piwik no script img

Steigender Cannabis-AnbauDeutsche kiffen ohne Biosiegel

Laut UN bauen Deutsche vermehrt Cannabis an. Vielleicht sogar genmanipuliertes. Die Grüne Jugend regt schon mal ein Bio-Siegel fürs Gras an.

"Legalize it!" Und dann: Endlich gesund Kiffen. Bild: ap

Der aktuelle Drogenbericht des Internationalen Suchtstoffkontrollrats der UN warnt: Die Drogenkriminalität ist zu hoch! Speziell in Deutschland sei seit 2002 der professionelle Cannabis-Anbau gestiegen. Diese Schreckensmeldung animiert verschiedene Medien dazu, über gestiegenen THC-Konsum, die Vervielfachung der Wirkung und genmanipuliertes Cannabis-Saatgut zu berichten.

So auch Spiegel Online, wo ein älteres Zitat von Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes von Nordrhein-Westfalen, hervorgeholt wurde. Darin sagt Scheulen, dass die Pflanzen oft aus genmanipuliertem Saatgut stammen. Georg Wurth vom Deutschen Hanf Verband bezeichnet das als "absoluten Blödsinn": Immer wieder tauchten solche Behauptungen auf, die dann einfach übernommen werden. "Dabei ist es sinnlos, die Quantität beim Cannabis-Anbau durch Genmanipulation zu erhöhen", sagte Wurth.

Auf Nachfrage gibt Frank Scheulen zu: "Die Aussage über genmanipuliertes Saatgut wurde generell getroffen und von anderen Stellen wohl wissenschaftlich erhoben, nicht vom LKA." Generell getroffen? Also nicht bestätigt? Vielleicht wird dieses Gerücht nur von offiziellen Stellen gestreut, um den Konsum in Deutschland zu senken. Denn Kiffer glauben gerne, ein ökologisches Produkt zu konsumieren.

Jan Philipp Albrecht, Bundesvorsitzender der Grünen Jugend, kann sich schon vorstellen, dass beim Grasanbau genmanipuliert wird: "Durch Entkriminalisierung und verstärkte Aufklärung könnte das besser kontrolliert werden." Dass genmanipuliertes Cannabis verstärkt im Umlauf ist, kann also nicht bestätigt werden. Sollte es einmal zur Legalisierung kommen, könne ja ein Bio-Siegel die Reinheit des Cannabis bestätigen, regt er an.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

23 Kommentare

 / 
  • J
    Jens

    Nabend... ist vielleicht nichtmehr so zeitgemäß aber würde trotzdem gerne meinen Senf zu Albrecht's Kommentar abgeben. Könnte ja sein das jemand es liest und glaubt.

     

    Ersteinmal sind 90% der Sachen(für die ich wirklich gerne mal die Quelle sehen würde), die du über die Konsumenten so erzählst schlichtweg Falsch (Brauchst beweise? google.de->gibt genug seriöse Ergebnisse) und zeugen von den in deinem Kopf verankerten Vorurteilen.

     

    Das einzige was stimmt ist vielleicht das mit dem "Kiffer auf Entzug" am Morgen. Mag sein! Allerdings ist mit denen dann einfach nichts anzufangen für ein Weilchen, was ich von viiielen Kaffeetrinkern genauso kenne ;) Ah! Und nochwas: Wer morgends schon auf "Entzug" ist, kifft soviel, dass er danach überhauptnicht verblödet ist! Er müsste schon ein chronischer Konsument sein und die "dröhnt" es eh sogut wie garnicht mehr.

