Republikaner Mitt Romney: Mann mit Wackelpudding-Image

35 Millionen Dollar Privatkapital hat der Republikaner Mitt Romney in seinen Vorwahlkampf investiert. An seinem "Flipfloping"-Image hat das jedoch kaum etwas geändert.

"Washington ist kaputt": Mitt Romney Bild: dpa

Von allen republikanischen Kandidaten hat der Unternehmer Mitt Romney, 60, mit Abstand das meiste Geld in seine Wahlkampagne gesteckt. Von allen republikanischen Kandidaten ist er auch derjenige, zu dem selbst Republikanern kaum etwas einfällt, wenn sie ihn beschreiben sollen. Meist kommt dann nur, dass Romney Mormone ist. So muss Romney feststellen, dass ein Jahr Wahlkampf, 35 Millionen US-Dollar Privatkapital und fünf mitwahlkämpfende Söhne nichts an seinem Image geändert haben, dass irgendwie keines ist. Das liegt daran, dass Romney seine Haltung in entscheidenen Fragen in den letzten Jahren geändert hat. "Flipfloping" heißt das.

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Gemeint ist damit ein potenzieller Wackelpudding, der seine Meinung je nach Situation ändern könnte. Als Gouverneur von Massachsussets, einem eher liberal-konservativen Bundesstaat, war Romney durchaus für ein Recht auf Abtreibung, heute ist er vehement dagegen. Sein Wahlkampfmotto lautet "Washington ist kaputt", er will es richten. Gleichzeitig gibt er sich als strammer Republikaner, der seine Ideologie aus der Reagan-Ärea bezieht - und damit nichts anderes verspricht als George W. Bush es tat.

Romney wirbt für den ersehnten Wandel bei gleichzeitiger Konsistenz, ohne dabei auch nur ansatzweise vermitteln zu können, wohin er die republikanische Partei zu führen gedenkt. Dieses intellektuelle Vakuum füllt zwar auch sein Rivale McCain nicht, doch kann der Senator aus Arizona wenigstens überzeugend den Helden des Kalten Krieges und den Kämpfer gegen Terrorismus geben. Romney sieht sich selbst als den Erneuerer, der mit Managererfahrung aus der freien Wirtschaft ein marodes politisches System sanieren will.

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