kabinenpredigt
: Sarah BSC

Hertha BSC ist mal wieder Vorreiter für das Land. Denn Hertha hat das System der Bundesrepublik auf erstaunliche Art und Weise verstanden und umgesetzt. Nachdem das Olympiastadion wieder über den Bund finanziert wird, hat Hertha einen wirklich guten Deal ausgehandelt. Das System ist ganz einfach: Je schlechter wir spielen, desto mehr Geld ist in der Kasse.

Das erscheint dem einfachen Menschen erst mal paradox, denn die meisten glauben ja immer noch, dass sie nur noch mehr arbeiten müssen, um mehr Geld am Monatsanfang auf dem Konto zu haben. Das gute alte, aber vollkommen überholte Leistungsprinzip. Dabei ist es genau andersrum, schmeißt also eure Zweit- und Drittjobs weg und glaubt der Werbung, die sagt: Du bist Deutschland.

Denn auch in der Regierung wird dieses überholte Konzept schon ewig nicht mehr praktiziert, Abgeordnete werden auch nicht nach Leistung bezahlt. Im Gegenteil, je schlechter die Regierung arbeitet, desto höher werden deren Bezüge. Das erscheint unglaubwürdig, aber wer sich die Statistiken der Abgeordnetenbezüge im Vergleich zu deren Leistung in den letzten 20 Jahre ansieht, wird erkennen, dass ich Recht habe.

Und Hertha hat es auch verstanden. Denn je mieser die spielen, desto weniger Miete müssen sie in Zukunft fürs Stadion zahlen. Wenn Hertha weiter in der Bundesliga spielt, nicht aber um den DFB- oder Europapokal, ist das dem Land schlappe 1,5 Millionen Euro wert. Im Moment ist die Mannschaft zwar noch ein klitzekleines bisschen zu gut, aber das kann man durchaus noch ändern.

Das ist doch ein zukunftsweisendes Konzept, eines, das realistisch zu erfüllen ist und das einfach in alle Bereichen übernommen werden sollte. Je weniger man arbeitet, desto besser wird man bezahlt. Je mehr man zu Hause ist, desto billiger wird dort die Miete. Das würde alle finanziellen Probleme auf einen Schlag lösen. Arbeitslosigkeit wäre gestern, Glückseligkeit die Zukunft. Und wer hat das als Erstes verstanden? Meine Lieblingsmannschaft Hertha BSC.

Von mir aus können die Strebermannschaften Europas weiter um ihre Fleißsternchen im Pokal spielen, unsere Hertha wird da nicht mehr mitmachen, sondern währenddessen schon längst gemütlich in Diskos und Whirlpools rumhängen und trotzdem gut bei Kasse sein. Am Wochenende können sie es beweisen. Obwohl, gegen Dortmund zu verlieren ist natürlich nicht einfach. Aber ihr schafft das schon. Ich glaube an euch!

SARAH SCHMIDT