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"Licht aus"Wahrzeichen dunkel - Stromnetz stabil

Am Samstag gingen an einigen öffentlichen Gebäuden die Lichter für fünf Minuten aus, Google blieb schwarz - die Stromnetze aber stabil. Tagsüber hatten 10.000 für Klimaschutz demonstriert.

Stromsparen am PC leicht gemacht. Bild: screenshot google.de
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BERLIN taz/ap/dpa/afp Während der Aktion "Licht aus!" von Bild, Pro7, Google, Greenpeace, WWF und BUND gingen am Samstagabend um 20 Uhr an mehreren öffentlichen Gebäuden das Licht aus. So lagen das Brandenburger Tor, der Kölner Dom, das Heidelberger Schloß und die Rathäuser in München und Hamburg für rund fünf Minuten im Dunkeln. Selbst der Mond hielt sich zurück.

In wie weit sich Privathausghalte beteilgt haben, war am Samstagabend noch unklar. Nach Angaben der Energieversorger jedenfalls blieben die Stromnetze stabil. Energieexperten hatten im Vorfeld vor einem Zusammenbruch des Stromnetzes gewarnt, wenn gleichzeitig zehntausende Menschen den Strom abschalteten. Es seien leichte Frequenzschwankungen kurz nach 20.00 Uhr spürbar gewesen, berichtete ein RWE-Sprecher. Mit entsprechenden Maßnahmen sei das Netz aber stabil gehalten worden.

In Frankfurt wurde in vielen Gebäuden der Innenstand wie Hotels, Banken und am Römer das Licht ausgeknipst. Auch in der Hambuger Innenstadt wurde es dunkel. Das Rathaus und der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus blieben fünf Minuten ohne Licht; ebenso Kirchen, das Polizeipräsidium und zahlreiche Kneipen und Geschäfte auf der Reeperbahn.

Die Klimaschutzaktion hatte auch viel prominente Unterstützer. Die Schauspielerinnen Prominente wie Veronica Ferres, Maria Furtwängler, Matthias Platzeck und Franz Beckenbauer unterstützen die Aktion. Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer sprach von einer symbolischen Maßnahme, die jedem bewusst machen könne: Es ist ernst, es ist sehr ernst, wir müssen alle gemeinsam handeln. Die Seite der Internet-Suchmaschine Google blieb am Samstag den ganzen Tag schwarz.

Auch in Österreich, in der Schweiz und in Liechtenstein ging an einigen Orten das Licht aus. In Wien blieb unter anderem an der Außenfassade des Bundeskanzleramtes dunkel. In Basel sollte das Licht am Rathaus und in Bern auf dem Bundesplatz ausgeschaltet werden.

10.000 Demonstranten für Klimaschutz

Unabhängig von der "Licht aus"-Aktion gingen rund 8.000 Menschen in Berlin und in Neurath bei Düsseldorf für mehr Klimaschutz auf die Straße. Verteilt auf andere Städte kamen noch weitere rund 2.000 Menschen dazu. Unter dem Banner "Klimaschutz jetzt" marschierten in der Hauptstadt etwa 5.000 Teilnehmer zum Brandenburger Tor. Danach zogen die Demonstranten mit blauen Lampions vor das Kanzleramt. An der Aktion anlässlich der Weltklimakonferenz in Bali beteiligten sich auch Grünen-Chef Reinhard Bütikofer und die Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast. Aufgerufen zu den Demonstrationen am Weltklimatag hatte die Klima-Allianz, der mehr als 80 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung, Verbraucher und Kirche angehören.

Eine weitere Großkundgebung fand an der Großbaustelle des RWE-Braunkohlekraftwerks in Grevenbroich-Neurath statt. Nach Polizeiangaben waren rund 3.000 Teilnehmer dem Aufruf des Organisationsbündnisses gefolgt.

In Deutschland sind mehr als 20 neue Kohlekraftwerke im Bau oder geplant. Das größte davon ist das Braunkohlekraftwerk Neurath bei Düsseldorf. Es ist nach Ansicht der Klima-Allianz das "Symbol einer verfehlten deutschen Energiepolitik", denn kein anderer fossiler Brennstoff setze bei der Energieerzeugung so viel CO2 frei wie Braunkohle.

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