Lübeck muss Beihilfen an Billig-Airline erklären

Konkurrenz und Flughafengegner fürchten unzulässige Subventionen für Ryanair. EU-Kommission verlangt Klärung

Die EU-Kommission hat die Hansestadt Lübeck zu einer Stellungnahme wegen möglicher Beihilfen an die Fluggesellschaft Ryanair aufgefordert. Hintergrund ist eine Klage der Konkurrenz Air Berlin wegen Wettbewerbsverzerrungen durch den Lübecker Flughafen. Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel (CDU) sagte gestern, die Praxis entspreche den EU-Richtlinien für die Finanzierung von Flughäfen und die Gewährung staatlicher Hilfen für Airlines.

Lübecker Flughafengegner befürchten, dass die Stadt dem einzigen Großkunden ihres Flughafens verdeckte Subventionen gewährt. Als Begründung führen sie an, dass das Defizit des Flughafens trotz steigender Passagierzahlen in den vergangenen Jahren stetig gewachsen sei. Ein Sprecher der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag kritisierte, dies sei zu Lasten der Lübecker Steuerzahler gegangen.

2004 hatte die EU-Kommission Beihilfen des belgischen Flughafens Charleroi an Ryanair für unzulässig erklärt. dpa