Flugboom: Im Luftraum über China wird es allmählich eng

Der enorme Zuwachs im chinesischen Flugverkehr stellt die Flugsicherheit vor Probleme. Nun versucht Peking, die Expansion zu bremsen.

Mit bunten Koffern üben die chinesischen Terminalsangestellten das Abfertigen des Gepäck im Neubau des Pekinger Flughafens. Bild: ap

PEKING rtr/taz Die Vorbereitung für die Olympischen Spiele 2008 läuft auf Hochtouren? Das ist Pech, meinen die Pekinger Behörden. Rücksicht darauf wollen sie jedenfalls nicht nehmen: Am Mittwoch ordneten sie sofortige Einschnitte im Flugplan des Flughafens in der chinesischen Hauptstadt an. Grund ist der boomende Luftverkehr, der auch zu Sicherheitsproblemen in der Luft führt. Verspätungen und Pannen auf den überfüllten Flughäfen sind schon jetzt an der Tagesordnung.

China hat den am schnellsten wachsenden Flugverkehr der Welt. Bis 2010 will die Branche so weit sein, dass sie jährlich 270 Millionen Passagiere und über 5,7 Millionen Tonnen Waren transportieren kann. Der Flugverkehr in den letzten Jahren wuchs um durchschnittlich 14 bis 16 Prozent. Allein im ersten Halbjahr 2007 legte er um 19,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Der schnelle Anstieg habe zu einem unerwarteten Mangel an technischem Personal und einem überfüllten Luftraum geführt, erklärte die chinesische Luftfahrtbehörde CAAC. Die Flughäfen stießen an ihre Kapazitätsgrenzen. Deshalb sollen bis 2010 keine neuen Fluggesellschaften mehr zugelassen werden. Zudem werde das Wachstum der bereits vorhandenen Anbieter beschränkt und die Zahl der Flüge kontrolliert.

Ausgenommen von den Einschränkungen sollen Frachtflugzeuge und Unternehmen sein, die überwiegend nachts unterwegs sind. Ebenso Airlines, die in China gefertigte Maschinen nutzen oder in den weniger entwickelten Westen und Nordosten des Landes fliegen.

Seit die chinesische Regierung private Fluggesellschaften zugelassen und die Branche für ausländische Investitionen geöffnet hat, ist eine Vielzahl neuer Unternehmen neu auf den Markt getreten oder hat sich in einheimische Fluggesellschaften eingekauft. Landesweit sind in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 21 neue Airports entstanden, zahlreiche weitere wurden mit ausländischen Milliarden umgebaut.

Inzwischen gibt es in China 147 Flughäfen, bis 2010 sollen es 190, bis 2020 gar 220 werden. Auch deutsche Unternehmen investieren. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, dem bereits Teile des Airports in Xian gehören, bestätigte erst vor kurzem, dass er sein China-Engagement ausweiten wolle.

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