Jetzt hilft nur eine Rosskur

GRIECHENLAND Regierung kündigt Sparprogramm an, um den Staat vor drohender Pleite zu bewahren

BRÜSSEL/ATHEN apd/afp | Die Europäische Kommission hat von Griechenland einen Fahrplan für den Schuldenabbau verlangt. EU-Währungskommissar Joaquín Almunia erklärte am Dienstag in Brüssel, die Regierung in Athen müsse im Januar konkrete Schritte aufzeigen, „die eine schnelle Konsolidierung der öffentlichen Finanzen sicherstellen“. Die Ankündigungen von Regierungschef Giorgios Papandreou vom Montag begrüßte Almunia als „Schritt in die richtige Richtung“.

Papandreou hatte versprochen, das Haushaltsdefizit bis 2013 wieder unter die EU-Marke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu bringen. Zurzeit liegt es bei 12,7 Prozent, insgesamt steht Griechenland mit 300 Milliarden Euro in der Kreide. Der Ministerpräsident hat deshalb Einschnitte bei den Regierungs- und Sozialausgaben um jeweils zehn Prozent angekündigt. Die Gehälter von Kabinettsmitgliedern und Staatssekretären sowie von Managern in staatlichen Unternehmen sollen gekürzt werden. Für Boni in der Privatwirtschaft, insbesondere bei Banken, werden Steuern bis zu 90 Prozent fällig.