     

    Dann noch einen schönen Abend noch euch allen :)

  • S
    sHizo

    Für mich habt ihr alle i-wo einen schuss lasst das denken sein es bringt nüscht !! Kiffen oder Nicht Biosiegel oder nicht überlegt doch erstmal was ihr hier überhaupt so "krass" kommentiert verdammt ! Macht euch mal Gedanken über sachen die viel schlimmer laufen als Gutes weed schlechtes weed Böhse drogen gute drogen -.-" ich denke zwar das kein mensch versteht was ich von euch will iss mir aber auch wurst son mist grüne jugend aber ehrlich jeder soll anbauen wie er will oder eben auch nicht und jeder sollte sich seine "Lieblings"-droge reinfahren dürfen auch wenn sie ihn/sie zerstört naja wie auch immer es geht nur um eine Pflanze

  • H
    harry

    stellt euch allein mal die steuerlichen einnahmemöglichkeiten für den fiskus vor....bei legalisierung von anbau und vertrieb in z.b. coffeeshops würde herstellungs und endpreis sinken, so das meiner meinung nach ein gewaltiger spielraum für eine besteuerung entstünde...denkt mal nach....2€ steuern fürn gramm zum beispiel...was das im jahr für einnahmen sind...dazu weniger illegale handel und weniger kriminalität...

  • TK
    Timo Karl

    Es gibt kein Gengras und das wird es in naher Zukunft auch nicht geben. Das ist jedem Menschen der denken kann und die Rechtslage in den entsprechenden Ländern kennt klar.

     

    EIn Biosiegel bedürfte es tatsächlich, denn auch holländisches Coffeeshopgras ist pestizidverseucht, wie unlängst in Studien nachgewiesen wurde.

    Aber ein Gütesiegel ist nunmal aufgrund der Rechtslage obsolet .

     

    Die Grüne Jugend sollte sich mal besser informiern, statt mit Phrasen herumzuwerfen, die von der Gegenseite lanciert wurden sind. Gengras ist "Fear, Uncertainty and Doubt". Manch ein 14 jähriger Kiffer hätte es gern, die Politik nutzt es um abzuschrecken und der Grünen Jugend passt es auch gut ins Bild.

  • FH
    Famous Hero

    @Albrecht

     

    Ich will mal dem Klischee der gleichgültigen Kiffer entsprechen und dir, Albrecht, sagen: Du mußt keine Kiffer ins Haus lassen und wenn deine Erfahrungen diesbezüglich negativ sind ist das auch Okay. Doch es ist mir definitiv egal was du über Kiffer denkst. Sei so gut und versuche deine Scheuklappen abzunehmen und deine Lebensweise nicht als die einzig richtige darzustellen. Mach was einfach wa du denkst und laß die Kiffer in Ruhe! Bei deinem recht aggressiv klingenden Texten macht es den Eindruck als ob du mal grad auf Entzug bist.

     

    Sincerely, your FH

  • A
    Albrecht

    Und Kiffen ist nicht nur Einstiegsdroge, sondern kann auch so zum "Ruin" führen. Zugegebenermaßen nicht bei allen Konsumenten, aber (meiner Erfahrung nach) doch bei so einigen. Morgens einen Kiffer "auf Entzug" zu erleben ist echt nicht schön, hat sich was mit lieben Menschen! Pff!!! Erst wenn dann der erste Jonie (oder wie auch immer das geschrieben wird) durchgezogen ist, wird sich wieder einigermaßen ruhig verhalten, dafür kann man dann aber nicht mehr richtig mit den Leuten reden, weil die nicht klar denken können. Und da sollen keine Autounfälle passieren?! Bitte, das ist doch Einbildung! Außerdem leiden Familie und nicht kiffende Freunde ebenfalls drunter, sofern sie sich nciht auch irgendwann zurückziehen. Und langfristig ein bisschen Paranoia und Verschlechterungen der geistigen Leistungsfähigkeit. Selber Schuld! Mir kommt auf jeden Fall kein Kiffer mehr ins Haus, von denen habe ich wahrlich genug!

  • DM
    Detlef Müller

    Kiffen ist nicht cool: warum auch? Es kann wohl kaum "cool" sein, sich über irgend eine Konsumverhalten zu definieren.

