KEKS-ENTFÜHRUNG: ERPRESSERSCHREIBEN UND APPELLE

Verzweifelt appellierte der Chef der Kekse gestern an den unbekannten Dieb, der in der vergangenen Woche den goldenen Keks von der Fassade seiner Fabrik in Hannover gestohlen hatte: „Wir wollen den Keks zurückhaben. Dieser Keks ist für unser Haus ein Symbol“, flehte Werner M. Bahlsen. Sein Wunsch ist nur zu verständlich, ist der rund 20 Kilogramm schwere güldene Riesenkeks doch so etwas wie der goldene Glückstaler von Dagobert Duck. Bei seinem Verlust würde das Glück der Hannoveraner Keksmacher zerbröseln wie ein staubiger Butterkeks. Zuvor hatte sich am Dienstag ein selbsternanntes Krümelmonster bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung gemeldet und in einem Erpresserschreiben gefordert, dass die Firma Bahlsen ein Kinderkrankenhaus mit Keksen versorgt. Auf einem beiliegenden Foto trug der Spitzbube ein Krümelmonsterkostüm und biss in das Entführungsopfer. Gerüchte, dass es sich bei der Keks-Entführung nur um eine Guerilla-Marketing-Aktion von Bahlsen handle, wies das Unternehmen entschieden zurück. Mit einer Straftat wolle man nichts zu tun haben, hieß es.