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Talkshow-SpektakelKerner wirft Eva Herman raus

Kerner lädt Eva Herman in seine Sendung - und wirft sie wieder raus, als sie nicht die gewünschten Antworten gibt.

Eva Hermann sagt, was sie will ... Bild: dpa
Von

HAMBURG/BERLIN dpa/taz Johannes B. Kerner hat am Dienstag während der Aufzeichnung seiner ZDF-Talkshow Eva Herman aus seiner Gesprächsrunde herausgeworfen. Zuvor hatte Kerner rund 50 Minuten lang die 48-Jährige immer wieder gefragt, ob sie ihre in die Kritik geratenen Äußerungen zu den familiären Werten im Nationalsozialismus heute so wiederholen würde. Eva Herman wich dieser Frage mehrfach aus.

Auf die Frage, welche Fehler sie gemacht habe, erklärte sie, sie müsse lernen, dass "man über den Verlauf unserer Geschichte nicht sprechen" könne, "ohne in Gefahr zu geraten". Kurz darauf und nach einem Ausbruch von Senta Berger, die erklärte, jetzt gehen zu wollen, sagte Kerner: "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman."

Die drei weiteren Gesprächspartner, Schauspielerin Senta Berger, Ex-Talkmasterin Margarethe Schreinemakers und der Komiker Mario Barth, hatten zuvor Unmut über den Verlauf des Gesprächs zwischen Kerner und Herman geäußert. Es sei müßig über ein Buch zu reden, das die anderen Gesprächspartner nicht gelesen hätten, sagte Berger.

... und geht, als Kerner das will. Bild: dpa

"Ich wollte wissen, was Eva Herman wirklich denkt", rechtfertigte sich Kerner nach der Aufzeichnung der Sendung gegenüber Bild. "Als ich gemerkt habe, dass sie ihre missverständlichen Äußerungen nicht aufklären kann, habe ich sie freundlich verabschiedet." So kann man es natürlich auch sagen.

Fraglich bleibt aber, wieso man einen Gast aus der Sendung wirft, nur weil er die Fragen nicht so beantwortet, wie der Talkmaster sich das wünscht? Das ist schließlich Talkshowstandard. Und warum entließ Kerner sie erst nach geschlagenen 53 Minuten? Nur weil Senta Berger keine Lust mehr hatte, mit Herman zu diskutieren? Weil Berger keine guten Argumente einfielen, ihre - eigentlich aufgeklärtere - Meinung gegenüber Eva Herman zu vertreten?

Es war jedenfalls nicht so, dass Eva Herman neue ungeheuerliche Aussagen getätigt hätte - wenn sie auch keinen Anlass gab, zu glauben, die umstrittenen Äußerungen wären ihr nur herausgerutscht. Trotzdem folgte sie der Aufforderung Kerners, die Runde zu verlassen, professionell und ohne Murren. Im Gegenteil, sie bedankte sich zum Abschied. Die Sendung wurde danach langweilig. Die Aufzeichnung auf der Homepage des ZDF hört bezeichnenderweise nach Hermans Abgang auf (siehe externe Links oben in der rechten Spalte).

Und es drängt sich die Frage auf, ob Kerner Frau Herman nicht von Anfang an herauswerfen wollte. Weil es doch so schön politisch korrekt ist. Und hinterher darüber so schön in der Bildzeitung geschrieben wird.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete unterdessen, dass Herman Klage beim Amtsgericht Hamburg gegen ihre Kündigung durch den Norddeutschen Rundfunk (NDR) eingereicht haben soll. Der Sender hatte die Zusammenarbeit mit der Moderatorin nach ihren missverständlichen Äußerungen beendet. Bis dahin hatte sie dort unter anderem die Talkshow "Herman und Tietjen" moderiert. "Wir sehen Frau Hermans Klage auf Fortbestand des Beschäftigungsverhältnisses sehr gelassen entgegen", hieß es der Zeitung zufolge beim NDR.

Herman hatte Anfang September bei der Vorstellung ihres Buches "Das Prinzip Arche Noah. Warum wir die Familie retten müssen" über familiäre Werte und Nationalsozialismus gesprochen. Familiäre Grundwerte seien in der Nazizeit "instrumentalisiert und für verwerfliche politische und gesellschaftliche Zwecke missbraucht worden". Der Entnazifizierung durch die 68er als Folgereaktion sei auch die Wertschätzung für die Familie weitgehend zum Opfer gefallen.

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66 Kommentare

 / 
  • Z
    zombie1969

    Sie hat ja moralisch ohnehin längst auf ganzer Linie gewonnen. Mit den Aktionen ihrer Gegner haben sich diese nur selbst entlarvt. Wo keine Argumente mehr sind wird fertig gemacht und Maul verboten. Schön daran ist nur dass die Gleichen bei Sarrazin noch gründlicher scheiterten.

  • RA
    Rainer Appel

    Obwohl ich immer schon bemerkte, dass Kerner hauptsächlich seine Quote im Auge hatte, dachte ich bis zu dieser Sendung, er sei zumindest ein fairer Moderator, seinen Gästen gegenüber.

    Aber derart untolerant auf einen Gast los zu gehen und parteiisch aufzutreten wie Kerner, empfiehlt ihn nicht für ein qualifiziertes Moderatorenamt.

    Die von ihm ausgewählten Gäste ließen den Eklat, oder zumindest einen einseitigen Gesprächsverlauf zu ungunsten von Frau Herman befürchten.

    Ich habe mir seit dieser Sendung, auch bei unbeabsichtigtem Zappen, Herrn Kerner und Frau Berger nicht mehr angetan. Zu der eingeladenen abgehalfterten Moderatorin und dem humorfreien, bzw. flachhumorigen Comödian möchte ich besser nichts mehr hinzufügen, was andere Kommentatoren nicht schon geschrieben hätten.

    Weiter möchte ich zu Frau Herman anmerken, dass sie als TV-Profi sicher hätte ahnen können, was sie bei Kerner erwartet. Ihre umstrittenen Thesen sollten ja auch nur einen guten Verkaufserfolg ihres Buches bewirken. Egal wie und wie dümmlich. Sie sollte deshalb besser ihren Ghostwriter auswechseln.

  • RG
    Rainer Göttlinger

    Nun habe ich mir den Mitschnitt erneut in voller Länge angesehen und höre immer nur "Vergleich mit dem 3. Reich zurücknehmen." Ja, wie denn? Sie kann nun einmal nicht zurücknehmen, was sie nicht gesagt hat. Auch nicht mißverständlich.

     

    Die These, daß Familienwerte bei den 68ern abgeschafft wurden, hat üüüüberhaupt nichts mit Verwischen oder Verwechseln von Nazi-Idealen zu tun, Herr Prof. Wippermann. Sie ist einer Schrift der Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland entnommen. Wußten Sie das nicht? Sie hatten sich doch vorbereitet?!

     

    Man muß Ihnen allerdings konstatieren, daß Sie auf das Wort Autobahn reagieren wie der Pawlowsche Hund auf sein Futterglöckchen. Sehen Sie denn nicht, wie absurd diese Diskussion um angebliche Nazi-Begriffe ist?

     

    Senta Berger wollte die Runde verlassen, weil sie auf das Thema nicht vorbereitet war. Das lag aber ganz sicher nicht an Eva Herman.

     

    Der eigentliche Skandal liegt in der nachfolgenden Pressemitteilung mit ihrem frei hinzugedichteten Kontext, der einen Bezug Familienpolitik - Autobahn herstellte.

     

    Auch diesen Vergleich wird Eva Herman nie zurücknehmen können, und wenn sie noch so sehr in die Enge getrieben wird. So, und jetzt raten Sie mal, warum.

  • W
    wassollichsagen

    Danke für den Versuch über die Veranstaltung neutral zu berichten. Allerdings sind Sie mir zu neutral.

     

    Ein bischen steckt wohl der Kerner in uns allen, angepasst sein, alles relativieren, ja keine eigene Stellung beziehen.

     

    Man kan zur Frau Hermans neuer Mütterlichkeit stehen wie man will, ihre Aussagen über Nazizeit, 68er und und die verlorenen Familienwerte sind überhaupt nicht braun.

     

    Es fehlt das einfache Fazit, daß sich Herr Kerner und die ZDF-Redaktion daneben benommen haben.

     

    Wie stehen sie zu Herren Kerners Herabwürdigung von Müttern? Leider war Ihnen das keine Zeile Wert.

     

    Unausgesprochen geht es in all dem Medienrummel über Frau Herman, daß unsere Gesellschaft, wie natürlich alle, hauptsächlich auf der Leistung von Müttern beruht. Nur sagen traut es sich keiner. Es würde ja die eigene Bedeutung herabmindern. Und sagen darf man es auch nicht, dann ist man Chauvi, Mütterchen, reaktionär, konservativ, rechts, Nazi oder sonst was.

     

    Wie sehen Sie den nun den Satz ,den Sie ja am Ende Ihres Artikels wiedergeben. Braun oder nicht braun, Feige oder nicht Feige, Kerner oder nicht Kerner, das ist die Frage

  • TL
    Thea Leitner

    Erst jetzt lese ich ihren Artikel und habe im Grunde nur auszusetzen, dass auch hier der Eindruck entsteht, die Ansichten und Thesen von Frau Herman seien im Grunde nicht sonderlich ernst zu nehmen, eher banal.

    Aber die Reaktionen in allen Kommentarspalten und Foren spricht eine ganz andere Sprache, auch bei jenen, die differenzieren können.

     

    Warum nähert sich auch die TAZ (so weit ich das einsehen kann) so selten der Welt der Meisten ?

     

    Was meine ich damit konkret ?

    Trotz der Flut empörten und aifgeschreckter Zuschauer, werden sie Verantwortlichen des ZDF sich weiterhin sicher sein, auf der richtigen seite zu stehen. Weil sie die Mehrheit im Volke doch auf ihrer Seite glauben. Jene, die so gut wie alles mit machen, mit sich machen lassen und selten wehren (können). Die ihr nichtiges Programm ungetrübt konsumieren (zum Beispiel die Scheinproblemreihe 37 Grad etc.), ohne an die Langzeitwirkung dieser Verschränkung von Sicht zu denken. Und dabei könnte man diese Ärmsten mit einem Schlag verunsichern. Diesbezüglich hält sich Frau Herman aber vornehm zurück,

    Warum zeigt uns das ZDF (und die Medien) keine Bilder aus einer dieser thematisierten Babyabwurfkrippen, wo die Allerkleinsten - schon ab 6 Wochen (!) - in Sälen mit 15 anderen Babys und mehr kaserniert werden, von zwei (!) Erziehern lediglich beaufsichtigt und betreut (was hier heißt, ständiges Windeln und Füttern und Beruhigen) ? Es wabert ein unerträglicher Lärm in diesen Sälen, weil die Kleinsten oft jammern und heulen. Die bekommen alle einen schweren Knacks fürs Leben, da muss man kein Experte sein, das weiß jeder ! Kein Bild davon in unseren Medien. Dagegen : Frau Herman, was will d i e denn !? Das Rad der Zeit zurück drehen ?!!!!

    Die Politik (die das Fernsehen ja indirekt steuert und kontrolliert) forciert diese menschenverachtende Behandlung, mit unserer Zustimmung, als Erungenschaft modernster Gesellschaft. Noch mehr Babys rein in diese Aufbewahrungsanstalten, in eine Verelendung, die auch die Erzieher nicht kalt lassen dürfte, damit wir alle fesch konsumieren oder unsere Schulden abbezahlen können oder uns einen geilen Tag auf Kosten der Allerkleinsten erlauben ! Übertrieben ?

    Wir wissen, dass dies kein Horrorszenario ist, es landauf - landab so ähnlich zu geht. Jede Mutter, jeder Vater müsste alles tun, um sein Kind vor so einem Terror zu schützen. Nix passiert, alle reden es schön. Weil sie nicht anders Können ?

