Der 12. Spieltag der Bundesliga: Endlich wieder spannend
Frankfurt macht die Liga mit einer guten Abwehrleistung gegen den Bayernsturm wieder spannend. HSV auf zwei Punkte dran. Bochum und Karlsruhe gewinnen die Sonntagsspiele.
Banger Blick auf die Verfolger. Bild: ap
HAMBURG/BERLIN dpa/taz Mit bemerkenswertem Kampfgeist und Elan hat der Karlsruher SC seine Torflaute beendet. Die Badener gewannen das Duell der Aufsteiger gegen den MSV Duisburg am Sonntagabend mit 1:0. Abwehrchef Mario Eggimann erzielte per Kopf in der 29. Minute den ersten Treffer nach 305 torlosen Minuten - und brachte sein Team zurück ins obere Tabellenviertel vor Schalke und Leverkusen. Stürmer Edmond Kapllani scheiterte in der 87. Minute noch mit einem Foulelfmeter an MSV-Torwart Tom Starke. Björn Schlicke hatte den Strafstoß verschuldet und sah für sein Foul an Tamas Hajnal die Rote Karte.
Auch dem VFL Bochum gelang ein Befreiungsschlag. Mit furiosen 5:3 setzte sich die Mannschaft gegen einen zunächst desolaten VfL Wolfsburg durch. Allerdings kamen die Wolfsburger nach einem 0:4 in der ersten Halbzeit noch in die Partie zurück - konnten aber den Vorsprung zu keiner Zeit mehr unter zwei Tore drücken. Wolfsburgs Trainer Felix Magath bemängelte, nach dem Pokalsieg in Karlsruhe habe mancher am Dienstag "schon von der Champions League geträumt". In der zweiten Hälfte sei aber "sogar noch ein Unentschieden drin" gewesen.
Am Samstag haben derweil Werder Bremen und der Hamburger SV die Liga wieder erheblich spannender gemacht. Die Bayern kamen gegen Eintracht Frankfurt nicht über 0:0 hinaus und liegen nach dem 12. Spieltag nur noch zwei Zähler vor den Hamburgern, die mit 2:1 gegen Hertha BSC gewannen. Durch das 1:0 gegen Hansa Rostock machte auch Bremen am Samstag wieder Punkte gegenüber den Bayern gut - Werder liegt noch vier Zähler zurück.
Energie Cottbus - FC Schalke 04 1:0
Werder Bremen - Hansa Rostock 1:0
Bayern München - Eintr. Frankfurt 0:0
Bayer Leverkusen - Arm. Bielefeld 4:0
1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 0:1
Hamburger SV - Hertha BSC 2:1
Hannover 96 - Borussia Dortmund 2:1
VfL Bochum - VfL Wolfsburg 5:3
Karlsruher SC - MSV Duisburg 1:0
Tabelle:
1. Bayern München 27:4 28
2. Hamburger SV 19:9 26
3. Werder Bremen 26:17 24
4. Karlsruher SC 14:11 23
5. Hannover 96 17:16 21
6. Bayer Leverkusen 18:9 18
7. FC Schalke 04 17:11 18
8. Eintracht Frankfurt 12:14 17
9. VfL Wolfsburg 21:21 16
10. Hertha BSC 16:17 16
11. VfB Stuttgart 13:18 16
12. Borussia Dortmund 17:21 14
13. VfL Bochum 18:22 12
14. Arminia Bielefeld 13:27 12
15. Hansa Rostock 11:16 11
16. 1. FC Nürnberg 15:21 9
17. MSV Duisburg 12:19 9
18. Energie Cottbus 8:21 8
Nächste Spiele:
Freitag, 09.11.2007: MSV Duisburg - VfL Bochum.
Samstag, 10.11.2007: VfB Stuttgart - Bayern München; FC Schalke 04 - Hamburger SV; Werder Bremen - Karlsruher SC; Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt; Hertha BSC - Hannover 96; Hansa Rostock - Energie Cottbus.
Sonntag, 11.11.2007: Arminia Bielefeld - 1. FC Nürnberg; VfL Wolfsburg - Bayer Leverkusen.
Toreerzieler:
8 Tore: Luca Toni, Miroslav Klose. 7 Tore: Rafael van der Vaart
"Titelverteidiger" VfB Stuttgart konnte sich über den ersten Auswärtssieg freuen - mit 1:0 beim 1. FC Nürnberg. Meister Stuttgart und Cupsieger Nürnberg trafen sich nur wenige Monate nach ihren Titeltriumphen zum Krisengipfel. Doch am 65. Geburtstag von "Club"-Coach Hans Meyer hatten nur die Gäste Grund zum Jubeln. Der deutsche Meister Stuttgart kam durch eine schöne Einzelleistung von Mario Gomez (25.) zum ersten Auswärtserfolg und hält Anschluss ans obere Tabellentableau, während die Nürnberger weiter nach unten schauen müssen.
Die Bayern taten sich trotz der Rückkehr von Torhüter Oliver Kahn und Kreativ-Antreiber Franck Ribéry gegen die Eintracht in der Offensive schwer. Auch die beiden bislang besten Torschützen der Liga, Miroslav Klose und Luca Toni, konnten die Frankfurter Abwehr trotz bester Gelegenheiten nicht überwinden.
Mit dem fünften Heimsieg in Serie bestätigten die Bremer ihre ausgezeichnete Form. Auch die Ausfälle von Torsten Frings und Boubacar Sanogo konnten die Hanseaten gegen Hansa nicht aus der Erfolgsspur bringen. Der Portugiese Hugo Almeida sicherte Werder mit seinem sechsten Saisontreffer die drei Punkte.
Der HSV bleibt das Team der Stunde und erster Bayern-Jäger: Dank des sechsten Sieges im siebten Spiel mischt das Team von Trainer Huub Stevens weiter ganz vorne mit. Den Erfolg gegen die Hertha sicherten Paolo Guerrero (4.) und Bastian Reinhardt (80.), für die Berliner traf Patrick Ebert (59.).
Bayer Leverkusen trumpfte nach der Negativserie mit nur einem Zähler aus vier Partien groß auf. Beim klaren Sieg gegen Arminia Bielefeld traf der überragende Sergej Barbarez zwei Mal (9./80) und bereitete den Doppelpack von Theofanis Gekas (29./33.) vor. Für Arminia-Coach Ernst Middendorp wird es nach sieben sieglosen Spielen in Serie langsam ungemütlich.
Hannover 96 setzte sich gegen Dortmund durch. Nach einem Foul von BVB-Verteidiger Philipp Degen an Sergio Pinto verwandelte Szabolcs Huszti (54.) den fälligen Elfmeter. Christian Schulz (73.) steuerte den zweiten Treffer gegen Borussia Dortmund bei, das durch Florian Kringe (79.) noch einmal verkürzte.
Bereits am Freitag hatte Schlusslicht Energie Cottbus mit dem 1:0 gegen den FC Schalke 04 den ersten Saisonsieg gefeiert und den "Königsblauen" einen herben Dämpfer verpasst.
