Arbeitsbedigungen im Biohandel: Kein Geld für Biomilch & Co
Die "Geiz ist geil"-Mentalität macht auch den Beschäftigten im Biohandel zu schaffen: Sie arbeiten dort aus Überzeugung, können sich die Waren selbst aber nicht leisten.
Noch bis Sonntag präsentieren sich auf der BioFach und der angeschlossenen Naturkosmetik-Messe Vivaness mehr als 2.700 Aussteller aus 78 Ländern. Die Veranstalter in Nürnberg begrüßen 45.000 Fachbesucher aus über 100 Nationen.
Diskutiert werden soll, wie bei steigender Nachfrage nach Bioprodukten die Glaubwürdigkeit der Branche gestärkt werden kann. Während die Wachstumsraten von bis zu 20 Prozent meist Biosupermärkten zugutekommen, können kleine Geschäfte kaum mithalten. Auch die Arbeitsbedingungen in der Branche werden diskutiert.
Leser*innenkommentare
Mel X
Gast
@onkleklausi:
> Über Alnatura hört man hier in der Gegend um deren
> Firmensitz in Südhessen, noch ganz andere
> Geschichten. Wer da angeblich dahinter stecken soll > und solche Sachen, wenn da was dran sein sollte,
> dann ist das hier lächerlich...
Wer soll denn angeblich dahinter stecken?
Angela
Gast
Dass die Arbeitsbedingungen bei basic besser sein sollen als im Rest der Branche, davon merken die Beschäftigten nichts. Ich wurde beinahe entlassen, nachdem ich darauf drängte, als 400?-Kraft den gesetzlich vorgeschriebenen Urlaub zu bekommen. Lediglich die Intervention der Marktleitung verhinderte dies. Pausenregelungen? Mehr Personal? Zeit, mit Kunden fünf Minuten zu reden? Ich weiß nicht, von welcher basic-Filiale hier gesprochen wurde, aber was ich erlebte, war nichts anderes als Ausbeutung und absolutes Fehlen von Führungsqualitäten in sämtlichen oberen Ebenen. Ich bin sehr froh, daß ich nicht mehr dort arbeiten muss.
onkleklausi
Gast
Über Alnatura hört man hier in der Gegend um deren Firmensitz in Südhessen, noch ganz andere Geschichten. Wer da angeblich dahinter stecken soll und solche Sachen, wenn da was dran sein sollte, dann ist das hier lächerlich...
Otto
Gast
Ich kann als Alnatura Beschäftigte nur müde darüber lächeln, daß der Mensch im Mittelpunkt stehen soll. Wenig Mitarbeiter, Dauerstreß und extreme körperliche Belastung sind an der Tagesordnung, als Mensch wird man nicht wahrgenommen, nur als Arbeitsfaktor. Es herrscht ein Kommandoton wie auf der Baustelle. Lehrlinge werden ausgebeutet und arbeitsrechtliche Mindeststandards kaum eingehalten.
Zeit für Kundenberatung fehlt völlig und ich sehe, außer vielleicht in der Bezahlung, keine Unterschiede zu Lidl und Consorten.
Es ließe sich dazu viel schreiben..... und bestimmt mehr negatives als das ach so anthroposophische Image so vorgauckelt.
Anne
Gast
Die zitierte Verkäuferin beklagt zurecht die alltägliche Ausbeutung, die auch in einer, im global en Vergleich!, relativ 'sozialen' Marktwirtschaft innerhalb Deutschlands herrscht, aber ihre Invektive "Hauptsache, der Kaffeepflücker in Lateinamerika kriegt einen fairen Preis" zeugt von einer sehr verzerrten Wahrnehmung. Gegenüber der Kaffeepflückerin in Lateinamerika oder Teepflückerin in Indien, Afrika u.s.w. ist sie nämlich tatsächlich noch in einer sehr privilegierten Lage! Aber das ist sehr typisch für die meisten EuropäerInnen etc.: Sie messen ihren Status oft nur an den noch viel Reicheren und nehmen ohne es annähernd zu bemerken vom Rohstoffverbrauch (Holz & Kartons, Metalle wie Aluminium, Kupfer, Coltan etc.) bis zum Genussmittelkonsum selbst direkt und indirekt an extremer Ausbeutung & Benachteiligung teil! - stellen auch selten infrage, dass Gebäudeeigentümer (Wohn- & Ladenmiete) und Großaktionäre etc. am Ende ganz groß absahnen.
Das zu kritisieren ist dann auch für die meisten Verkäuferinnen zu 'links', Haupsache im eigenen Geldbeutel ist ein bisschen mehr drin. So ändert sich die Lage aber nie zum Besseren.