    Nur ein unkommentierter TV- oder Bildbericht, in so eine Vorhölle genügte, um das ganze elende Geschwätz zum verstummen zu bringen. Die beruftätigen Mütter und Väter ständen da in ihrer Armut, arbeiten zu müssen, koste es was es wolle oder es einfach hin zu nehmen. Wie können diese Leute nur uns Erziehern vertrauen, ihr wichtigstes Gut in die Hände von Leuten zu geben, die oftmals ausgebrannt, interesselos, weil mangelhaft (auf solche Situationen) ausgebildet, auch lieblos mit dem allerjüngsten Nachwuchs umgehen, weil dieser Fließbandjob nämlich extrem stress. Hauptsache die Babys bleiben Gesund !

    Ich weiß wovon ich hier schreibe. Ich zweifele oft am Verstand derer, die uns hier die Kinder zum Aufbewahren abliefern, eigentlich gebildete Menschen, bevor sie eine Dosis Valium schlucken, damit sie den Karrieretag bestehen können. Eba Hermans Art ist lange überfällig. Diese Frau in der Politik und schlagartig wäre in diesem Lande wirklich etwas anders.

  • I
    ivon

    habe mir die ganze sendung grad im internetz angesehen und bin bisschen verwirrt. mich hat an eva hermans aeusserungen u.a. gestoert, fuer wen sie einen krippenplatz fuer gut haelt: fuer leute aus unteren sozialen verhaeltnissen und (inkl.) leute mit auslaendischem hintergrund wegen der sprache. also: krippe fuer die "unterschicht", aber nicht fuer die normalos?

  • DH
    Daniel Haltaufderheide

    Ich habe die Sätze von Eva Herman zig mal gelesen, wie sicher viele. Zunächst verstand ich dieses Zitat nicht - vor allem der zweite Teil schien mir wirr und unvollendet... Frau Herman hat sich grammatisch verstoibert. Der erste Satz ist vielleicht der entscheidende und wird ja auch häufig als Indiz oder Beweis für Frau Hermans Gesinnung angeführt: "Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde...."

    Also wenn Herr Krönckes (s.o) Interpretation stimmt, dann muss sie wohl auch die Abschaffung der 68er bedauern, was natürlich nicht passt, wenn sie auch die Abschaffung des Nationalsozialismus bedauert. Im Grunde meint sie doch, das ,mit dem Aufkommen' der 68er das Bild der Mutter etc abgeschafft wurde. Das hat sie ja auch bei Kerner so gesagt. Wenn das richtig ist, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass sie nicht auch meinte: dass ,mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus' die Familienwerte (wie sie sie will - nämlich konservativ im Sinne des "Kerner"Historikers)pervertiert, missbraucht oder was auch immer wurden (abgeschafft wurden sie ja nun definitiv nicht.

    Sie hätte vielleicht auch besser das Wort "durch" verwendet anstsatt "mit". Dann wäre es klarer gewesen. Mal ehrlich Frau Hetman drückt sich so oft seltsam aus, dass es doch nicht unplausibel ist, dass sie einfach sprachlich nicht besonders versiert ist. Und ich halt das auch deshalb für plausibel, weil ich in universitären Zusammenhängen genau diese "mit" schon so oft gehört habe, wenn "durch" gemeint ist, quasi als Verkürzung der Phrase "mit dem Aufkommen von x ging y unter/verloren/wurde vergessen etc). Und um nicht missverstanden zu werden: Ich halte nichts von der Art wie Frau Herman über Famiienpolitik spricht. Ich schätze sie nicht und finde einige Aussagen in der Kerner-Show von ihr unerträglich dumm und naiv. Ich kann mir denken, vorgeworfen zu bekommen Frau Herman in Schutz nehmen zu wollen oder zu sympathisieren. Das ist nicht so, aber nur weil ich sie schrecklich finde, mag ich sie nicht an der falschen Stelle beschimpfen. Und ich fände es gut wenn mir jemand zeigen kann, warum wie ich argumentiert habe weniger plausibel ist als die Argumente, weshalb ihr der gegebene Satz als Gutheißung des Nationalsozialismus ausgelegt wird.

    An Tim: Nur weil die BamS etwas schreibt muss es noch nicht stimmen. UNd zweitens, wenn es stimmt dann müsstest du aber auch sagen, das Sie gesagt hat (siehe Kerner- Show Protokoll):

    "Das im Dritten Reich Also nochmal, das Original zeigt ja ganz klar, dass ich von den Werten, von den Werten sprach, die wir, also wir Menschen, schon vor dem Dritten Reich, während des Dritten Reichs und auch bei den 68ern hatten, die dann abgeschafft wurden. Ich sprach nicht von der Politik des Dritten Reiches, sondern ich sprach von den Werten der Menschen." (hier bezieht sie sich auf die Menschen, nicht auf die Nazi-Ideologie... wobei das natürlich doch auch problematisch ist, da ja auch ein großer Teil der Menschen der Nazi-Ideologie zustimmte... hier hätte Kerner inhaltich einhaken können, um genaueres über Frau Hetrmans Verständnis zu erfahren und vermutlich auch ihre politisch-historische Naivität klar machen können.

    "Das Eva-Prinzip? ich mich mit einem langem Unterkapitel genau um diese Zeit kümmere und damit intensiv auseinandersetze und über die verheerenden Zustände in dieser Zeit berichte und über die ausbeuterischen Zustände der Mutter und ich distanziere mich hier noch einmal sehr energisch."

    "Und es ist doch klar in dieser Zeit im Dritten Reich sind die Familienwerte missbraucht worden und pervertiert worden. Und natürlich auch von den 68ern ist das deswegen abgelehnt worden." (den zweiten Satz dieses Zitats finde ich übrigens ziemich problematisch!

    Und zum Abschluss: warum kommentiert niemand Diese problematischen auch durch Wörter-Wechsel-Dich-Spielchen nicht zu rettende Aussagen, die wenn nicht eindeutig völkisch, so doch höchst zweideutig sind?:"Und das wird auch weiterhin so bleiben. Und wenn wir in diesem Land fortbestehen wollen, dann müssen wir Kinder kriegen...".

  • T
    Tim

    Nochmal: wenn Eva Hermann sich doch so missverstanden fühlt bez. ihrer Aussage bei der Presserklärung und seitdem immer meint, richtigstellen zu müssen, dass sie nicht gesagt habe, "unterm Adolf wäre manches auch gut gewesen", warum hat sie dann genau das 3 Tage später in der BAMS WIEDERHOLT?

    "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft.?

    (http://www.bild.t-online.de/BTO/leute/2007/09/09/herman-eva/muetter-werte-skandal,geo=2460722.html)

  • HF
    H.-J Frank

    Ich habe die Sendung von JBK gesehen und bin eigentlich von der Vorgehensweise des Moderators enttäuscht. Es wurde der Eindruck erweckt, dass

    nur ein günstiger Augenblick für einen Rausschmiss abgewartet wurde. Wenn Senta Berger nicht vorbereitet war, warum ist sie dann überhaupt zur Sendung erschienen???? Warum hat er sie in ihrem unvorbereiteten Zustand nicht von Dannen ziehen

    lassen? In unserem Staat darf die Wahrheit nicht

    frei geäüßert werden. Dieser Umstand gibt der

    "Rechten Szene" nur fruchtbaren Boden

  • CM
    Claudia Moser

    Ich bin so froh dass Kerner und die anderen Gäste so entschieden empört reagiert haben auf Hermans Äußerungen. Denn es ist gefährlich wenn eine berühmte Fernsehmoderatorin öffentlich die Meinung vertritt dass unter Hitlers Regierung manches besser lief als heute. Und zwar nicht weil die NPD jubelt und die Neonazis eine neue Heldin haben. Sondern weil ganz normale, einfache Leute anfangen zu überlegen, ob an den Argumenten der sympathischen Moderatorin nicht vielleicht was dran ist... Das macht sich aber erst bei den nächsten Parteiwahlen bemerkbar. Danke Eva Herman

  • KF
    Karsten F. Kröncke

    Donnerstag,11.10.2007,17:28

    Kompliment an taz, endlich mal ein anderer Artikel zum Thema "Eva Herman". In der Sendung erfuhren wir den Inhalt des Originals.

     

    (Anfang Originalzitat Eva Herman)

    "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ?ne Gerechtigkeit schaffen zwischen Kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde.

    Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ?ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehenbleiben.

    Ich hab' neulich mit einem Musikprofessor zusammengesessen, ein Linksintellektueller, früher fast ein Linksradikaler ein bißchen gewesen, ähm, der versucht, den Chorgesang wieder zu beleben in Hamburg. Und er sagt, das ist verlorengegangen, das ist gar nicht mehr, äh, das ist gar nicht mehr anwesend?"

    (Ende Originalzitat Eva Herman)

     

    Frau Herman hatte also betont, dass die von ihr vertretenen Werte ?leider ja mit dem Nationalsozialismus ... abgeschafft wurde...."

     

    Es ist mir unbegreiflich, wie man daraus das Gegenteil herausdeuten kann - und darauf dann auch noch bockig beharrt. Warum will man das?

     

    Die ganze Runde hat Frau Herman zu Unrecht verurteilt und sollte sich bei ihr entschuldigen. Das wäre im Sinne von "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

     

    Freundlich grüßt Sie, Karsten F. Kröncke

  • M
    Mirko

    Kerner mit samt seiner Redaktion haben versagt: Die Person Hermann, ihr Thema und ihre für Polemik geradezu anziehende Wortwahl sind für Kerner (und natürlich auch für Hermann selbst) einfach eine Nummer zu groß.

    Da blieb auch kein Raum mehr für die übrigen Gesprächspartner.

  • KS
    Kurt Schäfer

    Kerner/Herman

    11.10.07

     

     

    Als Zuschauer der Sendung fiel mir auf, dass Eva Herman oft so formuliert, dass man einerseits zwar meistens den Gehalt ihrer Aussagen versteht, sie aber andererseits rhetorisch nicht versiert genug ist, ihre Aussagen "wasserdicht" zu machen. Unter dem Strich würde ich deshalb sagen, dass Hermans Anliegen inhaltlich im Großen und Ganzen berechtigt, jedoch technisch mangelhaft dargestellt ist. Das wäre eigentlich die Stunde eines anspruchsvollen Journalismus, der in seiner professionellen Geschultheit eingehende Bedeutungsinhalte, egal woher, um rhetorische Klippen herum schifft, um den Kern der Aussage substantiell herauszuarbeiten. Diese Chance wird im Fall Herman von den Medien mehrheitlich vertan, im Gegenteil: Die Berichterstattung in den Medien entstellt mehrheitlich auf pseudo-sachliche Art das, was ist. Ein Außenstehender könnte daraufhin fälschlicherweise im konkreten Fall den Eindruck bekommen, Eva Herman habe nationalsozialistische Werte verherrlicht und sei deshalb zu Recht aus einer Talkshow rausgeflogen. Falsch ? und weil es falsch ist, ist dies ist kein "Skandal Herman", sondern ein "Skandal Medien".

    Was ich mit Bedauern schon seit längerem sehe, ist, dass Kommunikations-Abläufe in den Medien zunehmend nicht identifizierbar sind als Ausdruck von Suche nach Wahrheit, sondern eher als Ausdruck eines Ritualismus. In eben dieser Abkehr von Wahrheit ist dies Ausdruck von Ver-Wahr-Losung zugunsten der Ritualismen einer Corporate Press -- einerseits verfassungskonform, andererseits weltanschaulich ungebunden, bei Tabuthemen automatistisch, immer comme il faut und wahrscheinlich auch noch irgendwann von einer Corporate Common Sense Authority bewerbungsschreibengeeignet zertifiziert. ? Da liegt der Hase im Pfeffer.