     

    Kiffer sind nicht cool:

    Da sag ich nur, alle über einen Kamm scheren ist

    sicher nicht "cool". Das ist ein hohler Pauschalspruch, der auf pure Diffamierung in durchsichtiger erziehreischer Absicht zielt. Damit hält man niemanden ab.

     

    Klarheit ist cool:

    Das ist genau so ein hohler Pauschalspruch.

    Wer sich über seine Askese definiert kann genau so einen Schlag weg haben, wie jemand, der sich über eine Droge definiert.

    Es gibt hier die bekannte Retourkutsche, dass am meisten Probleme mit Drogen die Leute haben, die sie nicht nehmen. Das wird natürlich denen nicht gerecht die wirklich Probleme im Zusammenhang mit dem Kiffen oder anderen (legalen oder illegalen) Drogen haben.

     

    Die Folgerung, auch die bisher noch legalen Drogen zu vebieten ist sicher konsequent.

     

    Als nächstes kommt dann die ungesunde Ernährung drann, Risikosport ungesunde Hobbies etc. pp.

    Alles in bester Absicht die armen Sünder vor sich selbst zu beschützen.

     

    Was bleibt übrig ... lauter glückliche Menschen, die das vorgeschriebene optimale Einheitsleben leben? Ich wage Zweifel anzumelden.

     

    Anderen vorschreiben zu wollen, woraus sie ihren Genuß ziehen dürfen und woraus nicht, ist stets bedenklich - klar kann man nicht alles erlauben, wenn andere geschädigt werden, beispielsweise.

     

    Aber die Abwägung sollte jedem selbst überlassen sein, ein persönliches Risiko einzugehen, um zu gegebenem Anlass mit dem Genuß eines Glases Rotweins, einer Zigarre oder eben eines Hasch-Kekses sein Befinden zu heben.

    Eine Konsumkultur ist wichtig, Genuß sollte kultiviert statt bestraft werden - genau das wird durch Pauschalverbote und Pönalisierung oder gar Prohibition nachhaltig zerstört.

     

    Ein durch gewachsene Tradition geregelter, an Anlässe gekoppelter Konsum wird durch immer frühere und exzessive Konsummuster (Komatrinken etc.) ersetzt. Kann es sein, dass das gekonnte Genießen zur Zeit verlernt wird? Das heute nicht mehr wie zu Wilhem Buschs zeiten der Lehrer Lempel nach Feierabend seine (Hanf-)Pfeife Raucht, sondern seine Schüler auf dem Schulhof kiffen?

     

    Pauschale Repression kann meiner Meinung nach keinesfalls eine Lösung sein - im Gegenteil, es bedeutet den Verzicht auf Kultur.

     

     

    Gruß,

    Detlef

  • PB
    Peter Bies

    Kiffen ist nicht cool.

    Kiffer sind nicht cool.

    Klarheit ist cool.

  • S
    Sofonisba

    Also ich weiß ja nicht, was hier so gefordert wird a la Legalisierung von Cannabis halte ich ja für den größten Schwachsinn überhaupt, und als Begründung, dass dann weniger Menschen durch illegales, durch schädliche Substanzen gestrecktes Gras umkommen ist ja noch besser. Ich sag dazu nur: selbst Schuld wer so scharf auf das Zeug ist und es sich unbedingt besorgen muss, um sich ein wenig besser im Leben zu fühlen. Und bitte bitte jetzt nicht sagen, dass Alkohol und Zigaretten ja noch viiiieeel böser sind, denn die könnt man von mir aus auch ruhig verbieten, dann wär die Welt endlich besser. Cannabis kann sehr wohl schädlich sein, denn die Konsumentengruppe besteht nicht nur aus den Gelegenheitskiffern, die sich mal in Gesellschaft beweisen müssen. Leider kenne ich so einige Fälle, bei denen das Klischee "Einstiegsdroge" sehr wohl passt. Und inwieweit THC einen medizinischen Nutzen hat, ist ebenfalls umstritten und selbst wenn es mal als Medikament gebräuchlich werden sollte, ist es immer noch ein Medikament. Schmerz- und Schlafmittel werden ja auch nicht einfach so an den nächstbesten "Verbraucher" verkauft.

