Wirtschaftsminister will Nord-Ostsee-Kanal sanieren

FORDERUNG Reinhard Meyer will ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats jährlich für die Wasserstraße

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat in Berlin die Stagnation beim Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (NOK) kritisiert. „Der momentane Stillstand bei der Sanierung und dem Ausbau des NOK verursacht in der maritimen Wirtschaft einen volkswirtschaftlichen Schaden allein durch Wartezeiten in Brunsbüttel von mindestens 200 Millionen Euro“, sagte Meyer.

Er forderte den Bund auf, für die Wasserstraße pro Jahr ein Prozent des Bundes-Verkehrsetats bereitzustellen. „Um die Leistungsfähigkeit der schleswig-holsteinischen Häfen zu festigen und weiter auszubauen, ist der Nord-Ostsee-Kanal als Verkehrsader unabdingbar“, sagte Meyer. Der Kanal sei „unverzichtbares Bindeglied“ zwischen den deutschen Nordseehäfen und dem wachsenden Ostseeraum. Wegen der maroden Schleusen in Brunsbüttel müssen Schiffe immer wieder warten, bis sie in den Kanal einfahren dürfen. Vertreter der Häfen und der IHK forderten den Neubau der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel als Voraussetzung für die anschließende Sanierung der beiden vorhandenen Schleusenkammern. Die Funktionalität der Schleusen müsse dauerhaft gewährleistet sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen zu sichern, hieß es.

Der Nord-Ostsee-Kanal verfehlte 2012 sein Rekordergebnis von 2008 nur knapp, wie die Schifffahrtsdirektion Nord Ende Januar mitteilte. Fast 35.000 Schiffe mit einer Ladung von 104 Millionen Tonnen passierten im vergangenen Jahr die Wasserstraße.  (dpa)