. Als jedoch das Kind eines engen Freundes an Krebs erkrankt und im Ausland behandelt werden muss, wird es für die fünf Freunde, trotz all ihrer Tollpatschigkeit unvermeidlich, den größten Raubüberfall ihres Lebens zu planen. (TV-Movie) HB:CinemaxX, CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

Mathilde – Eine große Liebe Frankreich 2004, R: Jean-Pierre Jeunet , D: Audrey Tautou, Gaspar Ulliel

„Während des Ersten Weltkriegs werden fünf französische Soldaten wegen Selbstverstümmelung zum Tode verurteilt und an die vorderste Front versetzt. Doch statt im Gemetzel umzukommen, gelingt ihnen die Flucht. Die Verlobte einer der Soldaten glaubt nicht an den Tod des Verschollenen und macht sich mit Hilfe eines Detektivs auf die Suche nach ihm. Die als postmoderne Collage erzählte Geschichte führt verschiedene Handlungsstränge bravourös neben- und ineinander, wobei Zeiten, Orte und Erzählperspektiven ständig wechseln. Ein fesselnder Film von überbordender visueller und narrativer Fantasie.“ (filmdienst) HB:City

Mein Nikifor (Mój Nikifor) Polen 2004, R: Krzysztof Krauze / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Nikifor Epifan Drowniak war ein obdachloser Maler naiver Bilder. Der Film zeigt die letzten acht Lebensjahre des Malers, der zu den fünf weltbesten dieser Kunstrichtung gehört. Der Sohn von Bettlern war Analphabet und als Maler Autodidakt. Etwa 1915 begann er mit der Malerei, malte auf Papierabfällen und Zigarettenpackungen. Nikifors Leben war überwiegend von Verachtung und Verspottung seitens seiner Zeitgenossen geprägt. Er galt als verrückt, man fürchtete sich vor ihm oder lachte ihn aus. 15 Jahre später wurde man zum ersten Mal auf ihn aufmerksam, doch erst in den 1960er Jahren erlangte seine Arbeit mit Hilfe von Freund und Kurator Marian Wlosinski Weltruhm. (Kommunalkino) HB:Kino 46

Melinda and Melinda USA 2004, R: Woody Allen, D: Radha Mitchell, Wallace Shawn

„In einem Bistro in Manhattan sinnieren vier Freunde darüber nach, ob das Genre der Komödie oder dasjenige der Tragödie die wahre Essenz unsrer „condition humaine“ enthalte. Und plötzlich beginnt einer mit der Erzählung über eine traurige Frauengestalt, die ein anderer, den Faden aufnehmend, unversehens in die Geschichte einer witzigen Neurose verwandelt. Mit „Melinda and Melinda“ – einem höchst lustvollen, von satten Dialogen getriebenen Wechselspiel zwischen den Genres - gelingt es Woody Allen beinahe, an seine großen Ehekomödien und deren unvergängliche Themen wie romantische Liebe, Ehebruch, Sex und Anti-Sex anzuknüpfen.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: City

Monte Grande - Was ist Leben? Schweiz 2005, R: Franz Reichle

„Anhand von Interviews, Archivaufnahmen und Impressionen aus dem nordchilenischen Dorf Monte Grande, dem Heimatort seiner Kindheit, portraitiert dieser Film den Neurobiologen und Wissenschaftsphilosophen Francisco Varela (1946-2001). Der Chilene verband biologische Forschung mit buddhistischer Weisheit und widmete sich vor allem der Frage, wie der menschliche Körper und Geist als ganzheitliches autonomes Wesen existieren kann, durch Interaktion über das Bewußtsein. Die Struktur des Films entspricht Varelas nicht linearem Denken, zu Wort kommen neben ihm selber auch Verwandte, Förderer und Freunde wie der Dalai Lama.“ (tip) HB: Cinema