     

    Kurt Schäfer

    Triefenstein

  • KS
    Kurt Schäfer

    Kerner/Herman

    11.10.07

     

     

    Als Zuschauer der Sendung fiel mir auf, dass Eva Herman oft so formuliert, dass man einerseits zwar meistens den Gehalt ihrer Aussagen versteht, sie aber andererseits rhetorisch nicht versiert genug ist, ihre Aussagen ?wasserdicht? zu machen. Unter dem Strich würde ich deshalb sagen, dass Hermans Anliegen inhaltlich im Großen und Ganzen berechtigt, jedoch technisch mangelhaft dargestellt ist. Das wäre eigentlich die Stunde eines anspruchsvollen Journalismus, der in seiner professionellen Geschultheit eingehende Bedeutungsinhalte, egal woher, um rhetorische Klippen herum schifft, um den Kern der Aussage substantiell herauszuarbeiten. Diese Chance wird im Fall Herman von den Medien mehrheitlich vertan, im Gegenteil: Die Berichterstattung in den Medien entstellt mehrheitlich auf pseudo-sachliche Art das, was ist. Ein Außenstehender könnte daraufhin fälschlicherweise im konkreten Fall den Eindruck bekommen, Eva Herman habe nationalsozialistische Werte verherrlicht und sei deshalb zu Recht aus einer Talkshow rausgeflogen. Falsch ? und weil es falsch ist, ist dies ist kein ?Skandal Herman?, sondern ein ?Skandal Medien?.

    Was ich mit Bedauern schon seit längerem sehe, ist, dass Kommunikations-Abläufe in den Medien zunehmend nicht identifizierbar sind als Ausdruck von Suche nach Wahrheit, sondern eher als Ausdruck eines Ritualismus. In eben dieser Abkehr von Wahrheit ist dies Ausdruck von Ver-Wahr-Losung zugunsten der Ritualismen einer Corporate Press -- einerseits verfassungskonform, andererseits weltanschaulich ungebunden, bei Tabuthemen automatistisch, immer comme il faut und wahrscheinlich auch noch irgendwann von einer Corporate Common Sense Authority bewerbungsschreibengeeignet zertifiziert. ? Da liegt der Hase im Pfeffer.

     

    Kurt Schäfer

    Triefenstein

  • O
    Oipolloi

    Herman wurde für Borniertheit und Uneinsichtigkeit abgestraft. Gemessen an ihren von der ersten Sendeminute an deutlich zur Schau getragenen geschauspielerten Gesten ist verwunderlich dass sie die Sendung überhaupt so lange schmücken durfte.

     

    Es standen hier eigentlich nicht ihre Thesen zur Debatte. Zur Debatte stand ihre Neigung, sich als Märtyrer zu inszinieren und im Verlauf dieser Inszinierung zunehmend mehr Un- und Schwachsinn zu fabrizieren. Der Mitschnitt mit dem ausführlicheren NS-Familienwerte-Zitat konnte man (ich) ohne Probleme auch so verstehen, als sei der von ihr erwähnte hochgefährliche Politiker in der 68er-Zeit an der Macht gewesen.

     

    Das, oder was man sonst noch alles hineininterpretieren kann, kann man jedoch weissgott einsehen und auch mal relativieren. Herman jedoch nicht, denn sie sieht sich ausschlielich als Medienopfer. Dazu passt das unbedingte Mauern, sobald man jemandem gegenüber steht, der etwas mehr Kompetenzen hat, was dann auch ihre Weigerung erklärt, mit dem Historiker zu kommunizieren.

     

    Und - ja - die anderen Talkgäste, der Moderator... sicherlich keine hochkompetente Gesprächsrunde, für Herman jedoch angemessen. Wer die Zusammensetzung kritisiert, soll bitte beantworten, weshalb Herman überhaupt ein Medieninhalt werden kann. In einer Gruppe mit zum Thema passenderen und weniger mediokren Gästen wäre sie wohl zerrissen worden. So ist sie nur in die Falle gestolpert, die sie sich letztendlich selbst gestellt hat.

  • T
    tibu

    Ich begrüße die Schnelligkeit, mit der die taz durch das neue online-Format auf Aktuelles reagieren kann, so dass eine Alternative zu spiegel-online und diversen Mail-Providern besteht... bzw. bestehen könnte, denn die nur in Ansätzen reflektierte, überprüfte und dann veränderte Übernahme von Agenturmeldungen hat nicht nur in diesem Fall für taz-unwürdige Zeilen gesorgt. Ich kann den Teil der Kommentare, der sich lobend über die scheinbar korrekte Haltung der taz äußert, speziell bei diesem dpa/taz-Geschreibsel beim besten Willen nicht verstehen. Vielleicht nimmt sich die taz doch lieber die paar Stunden, die es zur Erstellung qualitativ höherwertiger Artikel bedarf, denn zum Glück haben die anderen taz-Äußerungen zu diesem Thema belegt, dass sie dies immer noch kann.

  • D
    derkleinezuschauer

    Ob dieser Beitrag wie beim ZDF auch hier zensiert wird bleibt abzuwarten. falls nich bedanke ich mich bei der taz.

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bezugnehmend auf den Abbruch des Gesprächs von Johannes B. Kerner mit Frau Herrman möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:

    Herr Johannes B. Kerner beklagt, Frau Herrman weiche den Fragen aus.

    Nun, das ist vielleicht nicht gerade schön wenn man die Show

    mit der Antwort etwas aufpeppen wollte. Schön wäre anscheinend gewesen, wenn Frau Herrman die gesamte*-u-u-p-s-*Zeit in positivem Licht geschildert hätte. Laut Ihrer "Rede" hat Sie meines Wissens die*-u-u-p-s-*Diktatur verurteilt und nur die Stellung der Familie, Mütter usw. positiv beschrieben. Wobei es diesbezüglich auch negatives gab. Diese Meinung, obwohl ich sie nicht ganz teile, sollte doch in einer Demokratie erlaubt sein. Auch in einer "staatstragenden" Position wie die eines Nachrichtensprechers (ehem.). Auch diese haben doch (hoffentlich) eine eigene Meinung. Insofern finde ich die Reaktion v. Herrn Johannes B. Kerner

    kleinkariert, hilflos und unverschämt.

    Es ist ja auch vermessen jemanden wie Johannes B. Kerner an Themen wie Politik, Soziologie, Geschichte, Philosophie u.ä. scheitern zu lassen. Die Redaktion hätte ihm doch sagen sollen: Johann, dat kannst Du nich!!! Dat is nichts für kleine Kinder und "Schönredner".

    Ich möchte auch erwähnen, das Ihre Sendeanstalt keine Probleme darin sieht mir meine Zeit zu stehlen und Sendezeit mit Politikerinterviews füllt, bei denen häufig der Politiker auch den Fragen ausweicht oder sich in Standardsätze flüchtet. Auch hatte man bisher keine Berührungsängste mit Nazirichtern usw. Solche Personen wurden immer freundlich und zuvorkommend befragt, auch wenn sie sich nicht von ihrer Vergangenheit distanzierten.

    Obwohl ich die Meinung von Frau Herrman nicht in ihrer Gänze teile - glauben Sie mir bitte - bin ich bestimmt in meinem Demokratieverständniss nicht gefährdet, wenn eine solche Meinung über den Sender geht. Ich glaube durchaus in der Lage zu sein, mir eine eigene Meinung zu bilden. Das ZDF muß mir darin keine "Hilfestellung" geben.

    Und Personen die den gestellten Fragen ausweichen - das ist doch Zuschaueralltag. Welcher Journalist beim ZDF hat damit denn Probleme? Außer so seltenen Exemplaren wie Frau Illner und wenigen anderen sehe ich leider nur viele "Minutenmacher". Sendezeit gefüllt - Feierabend.

    Entschuldigen Sie meine harschen Worte, aber ich bin kein Alfred Biolek:; er hätte es bestimmt eleganter gesagt.

    Die Frage ist: Haben wir nun eine Geschichte oder nicht? Das 3. "piep" kommt nicht nur in S/W Filmen vor sondern war real. Also muß man auch darüber reden können. Auch das ZDF redet immer von Aufarbeitung. Wie soll das geschehen wenn viele Worte und Themen tabu sind? Ich kann ja auch nichts dafür, daß die Autobahnen unter dem Nationalsozialismus ausgebaut wurden. Und ich bin kein *-p-i-e-p-* nur weil ich die Autobahnen für zweckmäßig halte. Und ich habe damit auch nicht gesagt, daß ich die NS Zeit befürworte nur weil ich nichts gegen Autobahnen habe.

    In der Hoffnung auf eine echte, demokratische Kultur im ZDF mit widerstrebenden Meinungen und Mut zur Meinungsfreiheit.

    Mit freundlichen Grüßen

  • MS
    Michael Sadlo

    Hatte nur zufällig die TAZ aufgeschlagen. War interessiert, wie EH von links geprügelt wird.

    Respekt. Zeitungen sollten informieren, sachlich. Sehr gelungen, trotz, nein gerade wegen der Korrektur 15:30.

    Tatsachenwiedergaben.

    Habe ich heute vermisst - bei anderen.

    Schickt mir mal ein Probeabo.

  • D
    derkleinezuschauer

    Diesen Artikel hat das ZDF zensiert und gelöscht. Ich teste hiermit wie es hier mit der Meinungsfreiheit aussieht.

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bezugnehmend auf den Abbruch des Gesprächs von Johannes B. Kerner mit Frau Herrman möchte ich Ihnen folgendes mitteilen:

    Herr Johannes B. Kerner beklagt, Frau Herrman weiche den Fragen aus.

    Nun, das ist vielleicht nicht gerade schön wenn man die Show

    mit der Antwort etwas aufpeppen wollte. Schön wäre anscheinend gewesen, wenn Frau Herrman die gesamte*-u-u-p-s-*Zeit in positivem Licht geschildert hätte. Laut Ihrer "Rede" hat Sie meines Wissens die*-u-u-p-s-*Diktatur verurteilt und nur die Stellung der Familie, Mütter usw. positiv beschrieben. Wobei es diesbezüglich auch negatives gab. Diese Meinung, obwohl ich sie nicht ganz teile, sollte doch in einer Demokratie erlaubt sein. Auch in einer "staatstragenden" Position wie die eines Nachrichtensprechers (ehem.). Auch diese haben doch (hoffentlich) eine eigene Meinung. Insofern finde ich die Reaktion v. Herrn Johannes B. Kerner

    kleinkariert, hilflos und unverschämt.

    Es ist ja auch vermessen jemanden wie Johannes B. Kerner an Themen wie Politik, Soziologie, Geschichte, Philosophie u.ä. scheitern zu lassen. Die Redaktion hätte ihm doch sagen sollen: Johann, dat kannst Du nich!!! Dat is nichts für kleine Kinder und "Schönredner".

    Ich möchte auch erwähnen, das Ihre Sendeanstalt keine Probleme darin sieht mir meine Zeit zu stehlen und Sendezeit mit Politikerinterviews füllt, bei denen häufig der Politiker auch den Fragen ausweicht oder sich in Standardsätze flüchtet. Auch hatte man bisher keine Berührungsängste mit Nazirichtern usw. Solche Personen wurden immer freundlich und zuvorkommend befragt, auch wenn sie sich nicht von ihrer Vergangenheit distanzierten.

    Obwohl ich die Meinung von Frau Herrman nicht in ihrer Gänze teile - glauben Sie mir bitte - bin ich bestimmt in meinem Demokratieverständniss nicht gefährdet, wenn eine solche Meinung über den Sender geht. Ich glaube durchaus in der Lage zu sein, mir eine eigene Meinung zu bilden. Das ZDF muß mir darin keine "Hilfestellung" geben.

    Und Personen die den gestellten Fragen ausweichen - das ist doch Zuschaueralltag. Welcher Journalist hat damit denn Probleme? Außer so seltenen Exemplaren wie Frau Illner und wenigen anderen sehe ich leider nur viele "Minutenmacher". Sendezeit gefüllt - Feierabend.

    Entschuldigen Sie meine harschen Worte, aber ich bin kein Alfred Biolek:; er hätte es bestimmt eleganter gesagt.

