Die Kunst des Kleinsten

In Aachen präsentierten drei Tage lang ForscherInnen die Stoffe der Zukunft

Den Fortschritt verdanken die Menschen den Unzufriedenen – das hat schon der englische Schriftsteller Aldous Huxley erkannt. Vierhundert Forscher und Wissenschaftler suchten in Aachen neue Materialien. Auf der dreitägigen Konferenz „Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft“ (WING) hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Wirtschaft und Wissenschaft an einen Tisch gebracht.

Besonders kleine und leichte Stoffe haben Zukunft: Nanotechnologie und Leichtmetalle standen für die ForscherInnen im Mittelpunkt. Viele der Technologien aus den Bereichen Medizin, Industrie und Haushalt sind heute allerdings noch nicht realisierbar.

Doch einzelne Produkte sind schon auf den Ladentischen. Spezielle Halogenlampen sparen 40 Prozent der Energie ein. Forschern gelang es, gesundheitsschädlichen Lärm durch Gegenschwingung zu reduzieren. Recyclingfähiges Magnesium reduziert in der Automobilproduktion im Vergleich zu Aluminium und Stahl das Gewicht, den Energieverbrauch und die Umweltbelastung. Aber auch Alltagsgegenstände werden präsentiert: In Zukunft soll die Kaffeetasse anzeigen, ob das Gebräu schon ausreichend abgekühlt ist.

Auch der Nachwuchs soll die Werkstoffe schätzen lernen: 200 SchülerInnen erforschten in Aachen, ob sie Interesse haben, zu künftigen WissenschaftlerInnen zu werden. Welche Bedeutung diesem Forschungszweig beigemessen wird, zeigen die Ausgaben des Forschungsministeriums: Es investiert jährlich 400 Millionen Euro. JENNY MIOSGA