N

89 Millimenter Deutschland/Belarus 2004, R: Sebastian Heinzel

„89 Millimeter beträgt der Unterschied zwischen der Spurweite der Eisenbahngleise in Westeuropa und Belarus. Hier, an der Grenze der neuen EU, beginnt eine andere Welt, angeblich ‚die letzte Diktatur Europas‘. Ein junger Filmemacher wagt die Reise, um herauszufinden, wie frei die Menschen seines Alters hier sind. Er begegnet einem politischen Flüchtling, Widerstandskämpfern, Fassadenstreichern, einer GoGo-Tänzerin, einer perspektivlosen Journalistin und einem staatstreuen Soldaten. Ein Film über eine postsowjetische Generation.“ (jenaonline) HB:Schauburg, Atlantis, OL: Casablanca, H: Apollo Studio, Kino im Künstlerhaus

P

Per Anhalter durch die Galaxis USA/Großbritannien 2005, R: Garth Jennings, D: Sam Rockwell, Mos Des

„Garth Jennings Verfilmung von Douglas Adams’ Kultroman versucht mit einer Menge Elan den spitzfindig-geschwätzigen Humor und die Liebe der Romanvorlage zu Trash-Science-Fiction als Kinoereignis zu inszenieren. Nach einem klasse Auftakt mit singendem Delphin und der „Erdsprengung wegen Umgehungsstraßenbau“-Episode mit den ekeligen Vogonen fächert sich die vielsträngige Geschichte aber plötzlich viel zu weit auf. Die Gags, die an sich prima und gelungen sind, zerplatzen am Rande des vollgestopften Bildes.“ (tip) HB: City; H: Apollo Studio

R

Die Reise der Pinguine Frankreich 2004, R: Luc Jacquet

„Der Überraschungserfolg des Jahres kommt aus Frankreich – eine spektakuläre Expedition zu den heldenhaften Kaiserpinguinen der Antarktis. Nie gesehene Bilder aus dem ewigen Eis rauben den Atem und gehen zu Herzen. Denn der Lebenszyklus der Kaiserpinguine, die Unfassbares auf sich nehmen, um sich zu paaren, ein einziges Ei zu legen und hart an der Grenze zum Hungertod ihr Küken aufzuziehen, ist eine Tragikomödie epischer Größe. Putzig? Ja. Bewegend? Und wie. Sentimental? Kann sein. Hinterher hält man Pinguine für die besseren Menschen. Weil sie für ihre Familie durch die Hölle gehen. Klaglos.“ (Cinema) HB: Schauburg, CinemaxX, CineStar, Cinespace; OL: Casablanca; H: CinemaxX

Rize USA 2004, R: David LaChapelle

„Starfotograf David LaChapelle porträtiert das Streetdance-Phänomen „Clowning“, das zurzeit in South Central boomt. In Interviews wird klar, dass viele der Jugendlichen im Tanz eine der raren Möglichkeiten sehen, ihrem von Gewalt gezeichneten Alltag zu entkommen. Entsprechend wirkt die style-gerechte Clown-Schminke in ihren Gesichtern eher wie respekteinflößende Kriegsbemalung. Wenn LaChapelle mit seinem Gespür für prächtige Farbdramaturgie einzelne Tänzer im Bewegungsrausch zeigt, springt der Funke über.“ (tip) HB: City

S

Schattenväter Deutschland 2005, R: Doris Metz

„1974 werden Günther Guillaume und seine Frau Christel als DDR-Spione enttarnt. Kurz darauf tritt Willy Brandt zurück. Matthias Brandt und Pierre Guillaume sind zu dieser Zeit 13 bzw. 17 Jahre alt. In ihrem Dokumentarfilm befragt Doris Metz die Söhne zu ihren Vätern und dem Leben vor und nach der Enttarnung des Kanzlerspions. Dabei konstruieren Kamerafrau Sophie Maintigneux und der Musikkomponist Markus Stockhausen einen suggestiven Rahmen, der leider nur eine durch und durch westdeutsche DDR-Fiktion spiegelt.“ (tip) HB:Cinema

Der Schatz der weißen Falken Deutschland 2005, R: Christian Zübert, D: David Bode, Victoria Scherer

„Weitgehend gelungener Kinderfilm, der die frühen 80er Jahre wieder aufleben lässt. Drei Jungen rivalisieren mit einer von einem Mädchen angeführten Kinderbande und erleben spannende Abenteuer auf den Spuren eines Jahre zuvor verschollenen Jungen.“ (tip) HB: CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