  • B
    bows

    genmanipulationsresistent ist kein Organismus auf dieser Erde!!

  • M
    maggufree

    Unter dem schrecklichen Label "Gras, Marihuana, Haschisch" lassen sich schon seit langem die besten Horrorgeschichten verkaufen.

    Eine Teuflische Droge, nur zu billig als weitere Erklärung für den Abstieg einer ganzen Jugend in Dummheit und Gewalttätigkeit.

    Und dann auch noch "genmanipuliert"! Völlig selbstverständlich, dass das gefährlich sein muss.

    Einen Unterschied zwischen der Isolation gewünschter Phänotypen (früher nannten das selbst gewöhnliche Obstbauern Zucht) und gen"technischer" Veränderung scheint es nicht mehr zu geben, wozu auch, eh alles illegale Umtriebe, wie soll das schon Öko sein?!

    Mit Drogen wird nicht wenig Geld verdient... und wenn dann eher Blei als Gras in den 25er Beuteln verkauft wird, kann das einer auf Abstinenz festgefahrenen Drogenpolitik doch eigentlich nur Recht sein...

    Und wenn dann einer sein Glück beim Recht auf Konsum in die eigenen Hände nimmt und so ein paar harmlose Planzen auf eigene Verantwortung großzieht, um mit dem ganzen Scheiß möglichst wenig Berührung zu haben, dann kommt man eben mal mit der ganz großen StGB- Keule... und wo die hinhaut, da wächst kein Gras mehr!

     

    Pharmaökolonomischer-Faschismus hurra, Verstand bäh...

     

    es grüßt die anderen bevormundet u geächteten:

    maggufree

    ein kleinstes Teil der Gesellschaft; die unterste Stütze, das tiefste Fundament derselben

  • M
    M.S.

    Es gibt kein genmanipuliertes Gras!

    Hat auch unlängst die östereichische Regierung in einer Studie festgestellt.

     

    Es gibt nichtmal Bestrebungen in diese Richtung.

     

    Bitte besser recherchieren, diesbezüglich!

  • L
    leslie

    Es gibt viele schreckliche Drogen.

    Die schlimmste von ihnen ist der Alkohol-und das betrifft sowohl die Zahl der TrinkerInnen als auch die Frage,

    inwieweit bei exzessivem Konsum der Droge unsoziales Verhalten gefördert wird.

    Alkoholismus ist in den USA die häufigste Ursache für den Tod von Teenagern

    Durch Alkohol im Strassenverkehr werden jährlich 8000 amerikanische Tennager getötet und 40000 verkrüppelt. (Quellen: MADD;SADD;NIDA)

    Die Statistiken der amerikanischen Regierung und Polizei bestätigen,

    das jährlich 100.000 Menschen wegen Alkohol sterben.

    Der Genuss von Cannabis führte dagegen in 10.000 Jahren zu keinem einzigen Todesfall.

    Mindestens 40-50% aller Morde und Verkehrsunfälle hängen mit Alkohol zusammen.

    Alkohol spielt auch in der Mehrzahl der (69-80% der Fälle von Vergewaltigung von Kindern und Inzest eine Rolle.

    Das verprügeln der Ehefrau geschieht in den meisten Fällen (60-80%) unter Alkoholeinfluss.

    Heroin spielt mit 35% bei Einbrüchen,Raubüberfällen,Banküberfällen,

    bewaffneten Raubüberfällen und Autodiebstählen eine Rolle.

