München gegen Lissabon: Glanzloser Auftakt

Bei seinem ersten UEFA-Cup-Spiel seit elf Jahren gewinnen die Bayern nur mühsam mit 1:0.

Atmet durch: Hamit Altintop. Bild: ap

MÜNCHEN dpa Elf Jahre nach dem Erstrunden-K.o. als Titelverteidiger hat der FC Bayern München ein bescheidenes Comeback im UEFA-Pokal gegeben. Der Bundesliga-Tabellenführer besiegte am Donnerstagabend Belenenses Lissabon dank Luca Toni mit 1:0 (1:0) und kann damit keineswegs beruhigt die Reise zum Rückspiel am 4. Oktober in der portugiesischen Hauptstadt antreten.

Vor 64 000 Zuschauern in der Allianz-Arena blieben die Aktionen des überlegenen deutschen Rekordmeisters bis auf den Treffer des italienischen Weltmeisters in der 34. Minute weitgehend wirkungslos. Dazu ließ das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld die aus der Champions League gewohnte Konzentration und Entschlossenheit vermissen, ohne aber gegen die biederen Gäste ernsthaft in Gefahr zu geraten.

"Ein Tor geschossen, keins bekommen - das ist nicht ideal, aber okay", kommentierte Manager Uli Hoeneß das Ergebnis. "Natürlich bin ich enttäuscht über das Resultat", meinte Hitzfeld, der dennoch zufrieden war. "Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen."

Bayern München

- Belenenses Lissabon 1:0 (1:0)

Bayern München: Kahn - Lell, Lucio, Demichelis, Jansen - van Bommel, Zé Roberto - Schweinsteiger (73. Altintop), Ribéry (84. Schlaudraff) - Toni (63. Wagner), Podolski

Belenenses Lissabon: Costinha - Cândido Costa (46. Amaral), Devic, Rolando, Hugo Alcantara - Amorim, José Pedro, Alvim - Silas (63. João Paulo) - Roncatto, Evandro Paulista (54. Fernando)

Tor: 1:0 Toni (34.)

Gelbe Karten: - / José Pedro, Cândido Costa

Beste Spieler: van Bommel, Toni / José Pedro

Bayer Leverkusen

- União Leiria 3:1 (2:1)

Bayer Leverkusen: Adler - Castro, Friedrich, Haggui, Gresko - Schneider (56. Barbarez), Vidal, Rolfes, Barnetta - Gekas (82. Sarpei), Kießling

União Leiria: Fernando - Éder, Bruno Miguel, Éder Gaúcho, Laranjeiro - Cadu (65. Toñito), Tiago, Lukasiewicz (49. Hugo Faria), Alhandra (61. Sougou) - Paulo Cesar, João Paulo

Tore: 1:0 Kießling (19.), 1:1 João Paulo (29.), 2:1 Rolfes (31.), 3:1 Kießling (78.)

Gelbe Karten: Vidal / Éder Gaúcho, Lukasiewicz

Gelb-Rote Karten: Gresko (80./wiederholtes Foulspiel) / Hugo Faria (87./wiederholtes Foulspiel)

Beste Spieler: Rolfes, Barnetta / Fernando, Bruno Miguel

1. FC Nürnberg

- Rapid Bukarest 0:0

1. FC Nürnberg: Blazek - Reinhardt, Wolf, Galasek, Pinola - Kluge (64. Engelhardt), Mnari (74. Kennedy) - Kristiansen (86. Benko), Mintal, Misimovic - Charisteas

Rapid Bukarest: Andrade - Bozovic, Perja, Maftei, Sapunaru - Grigore, Maldarasanu - Cesinha (90.+1 Mazilu), Grigorie (64. Dica), Buga (46. Burdujan) - Boya

Gelbe Karten: Engelhardt / Boya, Bozovic, Grigorie

Beste Spieler: Wolf, Galasek / Andrade, Maftei

Trainer Hitzfeld hatte fast auf seine komplette Stammbesetzung zurückgreifen können. Auch Toni meldete sich rechtzeitig für seine Europapokal-Premiere fit. Sein Einsatz war wegen Problemen an den Oberschenkeln lange Zeit fraglich. Erstmals durfte Podolski neben dem Italiener stürmen. Der Nationalspieler, der zum ersten Mal seit seiner Knieoperation wieder in der Startformation der Bayern stand, ersetzte den gesperrten Miroslav Klose.

Podolski stand trotz aller Bemühungen eindeutig im Schatten von Toni. Erst in der 56. Minute schoss er erstmals gefährlich auf das Tor. Ganz anders trat der 30-jährige Toni auf. Nach 34 Minuten zeigte er, warum er so wichtig für die Bayern ist: Einen Pass von Mark van Bommel nahm Toni geschickt mit der Brust an und markierte eiskalt seinen ersten Europapokal-Treffer.

Die Bayern beherrschten den international zweitklassigen Gegner, ohne aber spielerisch auftrumpfen zu können. In der Defensive wurde der deutsche Rekordmeister nur selten ernsthaft in Bedrängnis gebracht. Der portugiesische Pokal-Finalist suchte sein Heil lediglich in einigen Fernschüssen, die ihr Ziel verfehlten.

Zentrale Figur der Bayernoffensive war wieder Franck Ribery. Über den Franzosen liefen beinahe alle Angriffe. Doch diesmal war er nicht so effektiv wie gewohnt. Auch seinen Freistößen und Eckbällen fehlte die Präzision. Für die meiste Gefahr sorgte Ribery vor allem in der ersten Halbzeit auf der linken Seite im Zusammenspiel mit Marcell Jansen.

Auch nach dem Wechsel waren die Bayern deutlich überlegen, agierten aber weiter zu sorglos. Nach einer Stunde wurde Kapitän Oliver Kahn, der schon beim Erstrunden-Aus 1996 gegen den FC Valencia dabei war, erstmals laut.

Als Hitzfeld den entkräfteten Toni nach 63 Minuten vom Platz nahm, fehlte den Bayern endgültig die Durchschlagskraft im Angriff, auch wenn Podolski beinahe verbissen immer wieder den Weg zum Tor suchte. Am gefährlichsten war sein Schuss in der 80. Minute, der knapp am Tor vorbeiging. Zu einem Kurz-Comeback kam in der Schlussphase Jan Schlaudraff nach seiner Bandscheibenoperation im Juni. Kurz nach seiner Einwechslung hätte der forsch auftretende Jungstar in seinem ersten Spiel für die Bayern fast das zweite Tor vorbereitet. Doch seine Flanke konnte Hamit Altintop (85.) nicht verwerten.

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