    Die Frage ist: Haben wir nun eine Geschichte oder nicht? Das 3. "piep" kommt nicht nur in S/W Filmen vor sondern war real. Also muß man auch darüber reden können. Auch das ZDF redet immer von Aufarbeitung. Wie soll das geschehen wenn viele Worte und Themen tabu sind? Ich kann ja auch nichts dafür, daß die Autobahnen unter dem Nationalsozialismus ausgebaut wurden. Und ich bin kein *-p-i-e-p-* nur weil ich die Autobahnen für zweckmäßig halte. Und ich habe damit auch nicht gesagt, daß ich die NS Zeit befürworte nur weil ich nichts gegen Autobahnen habe.

    In der Hoffnung auf eine echte, demokratische Kultur im ZDF mit widerstrebenden Meinungen und Mut zur Meinungsfreiheit.

    Mit freundlichen Grüßen

  • S
    Stefan

    Für alle die das Zitat nicht gehört, bzw. gelesen haben, hier das Herman Orginalzitat von der JBK Homepage:

     

    ... Hermans Aussage laut dem vorliegenden Tondokument: "Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch eine Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauffolgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde.

     

    Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war eine grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt - das wurde abgeschafft." (Zitat Ende)

     

    Das ist ihre Aussage, von der der erste Teil durchaus nachvollziehbar ist. Leider hat sie es nicht geschafft, den zweiten, völlig diffus und dummen Teil des Zitats, klarzustellen. Mit einigen klugen Sätzen wären diese unsäglichen Vergleiche ausgeräumt gewesen, warum kamen die nicht?

     

    Man kann zu solch marktschreierrisch vorgetragenen Mutterthesen stehen, wie man will. Ich finde jedenfalls, dass ein solch rückwärtsgewandtes Familien bzw. Frauenbild abwegig und gestrig ist. Aber natürlich gibt es gute Gründe für solche Thesen, nur sollte es viel mehr darum gehen, das allgemein ein selbstbestimmteres Leben jenseits der Wirtschaft möglich wird. Eine gebührendere Wertschätzung sollte für alle gelten, die Kinder erziehen. Dazu gehört natürlich, dass nicht Ehen an sich finanziell gefördert werden, schon gar keine von Dinks (double income no kids), sondern Partnerschaften, die Kinder großziehen. Das Bild von den "Kinder tragenden Vätern, wie Kängeruhs" als neues Vaterbild, welches Senta Berger als positives Phänomen in die Runde warf, entspricht doch viel eher einem neuen modernen 'Mutterbild' bzw. 'aufgeklärten' Vaterbild' (während die Mutter gerne ins Büro geht, steht der Vater gerne am Herd ...) zum Glück hat sich da viel geändert, das blendet EH aus. ... Ihr Einwand, das wirkliche Wahlfreiheit wäre, wenn Familien ein Equivalent an Geld bekämen, wenn sie nicht den Kinderhort wählen, ist auch nicht komplett falsch, abgesehen davon, dass das Geld bei manchen Leuten nicht unbedingt bei den Kindern ankäme. Warum aber übergeht sie immer die Rolle der Väter heutzutage? Es gibt immer mehr Männer die gerne zu Hause bleiben würden, dies aber aus finanziell/steuerlichen Gründen eher selten können. Dieses ewige Kreisen um die Mutterfrage bei ihr ist einfach total penetrant und mir drängt sich die ganze Zeit die Frage auf, ob sie das nicht bald mal ihrem Therapeuten erzählen sollte.

    Der hinzugezogene Historiker hat, wie ich finde ganz vernünftig argumentiert und einfach als neutrale Instanz einige Punkte bezüglich Nationalsozialismus klargestellt. Wäre er ins Detail gegangen, hätte er auch noch die unsäglichen Aktivitäten um Lebensborn e.V. zum Erhöhen der Geburtenrate im dritten Reich, erwähnen können, vielleicht wäre da der eine oder andere weniger informierte Zuschauer hellhörig geworden ...

     

    Insgesamt bleibt doch ein sehr schales Gefühl zurück. Einerseits finde ich, dass die Medien schon viel zu lange auf diese Eva Prinzip Gemeinplätze eingehen. Die Geschichte scheint mir so jenseits aller ernsthaften Diskussion, dass man ihr kein solches Forum mehr einräumen sollte und ich muß zugeben, dass ich beim Anschauen gestern abend im ersten Moment sehr erleichtert war, als Kerner sie endlich rausgeworfen hat, weil das Gespräch immer absurder, festgefahrener und unerträglicher wurde. Und klar, als EH sagte 'wir sterben aus' und dann noch 'Autobahnen' gingen bei allen nur noch rote Lampen an ... Profitalker Kerner konnte oder wollte das nicht mehr anders auflösen ... aber das war sicher nicht geplant, sondern Kerner wollte vermutlich die Peinlichkeit vermeiden, dass einer der anderen Gäste zuerst das Studio verließ ... vielleicht mangelte es ihm hier auch an Kompetenz, die im üblichen smarten JBKtalk so noch nicht gefordert wurde ...

    Im Nachhinein, auch durch die zum Teil guten Kommentare hier, sehe ich die Rolle des Moderators jetzt doch noch etwas anders. Er insistierte tatsächlich unablässig auf Kniefall, Eingeständnis, Rückzieher und agierte letztendlich ziemlich selbstgefällig, dadurch wurden bei dieser Frau einfach noch verstärkt unsympathische Muster abgerufen ... ihre Reaktionen waren trotzig, stur und extrem rechthaberisch. Dabei wurde auch die Chance vertan solche Thesen, jenseits vom Nazivorwurf ernsthaft zu diskutieren bzw. zu widerlegen. All diesen Talks geht es letztendlich leider nur am Rande um die Themen, sondern zu oft um verdecktes Marketing. EH promotete eben ganz nebenbei ihr neuestes Buch ... der Rausschmiss wird ihre Verkaufszahlen nach oben katapultieren ... als Preis der Hexenjagd (@Rudi). Endlich gab es die dumme Gans, die wir für unseren Naziekel und immer unbeholfene Faschismusauseinandersetzung öffentlich hinrichten durften.

  • T
    Tim

    Eva sagt, sie wird verkürzt zitiert nach ihrer Pressekonferenz am 06.09.; sie hane das gar nicht so gesagt, "dass beim Adolf alles gut war".

    Aber am 09.09. hat sie der BAMS gesagt: "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft."

    Noch Fragen, obs Inszeniert war?

  • PS
    Peter Seefried

    Deutschland kurz vor der erneuten Teilung!

     

    Die Hermannfrage spaltet die Nation, fraglich ist nur, welcher Teil davon eher die braunen Züge trägt.

     

    Wenn Sendungen mit Krankheiten verglichen würden, dann war das gestern ein Hirnschlag. JBK werde ich zumindest nicht mehr anschauen. Es sei denn, er schafft es, bei E.H. in der NDR-Talkshow seine Fehler zuzugeben... ;-)

  • F
    Fritzsche

    Hexenjagd im TV.

    Meine Güte Kerner, die Gewürze Deiner Kochsendung wurden schon in der Nazi-Zeit verwendet.

    Schmeiße die Köche raus ! Journalismus null, Fußball null-trete zurück.

  • P
    Peter

    Hab gerade die Sendung in der Mediathek angeschaut. Bis kurz vor Schluss - bei dem künstlichen pseudomoralischen Anfall von Schreinemakers konnte ich es nicht mehr ertragen. Eva in der Schlangengrube. Vorgeführt von einem Ensemble überheblicher, gönnerhafter bzw. unbedarfter Akteure.

     

    Statisten wie Berger, bei der fast jedes Wort zuviel war. Ihr Zitat: "Glück ist, seinen Anlagen gemäß gebraucht zu werden." Danach hätte sie sich konsequenterweise in Luft auflösen müssen. Um wirklich mitreden zu können, sollte sie die Sekundärliteratur am besten auswendig lernen. Und wenn mich mein Sohn nach dem Geist der 68er fragt, werd ich vermutlich nicht als erstes "Senta Berger" sagen, auch wenn sie sich gerne damit schmücken würde.

     

    Giftschlangen wie Schreinemakers, der man eigentlich zutrauen sollte, dass sie die manchmal unvorteilhaften Aussagen einer im Kreuzfeuer stehenden Hermann richtig interpretieren kann, das aber nicht tut, sondern diese als Munition für einen Zickenkrieg hernimmt. Es wirkt auf mich, als wäre ihr diese Rolle von Anfang an in dieser Sendung zugedacht. Und sie hat gut funktioniert.

     

    Barth, so witzig wie er auch ist, fand ich hier auch etwas fehl am Platze. Seine Einwürfe auf lustiger Ebene fand ich unpassend, was ihn an der Stelle so in die Rolle des Pausenclowns drückte, auch wenn dann hinterher von ihm etwas Sachliches dazukam.

     

    Wippermann, der selbstgefällige Historiker, war sicher auch nicht auserkoren, um Eva Hermann zu gefallen, das konnte man ihrer Mienensprache entnehmen.

     

    Aber die größte charakterliche Offenbarung war für mich ganz klar Kerner selbst. Ein Moderator sollte die Emotionen mäßigen, und nicht auf die billige Tour einen Hexenprozess abziehen. Im Gegensatz zu am Rande beteiligten Schauspielern, die nicht wissen was sie tun, weiß Herr Kerner das sehr wohl. Für mich charakterlich enttäuschend, ein Wolf im Schafspelz. Anstatt seine Sendung endgültig auf Bild-Niveau festzunageln hätte er locker helfen können, Frau Hermanns Aussagen zu relativieren, und die ganze Show damit auf einer anderen Ebene angesiedelt. Der Brückenschlag zwischen Können und Wollen blieb aus, stattdessen kam seine penetrante Forderung nach der öffentlichen Selbstgeißelung. Beurteilt man einen Moderator danach, welche Zielgruppe er damit von oben bedient, so erinnert mich das auch an etwas.

     

    Eva Hermann hat tapfer das Schmierentheater ertragen, und sich versucht auf der sachlichen Ebene zu rechtfertigen. Die meisten Angriffe hat sie bravorös pariert. Aber zu guter Letzt hat ironischerweise ein Statement zum journalistischen Glatteis der Nazizeit dazu geführt, dass Frau Schreinemakers das (bewusst oder unbewusst) missverstand, sich aufplusterte und sofort die Gunst der Stunde nutzte um ihr Tor zu erzielen. Zumindest sahen manche Zuschauer den Ball hinter der Linie.

     

    Warum reg ich mich eigentlich so darüber auf? Vielleicht weil das Tabuthema NS-Zeit hier eine Blüte getrieben hat, die erkennen lässt, dass die Basis des braunen Denkens sich nicht immer als solche zu erkennen gibt.

    Hat hier irgendjemand Jehova gesagt?

  • S
    Sandra

    Dabei weiss doch jedes Kind: TV macht doof! Deswegen rege ich mich schon gar nicht mehr auf. -Gucken, am besten nicht denken, schmunzeln und wieder vergessen. Nur so konnte ich Kerners "investigativen Jounalismus" bisher ertragen. Gestern aber war selbst ich fassungslos! (Obwohl mein Gehirn schon auf stand by modus war)Diese Gäste! Diese Polemik! Diese Doppelmoral! Fangen wir an mit den Gästen: SB, MS,MB: eine ehemalige nicht alternwollende Pornodarstellerin, eine nicht verurteilte Betrügerin und einen nicht im Zusammenhang redenen Comedien! Ich glaube für jeden dieser Gäste war das gestrige Thema ein wenig zu schwer, zu interlektuell! Hut ab vor Frau H., sie blieb gelassen, auch wenn SB nicht den Anstand hatte sie ausreden zu lassen, MS sich so darstellte wie sie immer tut: zähnezusammengebissen peinlich und vom diskussionsbeitrag MB´s mal wohlwollend abgesehen (er ist schließlich ein Comedien!) konnte in dieser Runde doch nun wirklich jeder andere nur gewinnen - bis auf Kerner, der selbst in diesem Kreise die Peinlichkeiten noch überbieten konnte. Kerner ist vom Journalisten zum Möchtegernweltkorrekturbestimmer mutiert und ließ nur die Antwort zu, die er hören wollte. Wer nicht das sagte was Senor Kerner hören wollte, wich aus, ist Nazi, muss gehen. Mit neutraler Berichterstattung, bzw. einer gutgeführten Diskussion hatte dies nichts zu tun. Peinlich, Peinlich.