    Andererseits wurden-laut der >>Uniform Crime Reporting Statistics>Krieg den Drogen

  • M
    Martin

    Internationaler Drogenbericht 2007 - Legalisierung kann nicht alles sein, sagt INCB

     

    In dem am 5. März 2007 präsentierten Internationalen Drogenreport ruft Dr. Philip O. Emafo, Präsident des Internationalen Narcotika Kontroll Gremium dazu auf, dass die ?Forderung nach Legalisierung nicht alles sein könne.? ?Es gäbe keine schnelle Lösung für das Drogenproblem.? Aber wenn die Prohibition all diese Probleme nicht verhindern kann, sollten wir uns nicht mal die Alternativen ansehen? Wir belassen es hier mal bei den Hanffrage. Cannabisabgabe an volljährige Personen?

     

    Cannabis Social Clubs

     

    Ein interessantes neues Modell kommt aus Spanien. Dort ist das Konzept der Cannabis Konsumentenvereine entstanden. Diese Vereine produzieren für eine schon existente Hanfkonsumentengruppe das Hanf. Diese Personen müssen sich nicht mehr auf dem Schwarzmarkt eindecken, und können kontrolliert - sogar biologisch - angebautes Cannabis geniessen. Weitere zu dieser Idee gibt es zum Beispiel auf der Webseite des Cannabis Konsumentenverein Berlin.

     

    Hanfautomaten

     

    Aus Californien kommt die Idee, Personen mit Cannabis per Automat zu versorgen.

     

    Registrierte Schmerzpatienten können sich nun an Hanf-Maschinen selbst bedienen. Der Hersteller hofft, dass sich seine Automaten bald überall in den Vereinigten Staaten durchsetzen.

     

    Coffee Shops (Amsterdam Model)

     

    Ein Coffee Shop (auch: Koffieshop, Coffee-Shop, Coffeeshop) ist eine geduldete Verkaufsstelle von so genannten weichen Drogen in den

    Niederlanden. Dabei tritt entweder der Betreiber des Coffeeshop als Dealer, also als Verkäufer auf, oder ein so genannter Hausdealer, der quasi das Monopol des Verkaufs besitzt.

     

    Nach wie vor ist, in Übereinstimmung mit dem UNO-Einheitsabkommen von 1961, der Handel und Besitz mancher Drogen illegal. Auf Empfehlung einer Kommission wurde der Regierung 1976 geraten, die Prioritäten der Polizei neu zu definieren, um diese zu entlasten. Mit der Reform des Opiumgesetzes wurde der Umgang mit weichen Drogen in den Niederlanden neu definiert. Nun wurde unter bestimmten Voraussetzungen auf eine Strafverfolgung verzichtet. (wp, 6.märz2008, 22:29)

     

    Aber auch dieses Model hat Probleme: Woher soll ein Coffee-Shop das Hanf beziehen? Der Maastrichter Bürgermeister Gerd Leers sieht die Dinge pragmatisch: Da in den Coffee-Shops legal ?Gras? gekauft werden kann, sollten die Shops dieses konsequenterweise auch legal einkaufen können. Dieses jüngste Beispiel zeigt, dass die Niederländer eine weitere Liberalisierung der Drogenpolitik unterstützen. Doch aus den Nachbarländern hagelt es Protest.

     

    Im April 2006 fand im Europäischen Parlament eine Anhörung zum Drogen-Aktionsplan der EU für die Jahre 2005 bis 2008 statt. Bürgermeister Leers wurde eingeladen, um von seinen Erfahrungen mit den Drogenproblemen der niederländischen Grenzregionen zu berichten ?Es ist absolut notwendig, das die europäischen Regierungen ihre bisherige Politik zu den Akten legen und akzeptieren, dass es sich bei Cannabis, wie Alkohol auch, um eine Freizeitbeschäftigung handelt?, sagte Leers den Abgeordneten. ?Legalisierung führt zu Schadensverringerung und weniger Kriminalität. Wir müssen das Tabu brechen.? (chanvre-info.ch)

