Manager in Untersuchungshaft

KORRUPTION Zwei Manager sind wegen des Verdachts auf Bestechung und Bestechlichkeit bei Arbeiten an der Flughafenbaustelle verhaftet worden

Wegen Verdachts der Korruption bei Arbeiten auf der Baustelle des künftigen Flughafens sind zwei Manager von Fremdfirmen verhaftet worden. Die Chefs des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverbands (MAWV) und der Firma Rohrleitungs- und Anlagenbau Königs Wusterhausen (RAKW) befänden sich seit einigen Tagen in Untersuchungshaft, sagte Staatsanwalt Frank Winter am Donnerstag.

Die auf Korruptionsfälle spezialisierte Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt seit drei Jahren gegen die beiden Männer. Nun sollen sie versucht haben, Beweise zu manipulieren. Weil die Staatsanwaltschaft dadurch Verdunkelungsgefahr sah, ordnete sie Untersuchungshaft an. Die Ermittlungen sollen noch im Frühjahr abgeschlossen werden.

Vorgeworfen wird den Männern Bestechung und Bestechlichkeit. So soll der Abwasserverband die Rohrleitungsfirma bei der Vergabe von drei Aufträgen in Zusammenhang mit dem Flughafenbau bevorzugt und dafür Gegenleistungen erhalten haben. Für den Bau des Hauptstadtflughafens mussten zahlreiche Leitungen des MAWV umgelegt werden.

Staatsanwalt Winter sagte, die Ermittlungen beträfen nur den Verband und die Firma. Die Flughafengesellschaft FBB habe nichts damit zu tun. Sie sei eher betroffen, denn üblicherweise würden Bestechungsgelder auf die Kosten für Leistungen draufgeschlagen. Die Kosten für den Leitungsbau am Flughafen habe die FBB getragen. Auch die FBB wehrte sich am Donnerstag gegen den Eindruck, die Korruptionsermittlungen beträfen das Unternehmen. (dapd)