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Ein unabhängiges Kosovo würde meiner meinung nach nur mehr Probleme bringen.
Die Serben haben schlimme sachen auf dem Balkan gemacht, aber das die Serben jetzt so hart bestraft werden müssen finde ich nicht in Ordnung.
Und was mich dabei stört, als noch Krieg im Kosovo war wolten die Albaner (laut nato medien) ja nur Frieden und friedlich im Kosovo leben, und jetzt 8 jahre später drohen die Albaner mit Krieg wen sie nicht das bekommen was sie wollen?
Lieber Albaner gegen wehn wolt ihr Krieg im Kosovo fürhen? gegen die 100.000-200.000 (zivile) serben? was können die einfachen Menschen den dafür?
und überhaupt in einem neuem Kosovo Krieg der von den Albanern ausgeht kann es nur einen verlierer geben: (Kosovo)Albaner
den die Nato/EU wird euch dan diesmal bestimt nicht mehr Helfen
deswegen versucht es auf Diplomatische weise
(und jetzt an alle die meinen: wir albaner gewinnen jeden krieger ..da kann ich doch nur lachen, wolt ihr steine gegen serbische-panzer werfen? also bitte bildet euch doch nix ein)
Die Albaner die in allen foren mit Krieg dorchen kann ich echt nur bemitleiden
Man kann darüber streiten, ob eine Änderung der alten administrativen innerjugoslawischen Grenzen des Kosovo Frieden und Stabilität in der Region fördert. Was aber sicherlich in Ex-Jugoslawien in den letzten 15 Jahren mehr den Frieden verhindert denn gefördert hat, sind selbstauferlegte Denkverbote der westlichen Diplomatie. Mehr als einmal wurde man hilflos von Ereignissen überrascht, weil man keine Plan B - geschweige denn C oder D - hatte. Die Versuche die Realität von Krisen- und Konfliktgebieten dem Wunschdenken eigner realitätsferner Pläne anzupassen sind mehr als einmal auf Kosten von Menschenleben vor Ort gescheitert.
Grenzveränderungen sind kein Allheilmittel für Frieden, aber starrsinniges Festhalten an Grenzen kann auch neue Konflikte auslösen. Eine Lösung im Kosovo ist nur möglich, wo alle Fakten und denkbaren Szenarien ohne Denkverbote offen auf den Tisch kommen. Die "bad guys", Kriegsverbrecher, organisierte Kriminalität, ... vor Ort denken längst jenseits der Kategorien des Kalten Krieges, in denen so mancher Diplomat, Außenpolitiker, Journalist, ... immer noch an der Realität vorbei denkt und handelt. In diesem Sinne sind die Äußerungen von Solana und Ischinger durchaus zu begrüßen. Wer etwas mit dem Kosovo vertraut ist, für den kommt die Variante der Grenzveränderung vielleicht ungelegen, aber nicht überraschend. Daß ein deutscher Diplomat nun ausspricht, was viele dachten, aber keiner den Mut hatte es zu sagen, ist auch nicht das Schlechteste. Führung zeichnet sich auch durch Ansprechen und Anpacken heißer Eisen aus.
Danke an Herrn Erich Rathfelder für den gelungenen Beitrag zum Kosova.
Sie sind einer der besten Kenner der Situation in Ballkan.
Eine Teilung des Kosova kommmt für uns Kosova Albaner nie und niemals in Frage. Das würde einen erneuten Krieg bedeuten.
Wenn es zur einer Teilung kommmt dann sind wir Kosova Albaner bereit zu Kämpfen aber diesmal kommen auch die Albaner von Montenegro, Albanien, Albaner aus Serbien, Albaner aus Mazedonien und es wird groß Albanien werden. Schuld sind die Serben, die Deutschen und die Russen.
Normalerweise entstehen Staaten nun mal nach ethnischen Gesichtspunkten. Herr Rathfelder scheint als Bewohner der bosnisch-kroatischen Förderation vorbelastet und antiserbisch eingestellt zu sein. Kroaten sollen in einem Staat leben, Bosniaken sollen in einem Staat leben, Albaner sollen ihren zweiten Staat bekommen aber die Serben werden auf alle Staaten aufgeteilt. Wenn nicht nach ethnischen Kriterien geteilt wird, wird ein ständiger Krisenherd in Europa geschaffen. Was ist daran gut? Ist das nicht Vertreibung durch verfehlte Politik? Unter den Strafmaßnahemn gegen Kriegsverbrecher soll nun das einfache serbische Volk leiden. Vielen Dank.
Manches stimmt schon an diesen Beobachtungen.