    EH ist verbal vielleicht nicht so geschickt - aber sie konnte doch wohl klarstellen, dass sie kein rechtes Gedankengut in sich trägt!Punkt! Alles andere ist Ansichtsache - fertig! Und wenn die Steinewerfer aus der ersten Reihen meinen:"Autobahn geht garnicht", tja dann liebe leut verzichtet auf Kindergeld, esst viel Fleisch und meidet die Autobahnen. Bin ich ein Nazi weil ich die Autobahn nutze? Und wer gehen möchte, weil er intolerant anderer Meinungen gegenüber ist,weil ihm keine Argumente einfallen, weil er selbst gedankenlos und unproduktiv ist, bitte ... da ist die Tür. Demokratie ist auch toleranz und respekt gegenüber anderen Meinungen. Und wer so wie Kerner und dessen Gästen auf Spatzen losgeht, der hat meineserachtens ein viel größeres Problem als EH, die einfach nur ein wenig "durchgeknallt" ist. Über das EHPrinzip schmunzel ich und vergesse, weil ... ist für mich nicht wichtig und die Gefahr einer Weltherrschaft durch EH ist für mich gerade noch im tragbarenen Risikobereich. Aber für Kerner und seine Steineschmeisser schäme ich mich und ich bin froh kein Journalist zu sein, denn dann würde ich mich nicht nur für mich sondern auch für meinen ausgewählten Berufszweig schämen. Wenn auf diese Art und Weise mit Meinungsäußerungen im Fernsehen umgegangen wird, sind wir wieder viel näher an der Geschichte als uns allen lieb ist.

     

    Mein Fazit:

    schlimmer geht Kerner (n)immer!

  • SS
    Sören Strödel

    Die Austreibung...

     

    des "bösen braunen Geistes" bei Eva Herman durch die exorzistische Beflissenheit eines Johannes B. Kerner (er trinkt Tafelwasser und ernährt sich bewußt mit Geflügelwurst) hat im ZDF ihren Höhepunkt erreicht.

     

    Man könnte es auch den Versuch einer öffentlichen Entnazifizierung im 21. Jahrhundert nennen. Massenmedial und publikumsaffin in einer kreuzverhöhartigen Dramaturgie umgesetzt. Rede und Gegenrede werden nicht mehr hinter verschlossener Tür gehalten, nein, das ZDF bietet Sendeplatz und Studio sowie illustre Zusatzgästegarnierung an, damit sich eine Frau Herman heißlaufen und ein Kerner die Letzte Instanz mimen kann.

    Es sei dahingestellt, welche Meinung Frau Herman vertritt und ob ihre hahnebüchenden Vergleiche nicht auch auf dem zweiten Bein anfangen zu hinken. Schädlich für sie selbst und für ein klares Geschichtsempfinden in unserer Gesellschaft ist nur die breite Massenmedien-Präsenz, die dieses heikle Thema und eine belanglose, zuweilen auch untalentierte Autorin einnimmt.

    Bedenklich ist diese Show und die folgende Stigmatisierung, die ein von unseren Gebühren getragener öffentlicher Sender zu verantworten hat - nur - das unterstellen wir hier einfach mal - um wieder mal richtig Quote zu machen. Denn auch das ZDF hat mit lauen Talksendungen und einem profilneurotischen Talking Head am späten Abend eine gewisse Rentabilitätspflicht nachzuweisen. Und sei es nur, das sich ein derartiges Format für den Unterhaltungs- und Informationswert des Zuschauers lohnt. Ein Ziel war doch von vornherein erkennbar: Frau Hermanns eigener Eklat durch weitere Äußerungen und Öffentlichmachung geheimer Reichsfamilien-Phantasien und/oder die endgültige Verbannung einer Ex-Nachrichten-Vorleserin aus dem öffentlich-rechtlichen Senderaum.

    Ersteres hat Eva Herman durch ihre gute Darstellung einer ferngesteuerten Medienmaschinerie überwunden, Zweiteres wurde durch Chefexorzist und öffentlich-rechtlichem Personalterminator Kerner erledigt. Und Eines muss sich der Johannes B. auch nicht mehr nachsagen lassen - das er nicht nur ein feiner Fabulierer sondern auch manns genug für die groben Jobs ist.

     

    Eben ein ganzer Kerl - dank gesunder und bewußter Ernährung mit Geflügelwurst und Tafelwasser.

     

    Und Dank der Resteverwertungstheke (mediathek) auf zdf.de können wir uns auch nachträglich noch Gedanken zum Gewesenen machen. Machte sich die Eva Herman übrigens auch. Aber sie war mental nicht so frei, es beim Kerner live zu tun. Zumal die Möglichkeiten, etwas Gesagtes zurückzuspulen, nochmal zu wiederholen, bei Nichtverstehen nochmal zurückspulen...in einer Live-Diskussion eher begrenzt sind. Hat sich mal jemand die Arbeit gemacht, das Kerner-Gedöns aufzunehmen und auf Sinnfreiheit zu prüfen, vorzuspulen, rückwärts laufen lassen, zusammenzuschneiden, wieder vorspulen... ?

     

    Mahlzeit und weiter im Programm!

     

    PS.: Alle GEZ-Gebührenpflichtigen sollten dem ZDF eine Rechnung stellen, über den Kostenanteil der JBK-Sendezeit - denn diese Aktion gehört ins Personalbüro...

  • SR
    S. Ripster

    Medienpolitisch gesehen war diese Sendung eine Farce, eine zugegeben dumme Farce.

     

    Man mag nicht allen Thesen Frau Hermanns zustimmen, aber eines muss man ihr zu Gute halten. Sie stochert in alten Wunden rum, in denen gestochert werden muss. Die Emotionalität aller Anwesenden hat doch deutlich gezeigt, dass wir hiermit etwas in der Kiste haben, mit dem nicht jeder offen umgehen kann.

     

    Aber im Prinzip sollte man es locker sehen. Die deutsche Diskussionskultur wird an einigen Ecken wie gestern im ZDF geprellt und an anderen weiterhin hoch gefeiert. Und eigentlich ist doch alles wie immer: Einer sagt was, der andere findets scheisse. Wenn die Welt doch nur immer so einfach wäre.

  • T
    Tim

    Für eine "Inszenierung" spricht ja tatsächlich, dass hauptsächlich daran rumgewurstelt wurde, was E. Hermann bei der berühmten Pressekonferenz am 06.09. sagte, bzw. dass Hermann seitdem immer wieder versucht "klarzustellen", dass sie das mit den "guten Sachen" unterm Adolf so ja nicht gemeint habe.

    Wenn sie es nicht so gemeint hat, warum hat sie es dann 3 Tage später, am 09.09. in der BAMS nochmal genauso wiederholt?

    Zitat: "Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war, dass Werte, die ja auch vor dem Dritten Reich existiert haben, wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft." (http://www.bild.t-online.de/BTO/leute/2007/09/09/herman-eva/muetter-werte-skandal,geo=2460722.html)

    Kerner hätte ihr einfach dieses vorhalten können, und die Sache wäre erledigt gewesen. Dann hätte es aber keine solche Quote gegeben...

  • A
    Annon

    Ein abgefackter Moderator, Eva Herman, ein verschrumpelter Hals, eine Alkoholikerin, eine Comedian-Witzfigur. Die öffentlich-rechtlichen haben jetzt ein neues Unterhaltungsformat. Inquisition am Abend! Fehlt eigentlich nur noch das Lied vom Tod.

    Wer heute noch öffentlich für den Fortbestand von Handwerkskammern, Kindergeld, Ehegattensplitting oder Krankenversicherung für Rentner eintritt oder darüber spricht, wird so wie Eva Herman, an dieser Institution nicht mehr vorbeikommen. (Alles Errungenschaften der NS-Zeit, z.B. dienten die Handwerkskammern dem NS-Regime der Kontrolle und Lenkung der Handwerkerschaft. Dieses Instrument macht zwar heute keinen Sinn mehr aber warum es abschaffen? NS-Embleme sind in dieser Deutschen Multi-Kulti Demokratie immer noch gut für die Quote.

  • B
    Björn

    Nur mal so zur Info an den Verfasser: Das Thema sollte nicht Eva Hermans Buch sein, sondern über die Rolle von Mann und Frau. Insofern muss man von Berger nicht verlangen, dass sie sich nicht vorbereitet hätte, um die Bücher zu lesen. Anderer Punkt: Der Link bricht zwar ab mit Hermans Abgang, Sendung kann aber fortgeführt werden über den nächsten Link mit Mario Barth.

  • RC
    Rudolf Carstens

    Arroganz und Machtgehabe

     

    Nur so kann man das von Herrn Kerner offensichtlich inszenierte Hinauskomplimentieren von Frau Herrmann einordnen. Man muss nun nicht unbedingt Mitleid mit der Interviewten haben, die für eine fette Gage zu einer sicher auch gewollten Selbstdarstellung kam. Aber das Niveau der TV-Talker ist wirklich unerträglich geworden. Doch was kümmert die Meinung der Zuschauer schon die Sendeverantwortlichen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen präsentiert sich immer wieder als Wagenburg, die uneinnehmbar ist und sich von TV-Kultur immer weiter entfernt.

  • Z
    Özlem

    Es ist beängstigend, was alles unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit geäußert werden darf. Schlimmer noch ist, dass ein öffentlich rechtlicher Sender eine hervorragende Plattform für Eva Herman und ihr chauvinistisches Gedankengut bietet.

    Dieses konstruierte Medienszenario beweist wie sehr nach Hermanschen Aussagen gelechzt wird und versetzt mich in einen Zustand der völligen Ohnmacht.

  • IN
    Ihr Namestephanie

    Ihren Kommentar hier eingeben

    die kerner-show war vielleicht ein netter zeitvertreib, mir ist allerdings nicht ganz klar warum man frau herrmann immerwieder eine solche plattform zur verfügung stellt um sich selbst zu inszenieren. und wofür waren die anderen gäste da?

    viel beizutragen hatten sie ja wohl nicht. der rausschmiss war gut geplant, das allgemeine gewissen ist wieder beruhigt.

  • K
    Kai

    Ihr Artikel zur besagten JBK-Sendung ist meines Wissens der einzige authentische Bericht über den fehlgeschlagenen Versuch, E.H. in die rechte Ecke zu bugsieren. Ich nehme ihr ab, daß sie sich vom Nationalsozialismus distanziert. Und ich respektiere ihren Mut, als quasi Vorverurteilte (noch dazu in einer "Talkshow") vor die Kamera zu treten. Allerdings hätte sie wissen müssen, daß sie auf ihre umstrittenen Äußerungen festgenagelt werden würde. Leider hätte sich E.H. in besagtem Zitat etwas zusammenhängender äußern müssen, so daß die Medien dieses nicht hätten nach rechts zurechtbiegen können.

     

    Das der Verabschiedung von E.H. noch während der Sendung die Selbstverabschiedung von S.B. mit der Begründung, sie hätte die Bücher nicht gelesen und könne deshalb nicht ernsthaft über das Thema diskutieren, zeigt die Schwäche der übrigen Gäste und auch des Moderators. Offenbart wurde, daß oben gesagte - um Inhalte der Bücher von E.H. sollte es gar nicht gehen.

     

    Im Übrigen habe ich mich gefragt, was neben S.B, M.S. ein Herr M.B. in der Sendung verloren hatte. War der Stuhl übrig?