     

    Weitere Hintergrundinformationen:

     

    * http://www.incb.org/pdf/annual-report/2007/en/01-press-release.pdf

    * http://cscb.hanfplantage.de/

    * http://media.www.thehilltoponline.com/media/storage/paper590/news/2008/02/14/NationWorld/Marijuana.Vending.Machines.Launch.In.Southern.California-3210516.shtml

    * http://www.youtube.com/watch?v=gAU95qUIadQ

    * http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Coffee_Shop_%28Niederlande%29&oldid=42378505

    * http://www.hanf-info.ch/info/it/Burgermeister-fordert.html

     

     

    Quelle:

     

    * http://www.neon.de/kat/wissen/gesundheit/drogen/229450.html

    * Die Hanfplantage, http://www.hanfplantage.de/internationaler-drogenbericht-2007-legalisierung-kann-nicht-alles-sein-sagt-incb-06-03-2008

     

    Tags: cannabis,hanf,incb,drogen,report,2007,bericht,narcotics,international

  • AF
    Abu F.

    Erstmal danke für eine zumindest leicht kritische Gegenstimme.

     

    Wenigstens keine hohle Wiederholung von DPA-Depeschen. Aber Demokratie (er)fordert Kritik und wachsame Medien. Gerade in Zeiten wie diesen. Irregulär durchgeführte Rasterfahndungen gegen angeblich lebensgefährdende Suchtgiftbauern bei gleichzeitiger Tolerierung staatlich mutwillig gebilligter Bleivergiftung.

     

    Etwas (mehr) hätte ich da von der TAZ schon erwartet. Vielleicht hätte es dann auch wieder für ein Abo gereicht. Aber mit dem Alter wird man wohl auch zahnloser.

  • D
    d.b.

    Also cannabis sativa sowie indica sind genmanipulationsresistent. Was aber immer wieder von der Polizei Presse und sogenannte Experten verwechselt wird, mit hochgezüchteten Kreuzungen, die einen höheren THC-Gehalt aufweisen.

  • D
    Dennis

    also, mal ehrlich...

    wenn durch Zuchtwahl, wie sie in jedem mit Naturprodukten arbeitenden Betrieb ganz normal und unhinterfragt vorgenommen wird (bspw. bei Milchkühen, Mastschweinen, Erdbeerpflanzen, Weinreben, etc. pp.) eine Ertragssteigerung und in geringerem Maße auch eine Potenzsteigerung erreicht wird, scheint mir das völlig in Ordnung. Qualität lässt sich eben optimieren.

    Was die Mythen über Genmanipulation angeht, halte ich das für völligen Quatsch, sowohl vom Aufwand her, als auch vom Nutzen. gewöhnlich wird dann "genmanipuliert", wenn bspw. eine Resistenz gegen ein bestimmtes Pflanzenschutzmittel erreicht werden soll - aber von Chemie im Grasanbau halten die Profis i.d.R nichts!

    Aber es passt halt gut in den Mythos, das Gras sei exorbitant potenter geworden, obwohl das eigentlich nur an die "romantisierte" Vorstellung appelliert, die "Hippie-Kiffer" hätten irgendwelche getrockneten Blätter von verkümmerten Vorgarten-Pflänzchen geraucht...

    Ich halte nichts von Panikmache in dem Bereich.

    Wenn die "Kiffer" seit mittlerweile über 30 Jahren wirklich so schlimm "immer Jünger" werden würden, wie jung sollten sie denn inzwischen sein? Und wenn das Gras heute 20% THC hat, und dieser Anteil ebenfalls seit 30 Jahren zunimmt, wieviel war denn bitte früher drin? Wenn das schon genmanipuliert sein soll...