Schildkröten können fliegen Iran/Irak 2004, R: Bahman Ghobadi, D: Soran Ebrahim, Avaz Latif / Originalfassung mit Untertiteln

“Schildkröten können fliegen“ spielt unmittelbar vor der US-Invasion im Nord-Irak an der Grenze zur Türkei und erzählt von Kindern, die in einem kurdischen Flüchtlingslager ums Überleben kämpfen. Dem iranischen Regisseur Bahman Ghobadi ist ein schmerzhaft trauriger Film gelungen, dessen Bilder den Zuschauer ins Herz treffen: Wenn ein Junge, dem eine Mine beide Arme abgerissen hat, seine Beine schützend um seinen noch jüngeren Gefährten legt, ist dieser Anblick kaum zu ertragen - und tief berührend. Immer wieder trotzt der Film dem Elend mit Lakonie, feinem Humor und viel Liebe zu den Figuren.“ (Der Spiegel) HB:Cinema

Sin City USA 2005, R: Frank Miller, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino, D: Bruce Willis, Jessica Alba

„Ein erbarmungsloser, zynischer Neo-Noir-Film, basierend auf den legendären Graphic Novels von Frank Miller und gefilmt in einem glamourösen Schwarzweiß. Drei Alptraum-Storys aus einer Stadt ohne Gnade sind miteinander verwoben: Ein alternder Cop jagt einen Kinderschänder, ein hulkähnlicher Killer startet einen Rachefeldzug gegen das pervertierte Establishment, eine hochgerüstete Prostituierten-Armee kämpft gegen die Bullen. „Sin City“ ist der definitive Schmelztiegel für Hardboiled-Krimis, Noir-Kino, Pulp Fiction, Groschenromane, explizite Horror-Comics und den Expressionismus eines Fritz Lang. (tip) HB: City

Sky High USA 2005, R: Mike Mitchell, D: Kurt Russell, Kelly Preston

„In einer Schule für Superheldenkinder kämpfen einige paranormal minderbegabte Kids gegen eine tückische Superschurkin. Dabei zeigt sich unter anderem, dass auch die für gewöhnlich unterschätzte Fähigkeit, sich in ein Meerschweinchen zu verwandeln, im Notfall nützlich sein kann. Der vergnügliche Kinderfilm kombiniert Motive aus US-Highschool-Filmen mit Superhelden-Comicfiguren, die hier mit Pubertät, Leistungsdruck und Versagensängsten ringen.“ (tip) HB: Cinespace; H: CinemaxX Nikolaistraße

SommerHundeSöhne Deutschland 2004, R: Cyril Tuschi, D: Stipe Erceg, Fabian Busch

Ein Muttersöhnchen und ein Macho fahren von Berlin nach Tanger! Wie bei jedem guten Roadmovie lässt sich auch hier der Plot in solch einem kurzen Satz zusammenfassen. Doch das Schöne sind die Nebenstrecken, Pannen und Pausen: die seltsamen Dinge, die den Reisenden zustoßen, und die nicht einmal dramaturgisch ausgefüttert werden müssen, weil auf Reisen halt immer Unerwartetes geschieht. Bei einem gelungenen Roadmovie vertraut der Filmemacher der Reise, lässt sich von ihr inspirieren, fährt im Grunde zusammen mit den Schauspielern und seiner Crew auf der Straße entlang, und baut, was dabei so passiert, in seinen Film ein. Diesen Eindruck bekommt man schon sehr bald bei dem Debüt des in Kroatien geborenen Regisseurs Stipe Erceg.Tuschi traut sich was, wenn er seinen Film so in alle Richtungen fliegen lässt. Der strenge Kritiker vom „filmdienst“ tadelte auch gleich die zahlreichen „Anschlussfehler“, ohne dabei zu erwähnen, dass diese keine Patzer sondern Stilmittel sind. Denn mit solchen Tricks vermittelt der Film ganz unmittelbar seinen Übermut und seine Aufbruchstimmung. (hip) HB: City

Sophie Scholl – Die letzten Tage Deutschland 2004, R: Marc Rothemund, D: Julia Jentsch, Alexander Held