  • B
    bbux

    Eva Herman steht sich irgendwie wohl selbst im Weg. Auch wenn ich ihre seltsamen Ansichten über das angeblich erstrebenswerte Leben von Frauen unerträglich und geradezu einfältig finde, so muss ich doch sagen, dass die Angriffe gegen sie über das Ziel hinaus schießen. Sie hat sich in der Sendung laut und deutlich mehrfach von den Nazis im 3. Reich wie von den Rechtsradikalen der heutigen Zeit distanziert und sich dagegen verwahrt, von ihnen vereinnahmt zu werden.

     

    Kerner wollte Herman aber ganz offensichtlich nur auf den einen Satz festnageln - sie wollte genau darauf nicht wunschgemäß antworten. Warum auch immer. Den "Rauswurf" konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, das wirkte doch sehr gewollt und aufgesetzt. Peinlich, wenn man so etwas für die Quote nötig hat!

     

    Fazit: Ich werde auch in Zukunft die langweiligen Sendungen von Kerner und die eigenartigen Bücher von Herman meiden.

  • BL
    Burkhard Lehde

    Kerner wollte Frau Herman eine Chance geben, ihre krausen Äusserungen zu entwirren und aus der Schlinge zu entkommen.

     

    Das war nicht möglich, weil Frau Herman eben nicht unabsichtlich in Nazi-Fahrwasser geraten war sondern sehr bewusst auf dieser Welle steuert,

     

    Als Kerner das klar wurde, hat er sich gesagt "Ok, versucht habe ich´s, geht aber nicht. DAS muss ich mir jetzt in meinem Wohnzimmer nicht weiter antun!"

     

    Für mich folgerichtig und ich hätte ebenso gehandelt.

  • M
    Mathias

    nach 10 minuten sendung hatte ich das gefühl einer inquisition bei zu sitzen, deren ziel es war frau herman zum widerruf einer aussage zu zwingen, die sie niemals getätigt hat. galilei hatte wenigstens seine aussage über die kugelgestalt der erde tatsächlich getätigt. frau hermans aussage - zugegebener maßen durch ihre freie rede bei der pk zum buch unglücklich formuliert - war jedoch, dass die nazis die rolle der frau pervertierten und in der nachkriegszeit deshalb alles was die frau in eine konservative rolle bringen könnte, abgelehnt werden MUSSTE. aber zuhören wollte ja in der runde niemand. im besonderen war ich von diesem prof. angewidert, der sich so dermaßen als selbstgefälliges a****loch präsentierte.

  • R
    Roman

    Stimmt, das mit web.de ist mir auch aufgefallen. Ich wunder mich auch warum Taz den Satz; "Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden." übernommen hat.

     

    Lieber fehlerhaft kopieren als seblst zeitintensive Recherche zu betreiben?

     

    Naja, alles in allem kann man wenigstens darauf vertrauen, das Taz die Plattform an sich kritisiert. Kerner kann man einfach nicht ernst nehmen.

     

     

    ***Anmerkung des Autors: Die kritisierte Stelle hatte ich von der Nachrichtenagentur übernommen. Beim erneuten Nachhören habe ich auch den Eindruck gewonnen, dass dieses indirekte Zitat unzutreffend zusammengefasst ist. Das ist eigentlich für Agenturen sehr ungewöhnlich. Ich habe sie rausgenomme, danke für den Hinweis.

  • K
    Katrin

    Es ist wirklich unglaublich, wie sich doch Wahrnehmungen unterscheiden. Dass Eva Herman, doch mal etwas weniger wie eine sture Göre hätte auftreten sollen, JBK wie immer anwiedernd aalglatt war und die anderen Gäste, bis auf Senta Berger extrem überflüssig waren müsste doch eigentlich gar nicht mehr gesagt werden. Ich weiß auch garnicht wieso der Professeor soviel Anstoß findet. Der war doch der einzige, der wirklich Ahnung und eine Meinung hatte. Alle anderen konnten doch nur Halbwahrheiten und Ungenauigkeiten von sich geben. Zum einen, hätte Frau Herman etwas einsichtiger und zugänglicher auftreten sollen und zum anderen hätten Gäste wie die Schreinemakers aber wie immer auch JBK ihre Profilierungssucht ein bisschen unterdrücken können. Mir hat die Show außerdem gezeigt, dass wir zum Thema Nationalsozialismus alle extrem sensibilisiert reagieren, so dass oftmals keine wirklich produktive Debatte entstehen kann.

     

    Ach ja, noch zum Publikum; Immerwieder beweisen diese hirnamputierten Freaks, wie schlecht doch JBK und diese Show ist. Es wäre hier von allen Seiten ein bisschen mehr Objektivität angebracht gewesen.

    Und die gestrige Show hat mir mal wieder klar gezeigt, dass Kerner abgesetzt werden muss.

  • R
    Rüdiger

    ...wie mit einem Artikel, den ich heute auf GMX las...es wird scheinbar viel kopiert...

     

    *** Anmerkung der Redaktion: Das Verwenden von Nachrichtenagenturmaterial ist allgemeiner Standard. dpa ist für diesen Zweck gegründet worden, von der Presse selbst.

  • CE
    Claas Eimer

    Kerner, bleib bei Deinen Köchen

     

    Die gestrige Show endete mit dem Rauswurf von Eva Hermann. Mit der notwendigen Distanz und der Bereitschaft, sich mit echten Gesprächsinhalten zu beschäftigen endete die Sendung aber eher mit der Selbst-Demotage des Moderators Kerner.

    Um eines vorwegzunehmen: Ich teile nicht das Gedankengut von Frau Herman. Jede Art nationalsozialistischen Denkens verabscheue ich zutiefst. Aber um Inhalte ging es in der Sendung ja nicht. Es ging darum, ein vorgefertigtes Bild zu bestätigen. Nicht um Dialog, sondern um Verurteilung.

     

    Punkt 1: Die Gästeliste

    Den Beitrag einer wie immer schön anzuschauenden Senta Berger hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Wie zu solch einem kritischen Thema jemand eingeladen werden kann, der sich nicht einmal die Zeit nimmt, die Bücher zu lesen ist mir ein Rätsel. Wenigstens hier hat Herr Kerner am Ende der Sendung zur Aufklärung beigetragen: Promotion für den nächsten Film von Frau Berger, am Samstag im ZDF.

    Mario Barth ist immer lustig, auch wenn sich seine Fernsehauftritte auch im Dialog auf Elemente seiner Bühnenshow reduzieren. Unterhaltsam? Ja. Angemessen in diesem Zusammenhang? Auf keinen Fall.

     

    Punkt 2: Aufnehmen des Gesagten

    Oberste Pflicht des Moderators: Die Diskussion steuern, und zwar nicht nach vorgefertigten Textkarten, sondern entsprechend des gesprochenen Wortes. Hier hat Kerner versagt.

    Frau Hermann hat sich mit aller Deutlichkeit von den Inhalten des Nationalsozialismus distanziert. Punkt. Das immerhin in voller Länge vorgetragene Zitat ist sicherlich in sich unlogisch und widersprüchlich. Auf jeden Fall aber eher ein Beleg dafür wie gefährlich es ist, eine Meinung auf einem Zitat zu begründen, das aus dem Zusammenhang gerissen ist. Sicher wäre es hilfreich gewesen, wenn Frau Hermann hier eine unglückliche Formulierung eingestanden hätte und sich nicht als Rechthaberin präsentiert hätte. Trotzdem: Einen weiteren Angriff gibt das Zitat in Verbindung mit der ihrer Distanzierung vom braunen Gedankengut nicht her. Ende der Sendung?

     

    Punkt 3: Manipulation

    Dies hat die Kerner-Redaktion sicher im Vorfeld erkannt und Kerner entsprechend präpariert. So konnte die NS-Diskussion weiter geführt werden, nämlich mit weiteren Zitaten. Eva Hermann nun aber rechtes Gedankengut z.B. durch ihre Verwendung des Wortes "gleichgeschaltet" anzudichten ist pure Manipulation. Sie hat ja Recht, wer auf Seiten der FAZ oder des Spiegels sucht, findet diese Begriffe. Unsere Medienlandschaft in den Händen rechter Demagogen? So weit ist es doch sicher nicht. Und hier zeigt sich das ganze Dilemma der Sendung: Es wurden keine wirklich falschen und gefährlichen Aussagen registriert und dann mit der Person von Frau Hermann in Verbindung gebracht. Sondern es wurde intensiv nach Zitaten geforscht, die diesen Bild unterstreichen. Unabhängig davon, ob diese Zitate nun Ausdrücke des allgemeinen Sprachgebrauchs sind oder nicht.

     

    Punkt 4: Chaos

    So treibt man jemanden in die Enge und verleitet zum verbalen Selbstmord. Natürlich habe auch ich fassungslos ihre Argumentation mit der Autobahn angehört. Was Sie aber sagen wollte ist doch, dass es zahllose Dinge und Wörter gibt, die im dritten Reich genutzt wurden. Und die heute immer noch genutzt werden und daher einfach keinen Bezug zulassen. Dies am Thema der Autobahn zu konkretisieren ist dumm. Ihr Beispiel aber grundsätzlich richtig. Sie hat ja die Schrecken des dritten Reiches in keiner Weise relativieren wollen durch die Segnungen der Autobahn.

    Die Reaktion auf diesen Ausspruch aber zeigt erneut das Dilemma der Sendung. Begierig haben sich alle Beteiligten auf diesen Ausspruch gestürzt und Frau Hermann erneute eine Aussage in den Mund gelegt, die sie inhaltlich nicht getätigt hat. Auch hier hätte ein Nachfragen und klar stellen ausgereicht, eine faire Debatte zu führen.

     

    Die Aussagen von Frau Hermann sind zum Teil wirr und ungeschickt. Dumm und verwerflich ist aber die Reaktion der Gesprächsrunde und vor allem des Moderators, die nicht hinterfragen, sondern begierig Vorurteile bedienen.

     

    An dieser Stelle habe ich übrigens die Sendung ausgeschaltet, da ich diese Art der öffentlichen Niedermachung nicht mehr ertragen habe. Unfair und inkompetent. So habe ich das große Finale verpasst - eine Demütigung für Frau Hermann und für mich das Ende des Moderators Kerner.

     

    Trägt Frau Hermann nun rechtes Gedankengut in sich? Ich weiß es nicht. Diese Sendung hat zur Beantwortung dieser Frage gar nichts beigetragen. Sie hat aber spannend und plakativ demonstriert, wie einfach es ist, einen Menschen öffentlich zu demontieren. Wie viel leichter es ist, nicht zu hinterfragen sondern Vorurteile zu bedienen.

     

    Was bleibt ist immer hin eine echte Lehre:

    Schuster, bleib bei Deinen Leisten. Oder: Kerner, bleib bei Deinen Köchen! Sie haben hier als Moderator und Journalist schlicht versagt.

  • IG
    Ingo G. Ignatzi

    Hatte Ihr Blatt nicht aus dem "Eva-Prinzip" das "Eva-Braun-Prinzip" gemacht? Hatten Sie nicht in forderster Front die Sau Eva Herman durchs Dorf getrieben? Und jetzt schreiben Sie die Sau zum Opfer? Also heuchlerischer geht es nicht mehr! Aber selbstgefällige Heuchelei ist das Markenzeichen fast aller Anhänger Ihrer politischen Couleur. Ich glaube kaum, dass Sie den Mut haben, diesen Kommentar zu veröffentlichen.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Dazu gehört kein Mut.

     

    So sind wir Deutschen nach '68:

    Wir lieben das Suhlen in der Schuld für die Nazis und ihre verabscheuungswürdigen Verbrechen. Aber wir Deutschen lieben seit jeher noch Eines: tragische Helden. Und da haben wir jetzt den Salat und das Dilemma. Volkes Stimme äußert sich in Blogs und Kommentaren fast ausschließlich für Herman. Vielleicht nicht in der Sache, aber in der Sympathie. "Wofür bist Du Jeanne d'Arc?" hat die Schreinemarkers gestern Herman gefragt. Wenn Sie heute in die Zeitung schaut - sogar in die antifaschistischen, kann sie es lesen.

