Kanaren: 10.000 Menschen fliehen vor Flammen

Drastische Ausmaße der Waldbrände auf den Kanarischen Inseln: Auf Gran Canaria, Teneriffa und Gomera werden Einwohner und Urlauber in Sicherheit gebracht.

Fast gelöschtes Feuer neu entfacht: Feuerwehr auf La Gomera Bild: dpa

LAS PALMAS dpa/rtr Die Waldbrände auf den Kanarischen Inseln nehmen immer größere Ausmaße an. Auf Gran Canaria und Teneriffa wüteten die Großfeuer gestern auf einer Fläche von zusammen mehr als 20.000 Hektar, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Vor allem Pinienwälder fielen den Flammen zum Opfer. Auf den beiden Inseln mussten fast 10.000 Einwohner und Urlauber in Sicherheit gebracht werden. Der kanarische Regierungschef Paulino Rivero bezeichnete die Lage als "dramatisch".

Zwar waren die Löschtrupps die ganze Nacht im Einsatz, der starke Wind und die große Hitze erschwerten jedoch den Kampf gegen die Flammen. Erst am Morgen konnten die Löschhubschrauber und -flugzeuge wieder zum Einsatz kommen.

Auf der kleineren Kanaren-Insel La Gomera fachte der Wind derweil ein Feuer erneut an, das bereits vor Tagen gelöscht schien. Über die Ausmaße dieses Brandes gibt es bislang keine genauen Erkenntnisse.

Während Gran Canaria bereits seit dem Wochenende gegen die Feuersbrünste kämpft, war Teneriffa am Montagabend von einem großen Waldbrand erfasst worden. Im Norden der Insel flohen mehr als 4.000 Menschen vor den Flammen, die einige Häuser erfassten. Verletzt wurde aber niemand. Das Feuer überwand eine Brandschneise und wütet gleich an mehreren Fronten. Nach den Worten von Inselratspräsident Ricardo Melchior ist vermutlich Brandstiftung die Ursache des Feuers, das in der Gegend um Los Realejos ausgebrochen war. Überdies wurden zwei weitere Waldbrände im Süden Teneriffas gemeldet.

Das Großfeuer auf der Nachbarinsel Gran Canaria hat inzwischen fast 10.000 Hektar Pinienwald vernichtet, etwa 60 Häuser brannten nieder. Der kanarische Regierungschef Rivero sagte, Priorität habe derzeit, die Menschen in Sicherheit zu bringen und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Dies müsse vor der Rettung des Waldes Vorrang haben.

Auf Gran Canaria mussten mehr als 5.000 Menschen vor den Flammen fliehen, darunter auch etwa 50 deutsche Urlauber. Sie wurden aus ihrem Hotel in San Bartolomé de Tirajana geholt und in einer anderen Herberge an der Küste in Sicherheit gebracht.

Nach Angaben des Reisekonzerns TUI haben die Feuer die großen Urlaubszentren an den Küsten bislang verschont. Insofern gebe es keine Einschränkungen für Urlauber. Bisher seien daher keine Umbuchungsangebote geplant.

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