     

    Bitte (auch an die, sonst so auf ihre Wortwahl bedachte TAZ): wir sollten über unseren Sprachgebrauch nachdenken, denn die Art und Weise, und die Zusammenhänge, in denen wir uns sprachlich bewegen, ist maßgeblich für die Vorstellung verantwortlich, die die Medien in den Köpfen der Menschen erzeugen. Etwas mehr Nüchternheit und Mäßigung in der Wortwahl könnte einer Panikmache und Mythenbildung entgegenwirken...

  • LN
    leiber nicht

    also mit recht einfachen Mitteln ist der Schrank für den Privaten gebrauch schell gemacht (ab 200?), nach Grösse ist ja jede Steigerung möglich...

    Aber das die Hobbyanbauer schon mit eher Genmanipulation angefangen haben?

     

    Jetzt die Frage:

    Was kostet eigentlich eine Laborausstattung um beispielsweise Hopfen genetisch zu verändern?

     

    Wichtiger:

    Wieviele Konsumenten müssen an Bleivergiftung krepieren, bis unsere Drogenbeauftagte mal ihren Job macht? Shame on you, Sabine!

  • T
    Tom

    Verursachen viel mehr Unheil: Alkohol mit 42 000 Toten jährlich und Nikotin mit 140 000 Toten.

  • AJ
    Axel Junker

    Denke eher, dass unsere Drogenbeauftragte sich hat "genmanipulieren" lassen. Weder tritt sie solch unbedachten Angstpropaganda-Äusserungen von der Vervielfachung des Wirkstoff-Anteils im Gras entgegen, noch lässt sie auf ihren "Vier Säulen-Präventions-Aufklärungsseiten" die Publikation positiver Studien zur medizinischen Wirksamkeit von Cannabis zu.

    Dazu das verspätete Reagieren auf Blei-, Glasstaub-, Brix- und Talkum-Verunreinigungen, das in den Kreisen medizinischer Cannabisnutzer zusätzlich für den Eindruck sorgt, dass gesundheitspolitisch scheinbar unlösbare Probleme - etwa die Entkriminalisierung des medizinischen Hanfgebrauchs - sich sehr wohl durch Untätigkeit und Randgruppen-Reduktion bewerkstelligen lässt.

     

    Angesichts der Aufstellung erster "Medical Pot Vending Machines" im Mutterland der Prohibition zeigt die Debatte um angebliche Genmanipulationen wie sehr Deutschland in Wirklichkeit noch rückständige Entwicklungszone ist und Frau Bätzing die Königin der (öffentlichen) Manipulationen.

  • PL
    peter lustig

    Wie wünschenswert es doch wäre, käme es zu einer breiteren Debatte zu diesem Thema.

    Erst der Sand, dann das Blei, seit längerer Zeit die Frage nach genetischen Manipulationen...

    Kiffer leben gefährlich! Es wird Zeit diese armen spaßigen Personen zu entkriminalisieren und ihnen ein gesundes beruhigtes Leben zu gönnen.

  • JH
    jaspar h.

    Genmanipuliert ist das geringere Problem. Eher die Streckmittel wie bei Vogelsand, die nachweislich der Lunge schaden bzw. zu schweren Vergiftungen führen können.

  • J
    Jakob

    Genmanipuliertes Gras? Müssten sich da nicht Forscher mit beschäftigen um so etwas herzustellen. Wer würde diese finanzieren. Mir scheint das ein Gerücht zu sein.

    Viel wichtiger finde ich eine Debatte um ein BIOSIEGEL für Cannabis, vor allem vor dem Hintergrund solcher Vorfälle, wie sie z.B. 2007 in Leipzig aufgetreten sind, wo über 100 Menschen Bleivergiftungen durch gestrecktes Gras erlitten haben und jahrelange gesundheitliche Konsequenzen zu tragen haben.

    An solchen Stellen müssten die Medien aufschreien! Wir brauchen endlich Veränderungen in der deutschen Drogenpolitik! Die Menschen haben ein Recht auf saubere Genußmittel und zwar bitte schön mit Biosiegel!