„Drama um die fünf letzten Tage der Studentin Sophie Scholl, die 1943 als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ hingerichtet wurde. Der Film begleitet sie von der letzten Flugblatt-Aktion bis zum Tod unterm Fallbeil, wobei der Schwerpunkt auf kammerspielartigen Verhörszenen liegt, in denen Sophie Scholl ihre Überzeugungen vertritt. Erstmals standen für das Drehbuch die originalen Verhörprotokolle zur Verfügung, die neben Briefen und Tagebucheintragungen in die Dialoge eingearbeitet wurden, wodurch ein hoher Grad an Authentizität erreicht wird. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel der Darsteller ein erschütterndes Zeitdokument.“ (filmdienst) HB: City

Starship Troopers USA 1997, R: Paul Verhoeven, D: Casper Van Dien, Dina Meyer

“Wer unvorbereitet in diesen Film geht und nicht mehr erwartet als Zoff mit außerirdischen Killerkakerlaken, wird, ziemlich verstört, ein Meisterwerk faschistischer Lichtspielkunst entdecken. Er wird dasitzen und sagen: ‚Das kann doch nicht – darf doch nicht – ernst gemeint sein.‘ Verhoeven nahm sich Propagandafilme des zweiten Weltkriegs zum Vorbild und übersetzte stur deren simpel gestricktes Rollenbild. Das Ergebnis, dachte er wohl, müsse zwangsweise groteske Überzeichnung sein, Satire eben, Karikatur. ‚Starship Troopers‘ ist eine düstere Zukunftsvision, perfide getarnt durch leuchtend helle Farben. Eine wunderbare Klamotte für aufgeklärte Zuseher. Und hier beginnt das Dilemma. Denn was Kino ist, entscheidet nicht nur die Intention derer, die es gemacht haben. Einigen wird Verhoevens Opus – unfreiwillig – den Eindruck vermitteln, dass Faschismus light okay sein kann.“ (Der Spiegel) HB:Kino 46

Stolz und Vorurteil Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn

„Für diese Neuverfilmung des Romanklassikers von Jane Austen wurden keine Mühen gescheut: In ganz England haben die Produzenten nach den schönsten Drehorten gefahndet – prächtige Herrenhäuser und Landschaftsparks – und die stimmungsvollen Bilder mit einer hochkarätigen Schauspielerriege bevölkert: Mr. und Mrs. Bennet (Donald Sutherland und Brenda Blethyn) sind mit fünf Töchtern gesegnet, die es zu verheiraten gilt, denn diese haben keine Erbschaft zu erwarten. Doch Elizabeth (Keira Knightley) weigert sich, eine lieblose Zweckehe einzugehen. Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB: Gondel, CinemaxX; OL: Casablanca; H: CinemaxX Raschplatz, Hochhaus Lichtspiele; DEL: MaxX

T

The Call Japan 2004, R: Takeshi Miike, D: Kou Shibasaki, Shinichi Tsutsumi

„Eine Reihe von Jugendlichen bekommt nicht nur mysteriöse Anrufe, bei denen ein irrer Killer ihren Tod ankündigt, sondern sie erhalten VoiceMails, in denen sie sich selbst sterben hören - und den Zeitpunkt ihres Ablebens erfahren. Japans kompromissloser Kultregisseur Takashi Miike nimmt mal wieder den Horror in Angriff, und zwar nicht mit besonders expliziten Ekelszenen, sondern einem effektiven und für seine Verhältnisse ausgesprochen konventionellen Gruselszenario, das irgendwo zwischen „Ring“ und „Scream“ anzusiedeln ist. Selbst wenn die Story nicht unbedingt original bzw. originell ist - die Schockmomente sind es allemal und nichts für Zartbesaitete.“ (Blickpunkt:Film) HB:CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

The Descent – Abgrund des Grauens Großbritannien 2005, R: Neil Marshall, Anna Buring, Molly Kayll

“Horrorschocker um die Höhlenkletter-Tour von sechs Freundinnen, die sich als schier auswegloser Kampf gegen menschenfressende Kreaturen entpuppt. Dank seines in Deutschland als DVD-Premiere erschienen Erstlings, dem Werwolfschocker ‚Dog Soldiers‘, im Horrorbereich bereits erfahren, gibt das britische Genretalent Neil Marshall mit dem Fantasy-Filmfesthit ‚The Descent‘ erst recht Gas: Die Story um sechs Höhlenkletterinnen entwickelt sich vom Psychothriller über eine Splatterorgie zum Woman-Revenge-Movie mit perfekt getimeten Schockmomenten und Dauer-Gänsehaut-Atmosphäre.“ (Blickpunkt:Film) HB: CinemaxX; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Nikolaistraße

