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Das, Herr oder Frau Landskrona, ist der ganz normale Stil der taz - Surfen auf'm / im konfusionierten Zeitgeist
Denn Fall Marco kann man nicht mit einen Hausbrand vergleichen wo 9 Menschen Ihr leben verloren haben. Beim Fall Marco ging es um eine Vergewaltigung einer Britin und hier geht es möglicherweise um einen Brandanschlag. Ob rassistisch oder nicht lassen wir erstmal neben bei stehen.
Ein Kommentar ohne Pietät und ohne jegliche seelische Intelligenz für die reale menschliche Tragödie. Als ob es darum ginge, ein Länderspiel zu kommentieren, gar erst zu schaffen.. Was reden Sie denn da herbei Herr Bax? - die Toten sind noch nicht bestattet. Ich bin überzeugt, dass die Hinterbliebenen jetzt jeden Trost und jede menschliche Zuwendung bitter nötig haben. Dass der türkische Ministerpräsident die Leute auch aufsucht, wird von diesen traumatisierten Menschen bestimmt nicht als Politikum aufgefasst, sondern sicher als eine menschliche Geste. Selbstverständlich ist das nicht. Abgesehen von all diesem, welche "Deutschen" und welche "Türken" meinen Sie eigentlich, wenn Sie vom "angespannten" Verhältnis schreiben? Ich finde Ihre gesamte Herangehensweise wenig originell und durch die krude Verquirrlung miteinander nicht vergleichbarer Inhalte einfach nur ätzend faul.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Kommentar Wohnhausbrand: Sporadisch eskalierendes Misstrauen
Die Brandtragödie von Ludwigshafen ist zum Politikum geworden. Türkische Medien spekulieren bereits über einen fremdenfeindlichen Hintergrund, doch die Ursache ist noch unklar.
Der dramatische Wohnhausbrand von Ludwigshafen, der neun Tote und 60 Verletzte gefordert hat, beschäftigte nicht nur die deutschen Medien. Das Foto von dem Kleinkind, das aus einem Fenster hinab über mehrere Stockwerke einem Feuerwehrmann in die Arme geworfen wurde, prangte auch bei vielen türkischen Zeitungen auf der ersten Seite. Manche, vor allem die Hürriyet, brachten zudem einen finsteren Verdacht ins Spiel: Weil es sich bei den Opfern ausschließlich um türkische Familien handelte, fühlten sie sich an den rassistisch motivierten Brandanschlag von Solingen erinnert, dem 1993 fünf Angehörige einer türkischen Familie zum Opfer fielen. Dies ließ sie auch jetzt einen fremdenfeindlichen Hintergrund vermuten.
Das wirkt recht überzogen, denn noch ist die Ursache des Brandes völlig unklar. Zwar lässt sich eine fremdenfeindliche Tat noch längst nicht ausschließen, wie SPD-Chef Kurt Beck das nahegelegt hat. Ein kleines Mädchen will schließlich gesehen haben, wie ein deutsch sprechender Mann das Feuer gelegt habe. Doch mehr weiß man eben nicht.
Dass sich türkische Medien trotzdem bereits in wildesten Spekulationen ergehen, ist symptomatisch für das angespannte Verhältnis zwischen Deutschen und Türken, das von sporadisch eskalierendem Misstrauen geprägt ist. Während auf deutscher Seite von manchen Meinungsmachern so unterschiedliche Dinge wie Moscheebauten oder dramatische Fälle von Jugendgewalt gleichermaßen als Zeichen türkischer Landnahme gewertet werden, stehen dem auf türkischer Seite all jene gegenüber, die alles - von der Verschärfung des Zuwanderungsgesetzes über Kochs Wahlkampf bis hin zu ungeklärten Wohnungsbränden - stets als Ausdruck des deutschen Rassismus deuten wollen.
So ist der Fall nun zu einem Politikum geworden. Die türkische Regierung hat eigene Ermittler nach Deutschland entsandt, um den Brand zu untersuchen, und Ministerpräsident Erdogan will auf seiner geplanten Deutschlandreise nun einen Abstecher nach Ludwigshafen machen. Die Aufregung ähnelt ein wenig jener wie beim "Fall Marco" - nur unter umgekehrten Vorzeichen. DANIEL BAX
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Kommentar von
Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”