  • HK
    hugo kobusch

    liebe taz redaktion,

     

    genau wie in eurem bericht beschrieben kann man sich des eindruckes nicht erwehren, dass die ganze geschichte konstruiert war.

    in unserer ach so demokratischen fersehlandschaft ist es wohl nicht mehr opportun eine eigene meinung zur geschichte zu haben (hups, da könnte man auch schon wieder rechtes gedankengut vermuten, ich versichere ist aber nicht so)

    aus meiner sicht ging es an diesem abend um eine öffentliche hinrichtung einer kollegin, die nicht die richtigen antworten geben wollte oder konnte, aber genau da sehe ich doch potential für einen moderator das rauszukitzeln was wirklich hinter diesen aussagen steckt. da hat jbk mal wieder kläglich versagt (wie immer eigentlich, wenn es um wirklich etwas geht oder er gefordert wird)

    tja, und das senta angekotzt war ist nur verständlich, sie und der rest wurden nicht ausreichend gewürdigt und standen diesen ständig in eine richtung gehenden fragen unwissend oder sogar gelangweilt gegenüber, mein gott was wäre gewesen wenn eva nicht das unwort "autobahn" und nazi gesagt hätte? richtig, die sendung hätte sich da eingereiht wo alle anderen folgen auch schon lagern, im archiv des trivialjournalismus.

    vielen dank, dass sich die taz da nicht mit hineinziehen lässt.

  • MW
    Mirella Wepf

    Auch ich möchte mich für diesen recht objektiven Bericht bedanken. Man kann von Herman halten, was man will, aber ich bin entsetzt, wie schlecht man dieser Frau wirklich zuhört. Diese kollektive Blindheit und Selbstgefälligkeit ist mir unheimlich. Kerner und seine Redaktion haben einen schlechten Job gemacht. Die falschen Gäste fürs Thema eingeladen und/oder schlecht moderiert.

  • PB
    Peter Burkart

    Es war eine heuchlerische pseudodemokratische Veranstaltung. Mit fast nur Gutmenschen die mit aller Gewalt versuchten die Frau Herman in eine politsche Ecke zu treiben. Das ist einfach mißlungen und für die Darsteller gibt es nur eine Beurteilug "Mangelhaft". Frau Herman war in dieser Runde, die einzige, die sich da positiv abgehoben hat und ich sah in Ihr kein braunes Gedankengut, im Gegenteil, sie hat sich des öfteren davon distanziert. Worum es bei den anderen ging konnte ich nicht nachvollziehen. Und unsere selbst-

    herrlichen Demokraten sollten sich doch mal fragen, worum es Frau Herman geht. Es ging Ihr um den Zerfall der Gesellschaft (wo sie Familien politisch ansetzt). Ob man mit Ihr inhaltlich darüber übereinstimmt, sei mal dahingestellt, aber können unsere Demokraten noch nicht mal ab, eine Wahrheit anzusprechen? Oder reagieren deshalb so panisch, weil sie auch dies mit zu verantworten haben und versuchen, unser kaputtes System mit aller Gewalt zu erhalten. Und Menschen die dann diesen Dreck ansprechen werden halt dann in die braune Ecke gestellt. Auf mich wirkte die Frau Herman, als die ehrlichste von allen in dieser Runde. Und über unsere Lügner und Heuchler in der Politik rede ich hier erst mal gar nicht.

  • MH
    Michael Hauck

    Nach der Kerner-Sendung vom 09.10. muß man bilanzieren: dieser Frau ist nicht mehr zu helfen. Ich nehme ihr ja sogar ab, dass sie das (real existierende) Nazi-Regime als solches nicht für gut heißen mag. Aber die Tatsache, dass sie einerseits die selbe Terminologie benutzt und andererseits bei so konservativ-reaktionären Organisationen, wie dem "Forum deutscher Katholiken" auftritt, lässt zumindest vermuten, dass Frau Hermann den rechten Ideen sehr viel näher steht, als sie selbst behauptet. Vielleicht träumt sie ja von einem Nationalsozialismus mit "menschlichem Antlitz". Etwas ähnliches, nur ganz links, ist letztes Jahrhundert schon einmal gescheitert. Und zum Thema Jobverlust: Frau Hermann, bewerben Sie sich doch bei der "Jungen Freiheit", die haben sicher einen Platz für sie übrig!

  • B
    B.Hoffmann

    In einer großen deutschen liberalen Tageszeitung

    wird in einem Kommentar von einer "Sternstunde des deutschen Fernsehens" geschrieben...

     

    Dies war in meinen Augen eher eine Sternstunde in

    Sachen Demagogie !!

     

    Wenn man dazu noch die diversen Kommentare in

    diversen "seriösen" Tageszeitungen liest ist

    das für mich nur ein Grund mehr, diesem Staat

    den Rücken zu kehren !!

  • MB
    Markus Breitenstein

    Ausgerechnet auf taz.de den unreflektiertesten, offenbar aus der Agentur-Meldung, falschen Zitaten und ohne Ansicht der Sendung erstellten Artikel zum Thema zu lesen, befremdet schon. Das dieses Stückwerk dann auch noch ungeteilte Zustimmung erntet noch mehr. Natürlich ist die einhellige Empörung zum teil auch Heuchelei - aber wer dei Sendung gestern gesehen hat, muss auch gestehen, dass Hermans Einlassungen von beinahe unerträglicher Dummheit waren und Kerner (egla wie man zu ihm steht) am Ende letztlich nur zwei Möglichkeiten blieben: Entweder Herman weiter ihren Unsinn verbreiten lassen, die drei anderen Gäste verlieren und sich heute vom Feuilleton schlachten lassen, weil als Bekenntnis zu Hermans verwirrten Thesen gedeutet worden wäre) - oder sie eben freundlich zu verbschieden. Wer behauptet, er habe diese - mit Sicherheit auch für unangenehme - Szene geplant, kann nicht bei Sinnen sein (oder hat die Sendung nicht gesehen...)

  • J
    Jasmina

    Schreinemakers : oberpeinlich ! Wie sie nach jedem ihrer dümmlichen Statements immer effektheischeind ins Puplikum geschaut hatte ! Mario Barth : er ist ja tatsächlich so "einfach", wie er sich in seinem Komikprogrammen immer darstellt (und ich dachte immer, das gehöre nur zum Programm), und Senta Berger : sie hat mich sehr enttäuscht. Ich hätte wenigstens von ihr erwartet, dass sie sich, ungeachtet des Themas, für Fairness einsetzt, denn diese gab es nicht, da sich alle, sich selbst profilierend, auf Eva Herman stürzten, und gar nicht zur Kenntnis nehmen WOLLTEN, dass sich diese mehrmals plausibel zu den Vorwürfen erklärte !

     

    Laut Eva Herman erwähnte sie den Nationalsozialismus nur im Kontext der Frage wie das denn gekommen sei mit dem Verfall der Werte. Und will man diese Frage beantworten, MUSS man sich die Deutsche Geschichte anschauen, sonst kann man das gar nicht herleiten !

    Denn natürlich sind unsere Werte deshalb verfallen, weil wir das krasseste Kontrastprogramm zum Dritten Reich herszustellen versuchten, das nur möglich war !

     

    Darüberhinaus : ich kenne die Bücher Eva Herman`s nicht, bzw. habe sie nicht gelesen. Ich muss auch nicht ihrer Meinung sein, um feststellen zu können, dass das gestern in der Sendung an selbstgerechtem und selbstgefälligem "Sich-Produzieren-wollens" seitens des Moderators und aller übrigen Gäste, nicht zu überbieten war. Man ging nicht im mindestens darauf ein was Eva Herman erklärte, sondern wiederholte ständig die gleichen effektheischenden Fragen, die sie aber schon längst beantwortet hatte.

     

    Wenigstens hat die Taz schnell erkannt (wenn sie auch sonst Frau Herman in die braune Ecke stellt), dass sie nicht in die gleiche Presche springen darf, wenn sie ihre Leser nicht vergraulen will. ZU offensichtlich war das was da gestern abging.

     

     

    Und finally :

    Tja, da scheint der Autor der Taz die Sendung selbst gar nicht gesehen zu haben, denn so hat das Eva Herman bezügl. der Autobahnen gar nicht gesagt ! Herman hatte den Medien vorgeworfen, gegen sie "gleichgeschaltet" zu sein. Diesen Begriff nutzen Kerner und Wippermann für den Vorwurf, bzw. die Provokation, sie nutze ja NS-Begriffe, der Begriff "gleichgeschaltet" sei von NS erfunden. Darauf bezog sich Herman, indem sie sagte, wenn man den Begriff "gleichgeschaltet" nicht benutzen dürfe, dürfe man auch nichtg über die Autbahnen fahren, die ja auch damals gebaut wurden.

     

    ***Anmerkung des Autors: Richtig, sehen Sie dazu bitte meinen Hinweis im Kommentar von Roman, 10.10.2007 15:30 Uhr

  • LP
    L. Peters

    Man muss natürlich auch nicht jeder Dummheit eine Bühne verschaffen. Frau Herman versteht das Geschäft anscheinend nicht, obwohl sie es kennen sollte. Oder sie versteht mehr, als man denkt....Sie will ihr Buch verkaufen. Eigentlich verkauft sich so ein zusammengeschraubter Ideologie- und Familienidyll-Wahnsinn nicht...Sie untermauert ihre Thesen mit pseudo-sozialwissenschaftlichen Untersuchungen und schiebt als kulturell-gelebtes Beispiel voran, in der NS-Zeit wäre nicht alles schlecht gewesen...die tollen Familienwerte. Das verkauft sich natürlich toll, sie hätte ja auch das alte Grichenland nehmen können...Aber jetzt, wo sie nicht nur provoziert und polarisiert hat, sondern als Person in so´ner, zugegebenermassen etwas zu sensiblen, Medienlandschaft geprügelt wird, versteht sie es nicht, sich da durch zwei Sätze der Klarstellung raus zu manövrieren. Nein, sie fährt den Karren mit "Autobahn" und "gleichgeschaltete Presse" noch weiter in den Dreck. Und das war amateurhaft und dumm. Und das kann auch nicht mehr ihr Konzept von "Promotion" für ihr Buch sein, oder?

  • LM
    L. Michelbacher

    Habe aber eine Frage:

    Wieso sind große Teile des Artikels identisch mit

    einem "Artikel" auf web.de?

     

    Und dem auf fr-online.de?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Weil er sich Materialien der Nachrichtenagentur dpa bedient.

  • L
    lina

    ich stimme nicht mit frau hermanns thesen überein. aber das gestern war ein hexenprozess. unterstes niveau aller beteiligten.

  • R
    Rudy

    Also auch ich habe mir das gestern Abend angetan bei einer " Hexenjagd " zugegen als Zuschauer zu sein.

    Für was zahle ich meine GEZ-Gebühren eigentlich.

     

    Frau Herman wirft doch Fragen zu unserer Gesellschaft auf und reflektiert diese, und positioniert sich und das ist erstmal gut so!

     

    Man fahre doch mal nachmiitags über Land, kurz nach Ende der Schule und was sieht man, jede Menge unbeaufsichtigter Kinder meist aus Scheidungsfamilien die da abgammeln bis Papa oder Mama von der Arbeit nach Hause kommen.

     

    Was sind das für Werte, Ursachen und Wirkungen der 68er.

     

    Auch meine Mutter war nur " Hausfrau " von mir aus hätte da mein Vater auch nur " Hausmann " sein können da hätte ich null Problem mit.

     

    Es geht darum sein Leben so zu gestalten wie man es in Verantwortung zu den Kindern für richtig hält.

     

    Das ist die Kernaussage von Frau Herman.

