Fifa-Entscheidung: Fußball-WM 2011 in Deutschland

Jubel beim DFB: Die nächste Fußball-WM der Frauen findet in Deutschland statt. Auch das Gastgeberland der Männer-WM 2014 steht fest.

"Die Präsentation war begeisternd und kraftvoll": Spielerinnen beim Feiern des Weltmeister-Titels Bild: dpa

ZÜRICH taz/dpa Deutschland ist 2011 Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Das entschied das Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA am Dienstag in Zürich. "Ausrichter ist Deutschland", verkündete FIFA-Präsident Joseph Blatter um kurz vor 15.15 Uhr. Mit diesen Worten löste er großen Jubel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) aus, der sich in der Abstimmung gegen den einzigen Mitbewerber Kanada durchsetzte.

Als Spielorte der WM, deren genauer Termin noch nicht feststeht, hat der DFB zwölf Städte präsentiert. Dabei ist für das Eröffnungsspiel an Berlin, für das Finale an Frankfurt/Main gedacht. Außerdem soll in Augsburg, Bielefeld, Bochum, Dresden, Essen, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg gespielt werden, falls die FIFA die Teilnehmerzahl auf 24 Mannschaften erhöht. Sollte es bei 16 Endrunden-Teilnehmern bleiben, werden voraussichtlich einige Orte gestrichen.

Vor der Abstimmung hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit der gelungenen 15-minütigen Präsentation seiner Bewerbung bei den 21 stimmberechtigten Mitgliedern der FIFA-Exekutive noch einmal Punkte gesammelt. "Ich habe nach der tollen Präsentation hoffnungsvolle Gefühle", zeigte sich DFB-Präsident Theo Zwanziger zuversichtlich. "Die Präsentation war begeisternd, kraftvoll und hoch professionell", schwärmte Familienministerin Ursula von der Leyen als Vertreterin der Bundesregierung. Die filmischen Porträts der anwesenden Weltmeisterinnen Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj sowie Bilder von der WM 2006 und dem Titelgewinn der Frauen in China weckten große Emotionen. Zum Schluss lud Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videobotschaft ein Jahr nach dem Sommermärchen der Männer-WM 2006 die Welt "zu einem weiteren Fußballfest" ein.

Brasilien bekam indes den Zuschlag als Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Die Südamerikaner waren wegen des bislang gültigen Rotationsprinzips einziger Bewerber. Zuletzt hatte im Jahr 1950 eine Fußball-WM im Land des fünffachen Weltmeisters stattgefunden. In Südamerika war Argentinien 1978 letzter Gastgeber gewesen. Die Titelkämpfe 2010 werden in Südafrika ausgetragen.

In einer halbstündigen Show hatten die Brasilianer ihre Bewerbung am Dienstagmorgen in der FIFA-Zentrale vorgestellt und sich dabei als große Fußball-Nation - aber vor allem auch als Land mit großen Entwicklungschancen präsentiert. Durch den Zuschlag werde das fünftgrößte Land der Erde einen wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg erleben. Neben einstigen Fußball-Größen wie Romario und Nationalcoach Dunga warb auch Schriftsteller Paulo Coelho für seine Heimat. Staatschef Luiz Lula da Silva saß im Auditorium in Zürich.

In Brasilien löste die Entscheidung großen Jubel aus. Dennoch bleiben auch nach dem Zuschlag Zweifel an der Fähigkeit des Landes, die nach den Olympischen Spielen zweitgrößte Sportveranstaltung der Welt ausrichten zu können. Neben dem Neu- und Umbau von 18 Stadien werden in den kommenden Jahren die Themen Sicherheit und Transport die WM-Organisatoren und die FIFA beschäftigen.

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