Allerdings finde ich den Satz, der aussagt, dass eine eventuelle Teilung Kosovos "Kriegstreibern der jüngsten Balkankriege nachträglich recht [geben wuerde]", etwas naiv und reichlich verspaetet nach der Anerkennung Sloweniens und Kroatiens im Sommer 1991. Denn die Zerstueckelung Jugoslawiens und die Zerteilung Bosniens in ethnische Kantone konnten keine andere Folge haben als die Zementierung der Maechte, die im Krieg hochschossen. Warum sollte nicht jedes Dorf seinen eigenen Staat bilden nach einer solchen Logik? In meiner Heimatstadt sind allersamt Kriegsprofiteure an der Macht. Fast alle Mischehen sind vertrieben worden, und werden auch niemals zurueckkommen.
Aber was soll's, wir haben nun eine liberale Demokratie in Bosnien, mit ganz vielen freundlichen Soldaten, die unsere heimischen Restaurants und Bordelle besuchen und unserer Wirtschaft helfen. Schoen, oder?
Die EU und die UN haben sich als korrupte, geldgeile Institutionen herausgestellt. Beim Kosovo wird sich das auch nicht schlagartig aendern. Das einzige, was mich dabei troestet, ist das sie vielleicht doch nichts persoenlich gegen uns Jugoslawen haben, denn mit Irakern wird ein noch schoeneres Spiel getrieben.
Prosit! Bloss wem?
Jürgen Klopp sollte auf seinen Job beim Getränkekonzern Red Bull verzichten. Stark koffeinhaltige Energydrinks gefährden viele Kinder und Jugendliche.
Kommentar: Spiel mit dem Feuer
Der EU-Vertreter der Verhandlungstroika im Kosovokonflikt hat die Teilung der Provinz vorgeschlagen. Skandalös! Denn das wäre eine Grenzziehung nach ethnischen Kritierien.
Lange hatte man vergeblich auf eine gemeinsame Position Europas zur Lösung des Kosovokonflikts gewartet. Wolfgang Ischinger, der europäische Vertreter in der aus den USA, Russland und der EU bestehenden Troika, hat nun die Möglichkeit einer Teilung des Kosovo angedeutet. Zwar hat er dies gleich wieder dementiert, aber die Idee ist jetzt erst einmal in der Welt - so wie schon die Idee einer Föderation zwischen Serbien und Kosovo, die der EU-Außenpolitiker Javier Solana kürzlich zu lancieren versuchte, was jedoch versandete.
Ischingers Vorschlag ist beispiellos skandalös: Er würde die gesamte bisherige Balkanpolitik der Weltgemeinschaft - nicht nur der EU, sondern auch jene der UN, der OSZE, der Nato und anderer internationaler Organisationen - über den Haufen werfen. Bisher hatte man beim Zerfall Jugoslawiens stets an den Grenzen der ehemaligen Republiken und autonomen Gebiete festgehalten. Aus gutem Grund. Denn zöge man die Grenzen nach ethnischen Kriterien neu, gäbe man den Kriegstreibern der jüngsten Balkankriege nachträglich recht. Ethnische Vertreibung und Massenmorde würden damit gerechtfertigt. Wozu dann überhaupt noch das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag?
Ohne Not hat sich Deutschland in der Kosovofrage an die Spitze Europas gesetzt: Ischinger ist Verhandler, auch die Chefs der UN-Mission und der OSZE sind Deutsche und die Bundeswehr stellt das stärkste Kontingent der KFOR-Truppen. Wer sich so in Szene setzt, der sollte über ein gut durchdachtes Konzept verfügen. Die Idee einer Teilung des Kosovo gehört nicht dazu. Sie wird zwar sicherlich von nationalistischen Extremisten aller Seiten aufgegriffen werden, aber um welchen Preis? Mazedonien und Bosnien und Herzegowina würden destabilisiert, selbst Serbien bekäme Probleme: Warum sollten dann nicht auch die Albaner und die Sandþakmuslime nach Loslösung von Serbien streben? Und welches Beispiel wäre dies für Pomaken in Bulgarien oder Ungarn in Rumänien und der Slowakei. Ischingers Idee zeigt nur, dass die EU-Außenpolitik unter deutscher Führung in Gefahr gerät, prinzipienlos zu werden.
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Kommentar von
Erich Rathfelder
Auslandskorrespondent Balkanstaaten
Erich Rathfelder ist taz-Korrespondent in Südosteuropa, wohnt in Sarajevo und in Split. Nach dem Studium der Geschichte und Politik in München und Berlin und Forschungaufenthalten in Lateinamerika kam er 1983 als West- und Osteuroparedakteur zur taz. Ab 1991 als Kriegsreporter im ehemaligen Jugoslawien tätig, versucht er heute als Korrespondent, Publizist und Filmemacher zur Verständigung der Menschen in diesem Raum beizutragen. Letzte Bücher: Kosovo- die Geschichte eines Konflikts, Suhrkamp 2010, Bosnien im Fokus, Berlin 2010, 2014 Doku Film über die Überlebenden der KZs in Prijedor 1992.