The Imam Türkei 2004, R: Ismail Günes, D: Esref Ziya, Emin Gürsoy / Originalfassung mit Untertiteln

„The Imam“ erzählt die Geschichte von Emrullah, einem Ingenieur, der - aus Angst, als „Fundamentalist“ etikettiert zu werden - verschweigt, dass er die Imam-Hatip-Schule besucht hat. Dies ist der erste Film, der das persönliche Drama, das bis heute aufgrund falscher Ansätze in bestimmten Klischees gefangenen gelernten Imams aus Imam-Hatip-Schulen (Fachoberschulen für islamische Vorbeter) thematisiert und zeigt, dass deren menschliche Eigenschaften sich nicht ausschließlich auf den geistlichen Bereich beschränken. Der Film zeichnet sich durch das Aufzeigen von sozialen Dimensionen und eine von der Liebe zum Menschen geprägten Darstellung aus.“ (MaXXimum) HB: CineStar

The Mars Canon (Kasei no kanon) Japan 2001, R: Kazama Shiori, D: Kuno Makiko / Originalfassung mit Untertiteln

Kritik im „Kuckensema“ auf der nächsten Seite HB:Kino 46

Der Traum ist aus - Die Erben der Scherben Deutschland 2001, R: Cristoph Schuch

“Christoph Schuchs Dokumentarfilm über Rio Reiser und seine Politrockband ,Ton Steine Scherben‘ ist weniger TSS-Historie oder Konzertfilm, sondern untersucht vor allem die Frage nach der politischen Funktion von Musik. Seine Spurensuche bei Überlebenden und Freunden mit dazwischen montierten symbolischen Landschafts- und Industrieaufnahmen geht auf die Lage der heutigen Musikszene ein.“ (Blickpunkt:Film) HB:Schauburg; OL: Casablanca; H: Apollo Studio

Tim Burton‘s Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche USA/Großbritannien 2005 R: Tim Burton

„Hochzeitsschwüre sind eine ernste Sache. Victor lernt das auf makabre Weise, als er sich in einem düsteren Wald, wo er sich auf die Trauung mit Victoria vorbereitet, unversehens als Bräutigam einer „Leichenbraut“ wiederfindet und von dieser ins Totenreich verschleppt wird. Trotz seines anfänglichen Entsetzens kommen sich Victor und seine unheimliche Frau, die durch ein tragisches Schicksal zu Tode gekommen ist, langsam näher, und die Einwohner des Orkus entpuppen sich als wesentlich fideler als die Lebenden. Nichtsdestotrotz sehnt sich Victor zurück - und nach seiner Victoria. „The Corpse Bride“ ist nach „Nightmare Before Christmas“ Tim Burtons zweiter Puppenfilm, und wieder vollbringt er mit der Stop-Motion-Animation wahre Wunder und lässt ein Feuerwerk an phantastischen Einfällen los.“ (Rheinischer Merkur) HB:Cinemaxx; H: CinemaxX Nikolaistraße

Touch the Sound - A Journey with Evelyn Glennie Deutschland 2004, R: Thomas Riedelsheimer / Originalfassung mit Untertiteln

“Evelyn Glennie ist nach herkömmlichen Begriffen fast gehörlos, hat jedoch die Fähigkeit, Schwingungen körperlich wahrzunehmen. Sie unterscheidet Töne in verschiedenen Regionen ihres Körpers; das Hören ist für sie eine Form des berührt werdens. Es wundert nicht, dass Glennie Musikerin ist, eine Perkussionistin auf dem Gebiet der Avantgarde-Musik. Riedelsheimers Dokumentation beschäftigt sich mit den fast unendlichen Möglichkeiten der Wahrnehmung und der Entgrenzung der Sinnesorgane. Wie schon in ,Rivers And Tides‘ durchbricht Riedelsheimer auch hier die konventionellen Kategorien der Wahrnehmung und die scheinbare Linearität der Zeit. Gemeinsam mit Evelyn Glennie und ihren musikalischen Partnern taucht ,Touch the Sound‘ in eine faszinierende Welt, in der wir anfangen, Bilder zu hören und Klänge zu sehen. Das Ergebnis ist eine mitreißende Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik und über eine faszinierende Ausnahme-Musikerin.“ (viennale) HB: Kino 46

