Migration und Gesundheit

Eine Untersuchung vom Wissenchaftlichen Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) für das Land NRW hat 2003 festgestellt, dass der Gesundheitszustand von Migranten teilweise erheblich schlechter ist als der von Deutschen. So ist etwa die Säuglingssterblichkeit mit 2,2 pro tausend Lebendgeburten fast doppelt so hoch. Tuberkulose kommt bei Zuwanderern in NRW viermal häufiger vor als bei Deutschen. Bei HIV liegt der ausländische Anteil an Kranken leicht über dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Insgesamt stellt die Studie fest, dass Migranten weniger Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Reha-Maßnahmen und Kuren in Anspruch nehmen, sowie über Krankheiten wie HIV schlechter informiert sind als Deutsche. Trotzdem seien Zuwanderer subjektiv zufriedener mit ihrem Gesundheitszustand als die Deutschen. Auffällig ist auch, dass Migranten aufgrund des psychosozialen Stresses durch ihr „Migrationsschicksal“ offenbar ein erhöhtes Risiko an psychischen Erkrankungen haben – und dass dieses Risiko mit der Dauer des Aufenthalts in Deutschland sogar zunimmt. Ausschlaggebend hierfür seien unter anderem „die nicht eingelösten Erwartungshaltungen bezüglich des ‚Gastlandes‘“, heißt es in der Studie. SUG