     

    Aber das ist ja nicht gewünscht die Besinnung auf Werte, das durfte schon die Ehefrau von Oskar Lafontaine erfahren.

     

    Und dann gab es mal eine Initiative im Bundestag vom Familienverband die wurde als Herdprämie verunglimpft.

     

    Definiere mich als Links aber nicht als dogmatischer Linker.

     

    Ich für meinen Teil habe beschlossen mir kein ZDF mehr anzutun.

     

    Denn Hexenjagden sind nicht mein Ding

  • HS
    Hartmut Schnarre

    Da habe ich mich geirrt. Ich hatte erwartet, dass Frau Herman in Kürze bei Reinhold Beckmann auftaucht. Aber "Hilfsinquisitor Kernergroß" war schneller. Und nun wollte dieser die blonde Eva auf den Knien sehen (auf ihren vermutlich, oder auf seinen?).

  • M
    martin

    die erste hälfte des hiesigen taz-artikels ist komplett von der dpa-meldung abgeschrieben, daher kommt das nicht wortgetreue zitat und die gleichheit mit der web.de-meldung.

     

    erst ab "Fraglich bleibt aber, ..." ist der artikel autorenmaterial.

     

    und jetzt zu diesem artikel: leider geht auch er von falschen tatsachen aus. es ist nämlich am anfang der sendung mittels des original-zitats bewiesen worden, dass der ganze "skandal" nichts als eine luftblase ist. auch in Ihrem artikel hier steht aber nun auch wieder, dass es hermans pflicht gewesen wäre, dem kerner-publikum einen anlass zu geben, "zu glauben, die umstrittenen Äußerungen wären ihr nur herausgerutscht". dies musste sie aber gar nicht, die "umstrittenen äußerungen" gibt es nämlich gar nicht.

    hört man sich den o-ton an, fällt einem mit etwas textverständnis auf, dass herman nicht die familienpolitik der nazis gelobt hat. stattdessen stellt sie diese sogar ausdrücklich als schlecht dar. im übertragenen sinne lautete das zitat, MIT DEM DRITTEN REICH FING DIE PERVERTIERUNG DER FAMILIENWERTE AN.

     

    dieses zitat hat sich kerner mit seiner redaktion vor der sendung angehört. dieses zitat spielte er der anwesenden riege von vorverurteilern vor. und keinem, KEINEM fiel auf, dass herman niemals etwas gesagt hat, dass falsch verstanden werden könnte.

     

    und genau das ist leider auch nicht dem taz-redakteur aufgefallen. von daher ist der artikel hier leider auch nicht so gut und neutral, wie hier manche kommentatoren meinen.

  • BS
    Birte Solandt

    kommentierung durch taz fand ich gut bzw. korrekt. irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß der "Rausschmiß" geplant war, damit E.H. wieder in die Schlagzeilen kommt.

  • BK
    Barbara Kirsch

    Nun sind sie wieder in aller Munde: Kerner, Herman, Schreinemakers, Berger und Barth. Menschen, für die sich die Nation sonst vielleicht gar nicht mehr interessiert hätte...

  • SH
    Sebastian Hentzelt

    Ich schließe mich im wesentlichen ihren Ausführungen im letzten Textdrittel an.

     

    Habe aber eine Frage:

    Wieso sind große Teile des Artikels identisch mit

    einem "Artikel" auf web.de?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Der Text beruht zum Teil auf Material der Nachrichtenagentur dpa (deshalb auch das Kürzel "dpa/taz" am Anfang). Ich habe die reins sachlichen Passagen übernommen und es mit meinen eigenen Eindrücken von der Sendung komplettiert - und eingeordnet. M. Urbach

  • D
    dorfkramer

    Die Meinungsfreiheit wird in Deutschland mit Füßen getreten, wenn man APO ist. Siehe gestern in München das Beckstein-Hochamt, wir beten zu unseren Führungsriegen, die sich die Taschen vollstopfen.

     

    Freibayer stürmt den Bayerischen Landtag

     

     

    http://dorfkramer.blogspot.com/2007/10/freibayer-strmt-bayerischen-landtag.html

  • M
    Max

    Das....?Und sie ergänzte: Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden." ...hat Sie gar nicht gesagt. Ich habe mir die Sendung angeschaut - der Autor scheinbar nicht. Schade, dass die TAZ bei der Hetze mitmacht. Ich kann die Frau zwar nicht leiden und finde sie auch selbstgefällig und etwas wirr, aber es macht auch vielen Leuten Spaß, sie in die rechte Ecke zu drängen.

     

    Gruß Max

  • S
    simon

    Das Talkshow-Spektakel habe ich mir doch heute morgen mal zum Frühstück im Internet in voller länge angesehen. Zunächst dachte ich, dass sich die Frau Herman wieder um Kopf und Kragen gequasselt hat - aber dann sowas!

    Das erste was mir dazu einfällt - konstruiert!

    Da haben wir die quotenorientierte, politisch immer korrekte, auf die zuweilen tränendrückende und sowas von peinlich berührte Frau Schreinemaker. Dann Frau Berger, ein Kind der 68er. Denn satirisch-frauenfeindlichen Komiker, Herrn Barth und denn radikal-neutralen Herrn Kerner. Oh, nicht zu vergessen, den geschichtlich bewanderten Professor aus der ersten Reihe.

    Alles Menschen die contra-Herman sind. Quasi ein 5:1 Verhältnis. Na, welche Art von Hirntoten taucht gerne mal in der Gruppe auf und prügelt auf schwächere ein? Richtig, diese Gruppe findet sich da auch wieder!

    Es ist die eine Sache, dass das "Eva-Prinzip" und dessen Inhalt sowie viele Aussagen von Frau Herman schlichtweg unerhört sind. Aber, das eine vermeindlich seriöse Talkshow, oder zumindest der Versuch so zu wirken, diesem ganzen Mist auch noch ein Plattform bietet - das ist schon sehr traurig.

    Wenn man doch gegen eine Sache ist, dann boykottiert man diese doch - anstatt indirekt noch Werbung zu machen. Selbst wenn diese negativ ist, so tut man es trotzdem. Aber Hauptsache die Quote stimmt! Die Talkgäste haben sich ebenfalls in ein gutes Licht gesetzt und Herr Kerner hat spontan, regoros und konsequent nach weniger als 55 Minuten dem ganzen ein Ende bereitet - freundlich und lächelnd!

    Wenn man gegen rechte Ideologien vorgehen will, ernsthaft, dann bedarf es mehr weitaus mehr als nur seichtes geplänkel.

    Mir blutet mein linkes Herz, wenn ich sehe, dass manche nicht wirklich hinter dem stehen was sie sagen und es nur tun um ihr Image zu verbessern - HEUCHLER und zudem noch PSEUDO-POLITISCH.

  • D
    Dinoartlover

    Die TAZ heult im Falle Herman nicht mit den Wölfen. Hut ab! das ist guter Journalismus, der hinterfragt und informiert und nicht "Urteile von der Stange" fällt.

    Sollte die Frau Herman tatsächlich politische Ansichten haben, die fragwürdig oder gar gefährlich sind, dann muss man diesen mit Argumenten begegnen und nicht durch voreiliger Ausgrenzung und Berufsverbot. Kritik am Feminismus sofort mit einer nationalsozialistischen Gesinnung in Verbindung zu bringen, empfinde ich als demagogisch - kann sich Feminismus nicht anders verteidigen? Die Zuweisung von Geschlechterrollen ist schließlich nicht gut 60 sonder mindestens 6000 Jahre alt. Da frage ich mich: "war die Bronzezeit nationalsozialistisch?"

  • S
    S.Spitz

    Auch ich habe die Sendung gesehen. Nach einer 1/2 Stunde war mir klar, welche Absicht hinter der Fragestellung von JBK steckte. Ich fragte mich so wie so, was eine Margarete Schreinemaker in dieser Sendung zu suchen hat, wo die doch selber durch Ihr Verhalten bei allen TV Sendern herausgefolgen ist. Allein schon die Auswahl der Gäste einschl. des Herrn Prof. als Experte, war darauf angelegt einen Eklat zu provozieren. Warum geht eine Senta Berger überhaupt zu dieser Veranstaltung, wenn sie das Buch der Eva Hermann gar nicht gelesen hat.

    Ich möchte Ihnen ein Kompliment zu Ihrem Artikel machen. Sie haben genau den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Eva Hermann kann sich eigentlich nur freuen, dass Sie einen JBK getroffen hat, der Ihr ein solches Forum geboten hat und die anderen Gäste zu Statisten degradiert hat.

    Auf die Reaktion der aufgeklärten Presse bin ich gespannt.

  • M
    Michael

    Ihr Artikel gefällt mir ganz gut, da er einen

    neutralen Standpunkt vertritt. Man kann über

    die Äußerungen von Frau Herman denken wie man

    will und ich denke ebenfalls, dass sich jeder

    Vergleich mit dem Nazionalsozialismus verbietet.

    Allerdings finde ich den Umgang, mit dem man

    Frau Herman behandelte, äußerst unprofessionell

    und respektlos. Es wirkte auf mich schon so,

    als ließe man ihr keine Chance und wolle sie nur

    fertig machen. Jemanden aus der Sendung zu

    schmeißen ist das letzte. Peinlicher Herr Kerner!!

    Das Frau Herman nichts "rechts" gesinnt ist, weiß

    wohl jeder, der sich einmal ihr Engagement gegen

    rechts ansieht. Und dann immer wieder die Homepage

    der NPD ins Spiel zu bringen ist einfach unfair.

    Man kann nur hoffen, dass nicht einmal mit Herrn Kerner so umgegangen wird.

  • S
    Steve

    Ich bin sehr enttäuscht wenn ich die Medienkommentare über die gestrige Sendung so lese. Ihr Beitrag hierzu ist bis jetzt der einzig

    sachliche und für mein Empfinden richige. Eigentlich hätten die anderen Talkgäste,allem voran der alt 68er Historiker die Sendung verlassen müssen. Wenn Frau Berger sich nicht auf eine Talkshow vorbereitet dann muss sie ebenfalls

    entweder den Mund halten oder ebenfalls gehen. Herr Barth war in dieser Runde völlig fehl am Platz und wenn Frau Schreinemakers

    über manches nicht reden will dann ist das ihr Problem. Mir tut Frau Herman einfach nur leid, genauso wie auch schon andere die auf die gleiche Art und Weise ZU UNRECHT an den Pranger gestellt wurden. Hier werden ganz klar Tatsachen verdreht, wortklaubereien betrieben und Menschen werden zu Unrecht in eine Rechte Ecke gestellt. Das einzige was mich in der ganzen Debatte an die Nazi Zeit erinnert ist wie hier Menschen wie Frau Herman aufgrund ihrer Ansichten quasi verfolgt werden. Ich bin mir sicher dass der Grossteil der Bevölkerung auf

    der Seite von Frau Herman steht und diese elenden Wortverdrehereien einiger weniger in

    Deutschland satt hat............

  • U
    U.Erdmann

    Danke für den schnellen und trotzdem sachlichen Bericht.

    Aber ein Fehler im Nachrichtentext (dpa) "Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden."

     

    Das stimmt so nicht: Herman hatte den Medien vorgeworfen, gegen sie "gleichgeschaltet" zu sein. Diesen Begriff nutzen Kerner und Wippermann für den Vorwurf, oder auch die Provokation, sie nutze ja NS-Begriffe, der Begriff "gleichgeschaltet" sei von NS erfunden. Darauf bezog sich Herman, indem sie sagte, wenn man den Begriff "gleichgeschaltet" nicht benutzen dürfe, dürfe man auch nichtg über die Autbahnen fahren, die ja auch damals gebaut wurden.

     

    Ich habe heute auf ZDF.de die Sendung angeschaut. Kerner gewollt bissig, ein Professor polemisch, eine Schreinemakers wie immer peinlich - Für mich als Linker, als Fan der 68, war schlimmes Fremdschämen angesagt.

    Mfg

    Ulrich Erdmann