U

Der Untergang Deutschland 2004, R: Oliver Hirschbiegel, D: Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara

„Die letzten Tage Adolf Hitlers im Führerbunker, während derer sich die Ereignisse dramatisch verdichten: Hitlers wachsender Realitätsverlust, das stumme Entsetzen der Generalität, der ungebrochene Fanatismus von Joseph Goebbels. Figuren kommen und gehen, als wäre der Bunker ein narrativer Durchlauferhitzer, in dem die schleichende Auflösung der allgemeinen Disziplin die Einstimmung auf den Tod ankündigt. Der Film bietet keine neue Sicht auf Hitler und belässt ihn und alle anderen Figuren im Unschärfebereich eines nicht fassbaren Geschehens. Über das Bestreben hinaus, einen „bedeutenden“ Stoff auf dem Boden des historisch Verbürgten publikumswirksam umzusetzen, steckt keine Idee in dem Unternehmen.“ (tip) HB:Kino 46

V

Verliebt in eine Hexe USA 2005, R: Nora Ephron, D: Darsteller: Nicole Kidman, Michael Caine

„Eine leibhaftige Hexe sehnt sich nach einem „normalen“ Leben, gerät dabei aber an einen Schauspieler, der sie als seine Stichwortgeberin im Remake der TV-Serie „Verliebt in eine Hexe“ aus den 1960er Jahren anheuert. Eine gut besetzte Hollywood-Komödie (unter anderem Michael Caine, Shirley Mac-Laine), die allerdings schwer daran trägt, die Komik der alten Serie mit einer Satire auf das heutige Filmgeschäft zu verbinden.“ (Rheinischer Merkur) HB: CineStar; H: CinemaxX Raschplatz

Vier Brüder USA 2005, ‚R: John Singleton, D: Mark Wahlberg, Tyrese Gibson

„Um den Tod ihrer geliebten Adoptivmutter zu rächen, gehen vier schwere Jungs über Leichen. “Shaft“-Regisseur John Singleton inszenierte das raue Familiendrama, das lose auf dem John-Wayne-Klassiker „Die vier Söhne der Katie Elder“ (1965) basiert, als knallharten, in tristem Schnee-matschgrau gehaltenen Rachefeldzug. Dabei gelang es ihm, die ruppigrührende Dynamik der Brüder nicht zu vernachlässigen und vier harte Männer zu zeigen, die so hart doch nicht sind: Auf dem Klo fließt manch bittere Träne.Natürlich ließe sich über die Moral von Singletons Selbst-justiz-Drama trefflich streiten. Darüber, dass ihm hier hoch spannende Unterhaltung gelungen ist, hingegen nicht.“ (Cinema) HB:CinemaxX, CineStar, CineStar; OL: CinemaxX, H: CinemaxX Nikolaistraße

W

Wächter der Nacht Rußland 2004, R: Timur Bekmambetow , D: Konstantin Khabensky, Wladimir Menschow, Valeri Zolotukhin

„Die Nachtwache ist in diesem Film ein ziemlich harter Job, denn im Moskau von heute treiben Vampire ihr Unwesen. Die temporeiche und mit allerlei technischen Finessen aufgemotzte Inszenierung des Regisseurs Timur Bekmambetow machte dieses Fantasy-Spektakel zur erfolgreichsten russischen Produktion der vergangenen Jahrzehnte – doch die Zusammenhänge des konfusen Plots bleiben ebenso im Dunkeln wie die lichtscheuen Protagonisten.“ (Der Spiegel) HB: CineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz

Wallace & Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen Großbritannien 2005, R: Steve Box, Nick Park

