frank h., 40: "Sinnlose Jobs"

frank h., 40

"Ich habe zwar schon den Eindruck, dass der Umgang mit den Hartz-IV-Empfängern in Berlin sensibler und weniger dreist ist. Aber es werden immer noch Leute zu Jobs gezwungen, die unwirtschaftlich und sinnlos sind. Man sollte das ganze System auf Freiwilligkeit umstellen.

Auch wenn ich eine Routine bei Behördengängen entwickelt habe, ist man der Willkür des Sachbearbeiters und der aktuellen Stimmung in der Arbeitsagentur ausgeliefert. Und: Die Regelsätze sind einfach zu niedrig. Wenn man merkt, dass das Geld zu Ende ist, aber der Monat noch nicht, ist das ein sehr unangenehmes Gefühl.

Leider gibt es eine große Ignoranz für die Probleme Arbeitsloser. Hartz IV sieht etwa vor, dass man sich für außerordentliche Ausgaben ein Sparguthaben vom Regelsatz aufheben soll. Aber das ist unrealistisch - es bleibt nichts übrig. Mein uralter Kühlschrank verbraucht zwar unnötig viel Strom, aber ich kann mir keinen neuen leisten. Ich habe mir schon vor Jahren ausgerechnet, dass es günstiger ist, Wasser mit dem Wasserkocher statt auf dem Herd zu erhitzen. Das spart im Monat 20 Cent. Doch in meinem Leben mit Hartz IV sind alle Einsparpotenziale ausgereizt."

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.