„Wenn Gromit die Augenbraue hebt, ist dies eine Meisterleistung in minimalistischer Schauspielkunst. Schon in den drei vorhergegangenen Kurzfilmen war es erstaunlich, wie viel Leben und Persönlichkeit die Filmemacher ihren Knetfiguren in der zeitraubenden Fleißarbeit der Stop-Motion-Technik einhauchen konnten. Die Frage war nur, ob der käsesüchtige Erfinder Wallace und sein stummer, besonnener Hund auch einen abendfüllenden Spielfilm tragen würden. Dies ist nun den beiden Regisseuren Steve Box und Nick Park eindrucksvoll gelungen, und das ist um so bemerkenswerter, weil sie das typisch britische Paar nicht amerikanisiert oder globalisiert haben, und hier mit dem gleichen, so naiv und warmherzig wirkenden, Humor arbeitet, auf dem sie ihre früheren Erfolge begründeten. Die Geschichte vom schrecklichen Riesenkaninchen wird mit soviel Fabulierfreude und Witz erzählt, dass jeder Sekunde des Films prallgefüllt mit Pointen, komischen Details und Filmzitaten ist. Von Frankenstein über King Kong bis zu den britischen Ealing-Komödien wird hier aufs Vergnüglichste die Filmgeschichte geplündert, und die Anspielungen fügen sich nahtlos in die Geschichte ein.“ (hip) HB: CinemaxX, CineStar, CineSpace; DEL: MaxX; OL: CinemaxX, Wall-Lichtspiele; H: CinemaxX

Das wandelnde Schloss Japan 2004, R: Hayao Miyazaki

„Die junge Hutmacherin Sophie wird von einer eifersüchtigen Hexe verflucht, so dass sie fortan als hässliche alte Frau durch die Welt ziehen muss. Auf der Suche nach dem Zauberer Hauro kommt sie als Putzfrau im Schloss unter, dessen Türen sich in verschiedene Welten und Zeiten öffnen lassen. Atemberaubender, visuell überbordender Zeichentrickfilm des japanischen Anime-Meisters Hayao Miyazaki (“Heidi“), der in ein phantastisches Elsass des späten 19.Jahrhunderts entführt. Das Loblied auf die Kraft der Phantasie kann jedoch die Skepsis über eine Welt nicht verdrängen, deren rauchende Schlote den Himmel mit düsterem Höllenfeuer zu verdunkeln drohen.“ (Rheinischer Merkur) HB: City

Die weiße Massai Deutschland 2005, R: Hermine Huntgeburth, D: Nina Hoss, Jackie Ido

Keine Autorin mit Format würde sich trauen, diese Geschichte zu erfinden: Eine junge Schweizerin macht Urlaub in Kenia, verknallt sich dort in einen schönen Samburu-Krieger, lässt alles in ihrer Heimat hinter sich und zieht zu ihm in seine Kuhfladenhütte. Corinne Hofmann heißt die Frau, die vor fünfzehn Jahren tatsächlich im weißen Brautkleid im schwärzesten Afrika einen stolzen Massai heiratete, mit ihm dann jahrelang zusammenlebte, und über ihre Erfahrungen drei autobiografische Bestseller schrieb, die über drei Millionen Leserinnen rührten. Weil der Film überaschend vielschichtig erzählt, können wir die Konflikte, in die die Carola genannte Filmheldin gerät, von einer weiteren, objektiveren Warte heraus bewerten. Und so ist dieses eine Mal der Film komplexer als das Buch, auf dem er basiert. (hip) HB: CinemaxX, Cinespace, CineStar; OL: CinemaxX; H: CinemaxX Raschplatz

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

„Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) HB: Atlantis; OL: Casablanca; H: Kinos am Raschplatz

Der wilde Schlag meines Herzens Frankreich 2002, R: Jacques Audiard, D: Romain Duris, Niels Arestrup

““Der wilde Schlag meines Herzens“ handelt von einem ungestümen jungen Mann, der eines Tages begreift, dass Hände nicht nur dazu da sind, andere Menschen zu vertrimmen - er fängt an, Piano zu spielen. Jacques Audiards einfühlsames, amüsantes und im Vivacissimo-Tempo erzähltes Werk, ein französisches Remake der US-Produktion „Fingers“ von 1978, feiert die hohe Kunst, am Klavier wie in der Liebe Fingerspitzengefühl zu entwickeln.“ (Der Spiegel) HB: City